9490/AB XXIV. GP

Eingelangt am 21.12.2011
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BM für Gesundheit

Anfragebeantwortung

 

 

 

Frau

Präsidentin des Nationalrates

Mag.a Barbara Prammer

Parlament

1017 Wien

Alois Stöger

Bundesminister

 

 

 

 

GZ: BMG-11001/0314-I/A/15/2011

Wien, am 19. Dezember 2011

 

 

 

Sehr geehrte Frau Präsidentin!

 

Ich beantworte die an mich gerichtete schriftliche parlamentarische

Anfrage Nr. 9687/J der Abgeordneten Ing. Heinz-Peter Hackl und weiterer Abgeordneter nach den mir vorliegenden Informationen wie folgt:

 

Fragen 1 und 2:

Nach den meinem Ressort aus dem zuständigen Bundesministerium für Inneres zur Verfügung gestellten Informationen gab es bislang in Österreich keine Sicherstellungen von Desomorphin.

 

Fragen 3 und 4:

Meinem Ressort sind auf den Konsum von Desomorphin zurück zu führende Todesfälle in Österreich so nicht bekannt.


Frage 5:

Die in Deutschland im Raum Bochum in Einzelfällen nach Konsum von Drogen, die als Heroin gekauft wurden, beobachteten Symptome werden nach dem derzeitigen Wissensstand mit einer unter der Bezeichnung „Krokodil“ vor allem aus Russland bekannten Droge in Verbindung gebracht. Sie werden dort durch giftige Restprodukte aus illegaler Desomorphinherstellung hervorgerufen. Aus diesem Grund wurde angenommen, dass auch in Deutschland mit billigem „Krok“ vermischtes Heroin auf dem Markt sein könnte. Eine analytische Bestätigung dieser Annahme liegt bislang allerdings nicht vor.

 

Die aus Deutschland stammenden Informationen samt Gefahrenhinweisen für Heroin-Konsumierende wurden über das im Auftrag meines Ressorts bei der Gesundheit Österreich GmbH geführte Informations- und Frühwarnsystem über besondere Gesundheitsgefahren im Zusammenhang mit Substanzkonsum allen relevanten Behörden, Stellen und Expertinnen und Experten im Sucht- und Drogenbereich zur Kenntnis gebracht. Ziel dieses Systems ist der Informationsfluss zwischen allen im Drogenbereich relevanten Stellen über ungewöhnliche Wahrnehmungen hinsichtlich Drogen, um die jeweiligen Informationen bestmöglich für die Prävention nutzen zu können. Die Anlauf- und Beratungsstellen für Drogenkonsumierende sowie die Sucht- und Drogenhilfe waren damit zeitnah informiert. Trotz entsprechender Aufforderung zur Rückmeldung wurden bislang in Österreich keine dem entsprechenden Fällen gemeldet.