42/BI XXIV. GP

Eingebracht am 02.05.2012
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Bürgerinitiative

 

 

 

 Parlamentarische Bürgerinitiative betreffend

 

Wiedereinführung der direkten Busverbindung zwischen Stadtzentrum Ferlach und Stadtzentrum Klagenfurt

Seitens der EinbringerInnen wird das Vorliegen einer Bundeskompetenz in folgender Hinsicht angenommen:

 

Der Bund (d.h. die Republik Österreich) ist Alleinaktionär (100%-Eigentümer) an der „Öster- reichischen Bundesbahnen-Holding Aktiengesellschaft“, welche als Konzernmutter 100% am Tochterunternehmen „ÖBB-Personenverkehr Aktiengesellschaft“ hält, die wiederum 100%- Eigentümer an der „ÖBB-Postbus GmbH“ ist. Die Verwaltung“ der ÖBB-Holding sowie der damit verbundenen Tochterunternehmen unterliegt dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT), wodurch die daraus resultierenden verkehrspolitischen, rechtlichen, budgetären... Angelegenheiten/Maßnahmen in die Zuständigkeit des Bundes fallen. Die ÖBB und deren derzeitiger Chef, Herr Mag. Christian Kern, unterstehen dem Verkehrs- ministerium, welches gegenüber dem ÖBB-Konzern und deren Chef ein Weisungsrecht hat.

 

Darüber hinaus garantiert und gewährleistet auch nur das österreichische Parlament, als höchste Instanz, dass diese eingebrachte Bürgerinitiative unabhängig, fair und objektiv behandelt, und eine vernünftige Lösung für alle involvierten Gruppen (ÖBB, Gemeinde Ferlach, Land Kärnten, Bürger aus Ferlach und den angrenzenden Gemeinden, Republik Österreich als Eigentümer, österreichische Steuerzahler) herbeigeführt wird.

 

ANLIEGEN:

 

Der Nationalrat wird ersucht, Maßnahmen zu ergreifen und zu beschließen, welche die Wiedereinführung der direkten Busverbindung zwischen Stadtzentrum Ferlach und Stadt- zentrum Klagenfurt (Kärnten) von Montag bis Freitag von in der Früh bis auf Nacht gewährleistet. D.h. den ursprünglichen und seit Jahrzehnten bestehenden und bewährten Zustand der direkten Busverbindung zwischen den beiden Städten (Ferlach, Klagenfurt) von Montag bis Sonntag wiederherzustellen.

 

 

Anbei finden Sie, werte Nationalratsabgeordnete,

 

1. eine Beschreibung der Situation bis 31.07.2011 (altes Verkehrskonzept),

2. eine Beschreibung der Situation ab 01.08.2011 (neues Verkehrskonzept),

3. die Nachteile des neuen Verkehrskonzepts für die Bürger aus Ferlach und den angrenzenden Gemeinden,

4. die Nachteile/Verschlechterungen bei Umsetzung der Variante (Zugverbindung Ferlach - Klagenfurt),

5. die Vorteile des alten Verkehrskonzepts (direkte Busverbindung Ferlach - Klagenfurt),

6. den Lösungsvorschlag bzw. das Ziel dieser Bürgerinitiative.

 

Im Anhang (1-3) finden Sie darüber hinaus die Streckenübersichten und Haltestellen für die einzelnen Verkehrskonzepte.

 

Aus Sicht der Bürgerinitiative Wiedereinführung der direkten Busverbindung zwischen Stadtzentrum Ferlach und Stadtzentrum Klagenfurt“ stellt sich die Situation derzeit folgendermaßen dar:

 

 

 

Allgemeine Information

 

Ø Die Fahrtstrecke zwischen Stadtzentrum Ferlach und Stadtzentrum Klagenfurt (Kärnten) beträgt ca. 17 km.

Ø Die Fahrzeit für diese Strecke beträgt

 mit dem PKW        15-20 Minuten

 mit dem Bus          20-30 Minuten (altes Verkehrskonzept bis 31.07.2011)

 mit der S-Bahn 3       42 Minuten und mehr (neues Verkehrskonzept ab 01.08.2011)

 

 

 

1.  Situation bis 31.07.2011 (d.h. Zeitraum vor Umstellung auf neues Verkehrskonzept)

 

Ø  Zwischen Stadtzentrum Ferlach und Stadtzentrum Klagenfurt hat es eine seit Jahr- zehnten hervorragend funktionierende und von der Bevölkerung (aus Ferlach und den angrenzenden Gemeinden) sehr gut angenommene öffentliche Verkehrsverbindung mittels Postbus gegeben. D.h. verschiedene Fahrgastgruppen (Schüler, Berufstätige, Pensionisten...) sind mit dem Postbus direkt zu den jeweiligen Zielorten (Schulen, Arbeitsstätten, Behörden, Einkaufszentren...) gebracht worden - und das von Montag bis Sonntag von in der Früh bis auf Nacht.

 

Ø  Das Umsteigen auf andere öffentliche Verkehrsmittel war nicht nötig.

 

Ø  Der Zukauf weiterer Tickets für die Busse der Stadtwerke Klagenfurt war ebenfalls nicht nötig, da der Postbus direkt ins Stadtzentrum (z.B. Paulitschgasse, Adlergasse) gefahren ist.

 

Ø  Siehe dazu Anhang 1 (Streckenführung altes Verkehrskonzept mit direkter Busverbindung Ferlach - Klagenfurt).

 

 

 

2.  Situation ab 01.08.2011 (d.h. Zeitraum ab Umstellung auf neues Verkehrskonzept)

 

Ø  Mit 01.08.2011 wurde ein neues Verkehrskonzept mit der S-Bahn 3 seitens der ÖBB eingeführt, dass die oben erwähnte seit Jahrzehnten hervorragend funktionierende direkte Busverbindung der beiden Stadtzentren (Ferlach, Klagenfurt) abgelöst hat. (Ausgenommen sind Samstag und Sonntag, an denen der Postbus nach wie vor direkt zwischen den beiden Städten verkehrt).

 

Ø  Vorauszuschicken ist, dass dieses neue Verkehrskonzept mit der S-Bahn 3 still und heimlich in einer Nacht- und Nebelaktion in den Sommermonaten (in der schulfreien Zeit) seitens der ÖBB eingeführt worden ist. Die betroffenen Bürger bzw. Fahrgastgruppen (speziell die Ferlacher Bevölkerung) wurden in dieses Konzept nicht mit eingebunden, d.h. Entscheidungen wurden über die Bevölkerung hinweg beschlossen, ohne dass die Bürger befragt, sich dazu geäußert oder in den Entscheidungsprozess integriert worden wären.

Ø  Das neue Verkehrskonzept sieht nun vor, dass die Fahrgäste aus Ferlach mittels Postbus zuerst zum Zug (S-Bahn 3) nach Weizelsdorf gebracht werden. Anschließend müssen sie mit dem Zug von Weizelsdorf zum Hauptbahnhof nach Klagenfurt fahren. Um ins Stadtzentrum von Klagenfurt zu gelangen ist ein nochmaliges Umsteigen in den Bus der Stadtwerke Klagenfurt nötig.

 

Ø  Siehe dazu Anhang 2 (Streckenführung neues Verkehrskonzept mit der S-Bahn 3).

 

HINWEIS:    Auch wenn die einzelnen angeführten Punkte hauptsächlich aus Sicht eines Pendlers von Ferlach nach Klagenfurt geschildert werden, gelten diese natürlich auch für betroffene Pendler, die von Klagenfurt nach Ferlach fahren.

3.

3.  Nachteile des neuen Verkehrskonzepts mit der S-Bahn 3 für die Ferlacher Bürger:

 

-   Früheres Aufstehen

Durch den Wegfall der beiden Fahrzeiten nach Klagenfurt um 06:51 Uhr und um 07:11 Uhr ist ein früheres Aufstehen nötig, um die einzige Abfahrtszeit 06:43 Uhr einhalten zu können. Die meisten Pendler und Schüler fangen nun mal um kurz vor bzw. um 08:00 Uhr an. Die nächste Verbindung wäre erst um 07:22 Uhr, was sich zeitlich mit Schulbeginn und Arbeitsbeginn etc. nicht ausgehen würde. Zumal sich mit dem neuen Verkehrskonzept die Fahrzeit und die Wegstrecke, die mangels Haltestellen zu Fuß zurückgelegt werden muss, deutlich erhöht haben.

D.h. nicht nur die betroffenen Pendler sowie Schüler müssen nun früher aufstehen, sondern auch die im gemeinsamen Haushalt lebenden Personen, wie Eltern, Ehepartner, Lebensgefährten....

 

-   Weniger Verbindungen

Beispielsweise sind in der Früh die Verbindungen um 06:51 Uhr und um 07:11 Uhr nach Klagenfurt weggefallen. d.h. es verbleibt als einzige mögliche Abfahrtszeit nur mehr 06:43 Uhr. Die nächsten wären um 07:22 Uhr und um 08:03 Uhr, die allerdings aufgrund von Schulbeginn, Arbeitsbeginn, Öffnungszeit Behörden sowie Ärzte nicht in Frage kommen.

 

-   Höhere Kosten (statt 8,80 nun 12,60 - ein Plus von 43.18%!!!)

Für die Berechnung des Fahrpreises wurde eine Hin- und Rückfahrt ohne Ermäßigung zugrunde gelegt. Eine Einfachfahrt von Ferlach nach Klagenfurt kostet derzeit 4,40 . Für Hin- und Rückfahrt ergibt das einen Fahrpreis von 8,80 . Durch das neue Ver- kehrskonzept mit der S-Bahn 3 gelangt man aber nur bis zum Bahnhof in Klagenfurt. Um ins Stadtzentrum von Klagenfurt zu kommen ist ein Ticketzukauf für die Busse der Stadtwerke Klagenfurt notwendig. Dieses Ticket kostet 1,10 (für die Kurzstrecke) oder 1,90 . Für Hin- und Rückfahrt beträgt dies 2,20 oder 3,80 .

Insgesamt kostet die gleiche Fahrt somit statt 8,80 ganze 11,00 oder sogar 12,60 . Dies bedeutet eine Fahrpreiserhöhung um stolze 25,00% oder 43,18%. Für viele Personen, die mit geringen Monatsbezügen bzw. Pensionen auskommen müssen, ist dies nicht mehr leistbar.

 

-   Erhöhte Unfall- und Lebensgefahr am Bahnhofsgelände Weizelsdorf

Die Hauptstraße, die zwischen Bahnhofsgelände und Parkplatz Weizelsdorf verläuft, hat kein reduziertes Tempolimit. Es gilt 70 km/h. Darüber hinaus gibt es auch keinen Zebrastreifen. Beim Überqueren der Straße kann es daher zu schweren bis tödlichen

Unfällen kommen, und zwar für Menschen aller Altersgruppen.

 

-   Erschwertes Ein- und Aussteigen in den Zug S-Bahn 3

Durch den Niveau-/Höhenunterschied zwischen Zug und Bahnsteig in Weizelsdorf, Maria Rain und Viktring ist das Ein- und Aussteigen nur erschwert möglich. Dies ist schon für nicht-beeinträchtigte Personen sehr anstrengend, für bestimmte Personen- gruppen (beeinträchtigte, ältere, gebrechliche Menschen; Schwangere; Personen mit Kinderwagen und Baby bzw. Kleinkind; Personen mit Krücken; Personen im Roll- stuhl...) ist dies allerdings unzumutbar!

 

-   Mehrmaliges Umsteigen

Durch das neue Verkehrskonzept mit der S-Bahn 3 müssen die Bürger aus Ferlach zusätzlich 2x umsteigen, um ins Stadtzentrum von Klagenfurt zu kommen. Zuerst in Weizelsdorf vom Bus in den Zug, dann am Bahnhof in Klagenfurt vom Zug in den Stadtwerke-Bus. Dies ist schon für nicht-beeinträchtigte Personen sehr anstrengend, für bestimmte Personengruppen (beeinträchtigte, ältere, gebrechliche Menschen; Schwangere; Personen mit Kinderwagen und Baby bzw. Kleinkind; Personen mit Krücken; Personen im Rollstuhl...) ist dies allerdings unzumutbar!

 

-   Mehrmaliges Warten auf Anschlusszüge/-busse

Durch das neue Verkehrskonzept mit der S-Bahn 3 müssen die Bürger aus Ferlach zusätzlich 2x umsteigen, um ins Stadtzentrum von Klagenfurt zu kommen. Zuerst in Weizelsdorf vom Bus in den Zug, dann am Bahnhof in Klagenfurt vom Zug in den Stadtwerke-Bus. Dazwischen vergehen jeweils etliche Minuten, bis man in den Anschlusszug bzw. Anschlussbus gelangt. D.h. die Bürger aus Ferlach und den angrenzenden Gemeinden dürfen/müssen bei jedem Wetter (auch bei Regen und Schnee) warten, zum Teil auch in einem nicht-überdachten Bereich, da der überdachte Bereich nicht so viele Personen aufnehmen kann. Dies ist schon für nicht- beeinträchtigte Personen sehr anstrengend, für bestimmte Personengruppen (beeinträchtigte, ältere, gebrechliche Menschen; Schwangere; Personen mit Kinderwagen und Baby bzw. Kleinkind; Personen mit Krücken; Personen im Rollstuhl...) ist dies allerdings unzumutbar!

 

-   Verspätungen und Ausfall des Zuges - kein Ersatz bzw. keine Alternative möglich

Seit Einführung des neuen Verkehrskonzepts mit der S-Bahn 3 ist der Zug bereits 5-6 Mal ausgefallen und es hat auch schon mehrmals Verspätungen gegeben, wodurch Anschlussbusse in Klagenfurt nicht erreicht werden konnten. Die Fahrgäste mussten dann 30-60 Minuten auf den nächsten Zug warten, da kein Ersatzzug bereit stand. Weiters durften die Busfahrer die Fahrgäste nicht direkt nach Klagenfurt bringen, sondern mussten diese am Bahnhof warten lassen. Beispielsweise auch im Winter bei minus 10-15°C am nicht-überdachten Bahnsteig in Weizelsdorf (10.02.2012), da nicht alle Fahrgäste ins Gebäude bzw. unter die Überdachung gepasst haben. Dies ist schon für nicht-beeinträchtigte Personen sehr anstrengend, für bestimmte Personengruppen (beeinträchtigte, ältere, gebrechliche Menschen; Schwangere; Personen mit Kinder- wagen und Baby bzw. Kleinkind; Personen mit Krücken; Personen im Rollstuhl...) ist dies allerdings unzumutbar!

Zu bedenken ist auch der volkswirtschaftliche Schaden durch diese Verspätungen, wenn Berufstätige zu spät in die Arbeit, Schüler zu spät in die Schulen, Kranke zu spät zum Arzt... kommen.

 

-   ngere Fahrzeit - dzt. rund 15 Minuten länger

Durch das neue Verkehrskonzept mit der S-Bahn 3 und dem damit verbundenen 2- maligen Umsteigen und 2-maligen Warten auf Anschlussverbindungen hat sich die Fahrzeit von Stadtzentrum Ferlach ins Stadtzentrum Klagenfurt (z.B. Adlergasse) um

rund 15 Minuten auf 42 Minuten erhöht. Zu bedenken ist allerdings, dass der Zug von Weizelsdorf nach Klagenfurt nur in 3 Stationen (Maria Rain, Viktring und Klagenfurt Hauptbahnhof) hält. Sollten weitere geplante Haltestellen in den Fahrplan aufgenom- men werden, könnte sich die Fahrzeit sogar mehr als verdoppeln - für eine Strecke von nur ca. 17 km!

 

-   Weite Wege bis zum Zielort und nach Hause (nur 4 Zughaltestellen)

Da der Zug nur in den Bahnhöfen Maria Rain, Viktring und Klagenfurt Hauptbahnhof hält, müssen die Fahrgäste die restliche Strecke bis zu den Arbeitsstätten, Schulen, Behörden, Ärzten, Einkaufszentren... zu Fuß zurücklegen, da sich diese nun mal nicht direkt an den Bahnhöfen befinden, sondern weiter weg, und auch der Stadtwerke-Bus nicht immer direkt davor stehen bleibt. Die direkte Busverbindung Ferlach - Klagenfurt hat 15 Haltestellen gehabt (Als Vergleichsbasis dienen die Haltestellen, die nach der Haltestelle Kirschentheuer“ kommen, da der Bus auch im neuen Verkehrskonzept mit der S-Bahn 3 die Haltestellen zwischen Ferlach und Kirschentheuer anfährt - insgesamt gibt es von Ferlach bis Klagenfurt 20 Haltestellen).

 

Beispielsweise müssen die Schüler des Schulzentrums Mössingerstraße (BG/BRG 2 und HTL) durch das neue Verkehrskonzept mit der S-Bahn 3 am Bahnhof in Viktring aussteigen und zu Fuß in die Schule gehen. Wegzeit ist nun doppelt so lang. Im alten Verkehrskonzept mittels Bus konnten die Schüler an der Haltestelle Hirschenwirtstraße“ aussteigen und direkt in die Schule gehen.

Andere Bürger aus Ferlach und den angrenzenden Gemeinden müssen, um ins Stadtzentrum von Klagenfurt zu kommen, zunächst am Bahnhof Klagenfurt weite Wege gehen, da der Zug nicht am Bahnsteig 1, sondern am Bahnsteig 5 ankommt. D.h. der Weg führt zunächst entlang des Bahnsteigs zum einzigen Treppenaufgang, über den Treppenaufgang geht es dann hinauf und wieder hinunter, um zum Eingang des Bahnhofs zu gelangen. Anschließend muss noch der Weg zur richtigen Bushaltestelle zurückgelegt werden, da nicht alle Buslinien der Stadtwerke Klagenfurt direkt vor dem Haupteingang halten. Mit dem Stadtwerke-Bus geht es dann weiter. Die restliche Strecke bis zum eigentlichen Zielort (Arbeitsstätte, Schule, Behörde, Arzt, Einkaufs- zentrum...) muss dann wieder zu Fuß zurückgelegt werden. Mit dem alten Verkehrs- konzept ist der Bus direkt ins Stadtzentrum gefahren und nur der kurze Weg von Haltestelle bis zum Zielort musste zu Fuß zurückgelegt werden.

Allein aus diesen beiden Beispielen erkennen Sie, werte Nationalratsabgeordnete, dass der Tag für die Bürger aus Ferlach und den angrenzenden Gemeinden beschwerlich anfängt, und auch beschwerlich endet - da ja die gleiche Odyssee auch in die andere Richtung, d.h. von Klagenfurt nach Ferlach, bewältigt werden muss. Natürlich kann man die Situation auch aus Sicht der Pendler, die von Klagenfurt nach Ferlach fahren, betrachten: Die Schüler der HTL- bzw. Hauptschule-Ferlach, die zuerst zum Bahnhof nach Klagenfurt kommen müssen, da ja nicht alle direkt in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs wohnen, anschließend mit der S-Bahn 3 nach Weizelsdorf und dann mit dem Bus nach Ferlach gebracht werden.

 

-   Dauerstress für Kinder/Schüler und Pendler

Die Fahrgäste aus Ferlach und den angrenzenden Gemeinden sind seit Einführung des neuen Verkehrskonzepts im Dauerstress, da durch das mehrmalige Umsteigen ständig die Angst mitspielt, den nächsten Anschlussbus oder -zug zu verpassen. Wenige Sekunden bzw. Minuten Verspätung würde eine Wartezeit von 1 Stunde auf die nächste Verbindung bedeuten. Darüber hinaus kommen diese Personengruppen gestresst und erschöpft zu den Zielorten und sind daher weniger leistungsfähig und konzentriert. Dieser Stress führt in weiterer Folge dazu, dass zusätzliche Krankheitstage und somit Kosten für das Gesundheitssystem entstehen, die vermeidbar wären.

 

-   Erhöhte Unfallgefahr durch Stress, Hektik

Durch die ständige Sorge nur ja nicht den nächsten Anschlussbus/-zug zu verpassen, kann es in der Hektik schnell zu einem Unfall am Weg zum Zielort bzw. nach Hause kommen.

 

-   Zu kurze Bahnsteige

Aufgrund des zu kurzen Bahnsteigs in Maria Rain und Viktring ist ein Aussteigen nur aus den vorderen Zugteilen möglich. D.h. weiterer Zeitverlust, da die Fahrgäste erst in den vorderen Zugteil kommen müssen.

 

-   Angst um Kinder/Schüler

Die Sicherheit der Kinder/Schüler ist nicht gewährleistet und Eltern bzw. Angehörige leben in ständiger Angst, dass etwas passieren könnte. Beispielsweise müssen die Kinder/Schüler am Bahnhof Viktring entlang der Gleisanlagen durch ein Gewerbegebiet (keine Wohnhäuser in der Nähe, zum Teil stillgelegte Firmengelände) gehen, da es keine Schutz-/Schulwege und auch keine ausreichende Beleuchtung gibt. Dies gilt natürlich zu jeder Tages- und Nachtzeit, insbesondere bei Dunkelheit. Dadurch steigt einerseits das Unfallrisiko, andererseits die Gefahr, dass die Kinder/Schüler beim Warten auf diesen fast menschenleeren Bahnsteigen oder auf dem Weg dorthin kriminellen Personen in die Hände fallen.

 

-   Entfall von Lebensqualität bzw. weniger Mobilität

Vielen, speziell älteren Menschen ist ein großes Stück Lebensqualität entfallen. Besuch von Familienangehörigen oder der Stadt Klagenfurt bzw. im umgekehrten Fall der Stadt Ferlach ist nur noch selten möglich, da das mehrmalige Umsteigen und die weiten Wege, die zu Fuß bewältigt werden müssen, zu beschwerlich sowie die teuren Fahrpreise nicht mehr leistbar sind. D.h. dieses neue Verkehrskonzept mit der S-Bahn 3 hat für die Bürger aus Ferlach und den angrenzenden Gemeinden zu einer Einschränkung in der Lebensqualität und der Mobilität geführt.

 

-   Keine Rücksichtnahme auf demografische Entwicklung

Das neue Verkehrskonzept mit der S-Bahn 3 nimmt auch keine Rücksicht auf die demografische Entwicklung. Auch die Ferlacher Bevölkerung wird immer älter und war froh eine so gute Busverbindung in die Hauptstadt nach Klagenfurt gehabt zu haben. Nun muss auch diese Altersgruppe die Odyssee mit Umsteigen, Warten und Zurück- legen weiter Wege ertragen und mitmachen. In vielen Fällen wird, wie unter dem vorangegangen Punkt ausgeführt, darauf verzichtet.

 

-   Geringere Auslastung im Vergleich zum Bus

Das neue Verkehrskonzept hat dazu geführt, dass der Zug nur in der Früh (06:43 Uhr) zur Hauptverkehrszeit nach Klagenfurt ausgelastet ist. Dies auch nur dadurch, dass ia 2 Verkehrsverbindungen (06:51 Uhr und 07:11 Uhr) weggefallen sind. Ansonsten weist der Zug nur eine geringe Auslastung auf. Das gleiche gilt dann auch am Heimweg von Klagenfurt nach Ferlach.

 

-   Belastung der Umwelt

Das neue Verkehrskonzept mit der S-Bahn 3 hat dazu geführt, dass anstelle der Busse, die zwischen Ferlach und Klagenfurt gefahren sind, nun die Busse zwischen Ferlach und Weizelsdorf verkehren bzw. zwischen Rosenbach und Weizelsdorf. Zusätzlich fahren noch die Busse, die die Schleife Klagenfurt - Maria Rain - Hollenburg - Gaisach/Tschedram - Klagenfurt fahren, die meiste Zeit leer. Weiters fährt dann auch noch der Zug zwischen Weizelsdorf und Klagenfurt, wie bereits erwähnt, die meiste Zeit mit einer geringen Auslastung. D.h. die einzige nicht vom Bus befahrene Strecke befindet sich zwischen Kirschentheuer und Hollenburg (3 km!!!).

 

-   Leere „Park & Ride“ Parkplätze in Weizelsdorf

In Weizelsdorf wurden 5 Parkplätze als Park & Ride eingerichtet, die allerdings nur zum Hinbringen oder Abholen verwendet werden, ansonsten fast leer sind. Verwunderlich ist dies angesichts des neuen Verkehrskonzepts allerdings nicht, denn wer soll bitte von Ferlach mit dem PKW nach Weizelsdorf fahren, dort mit der S-Bahn 3 zum Bahnhof nach Klagenfurt fahren, auf den nächsten Anschlussbus in Klagenfurt warten, um schlussendlich ins Stadtzentrum von Klagenfurt zu gelangen. Anschließend das gleiche Prozedere in umgekehrter Reihenfolge auf dem Heimweg von Klagenfurt nach Ferlach. In der gleichen Zeit ist die Person mittels PKW schon längst in Klagenfurt, trotz Ampeln und Frühverkehr. Darüber hinaus ist das Benutzen des PKW auch wesentlich entspannter, stressfreier und unabhängiger.

 

-   Unattraktiv für Pendler & geringere Erträge für die ÖBB

Viele Pendler, die früher mit dem Bus zwischen Ferlach und Klagenfurt gependelt sind, fahren aufgrund des unattraktiv gewordenen öffentlichen Verkehrsmittels (teurer, lang- samer, stressiger...) wieder mit dem PKW. D.h. mit dem neuen Verkehrskonzept hat man genau das Gegenteil davon erreicht, was man eigentlich erreichen wollte: Anstatt viele Pendler vom PKW auf die öffentlichen Verkehrsmittel zu bringen, haben die ÖBB erreicht, dass wieder viele vom öffentlichen Verkehrsmittel auf den PKW umgestiegen sind. Dadurch sinken auch die Erträge für die ÖBB. Erwähnt sei an dieser Stelle aller- dings, dass sich nicht jeder einen PKW leisten kann oder dass bestimmte Personen- gruppen alters- oder krankheitsbedingt nicht Autofahren können bzw. dürfen. Diese Personen sind somit auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen, d.h. somit auch auf die finanziellen, zeitlichen und komfortmäßigen Rahmenbedingungen der ÖBB.

 

-   Weniger Touristen in Ferlach - wirtschaftlicher Schaden

Durch das neue Verkehrskonzept verzichten etliche Gäste/Touristen auf die Sehenswürdigkeiten in Ferlach und Umgebung und suchen sich andere Ausflugsziele, die entspannter, leichter und billiger zu erreichen sind.

 

-   Fehlinvestierte Steuer- und Fördergelder

Anstatt Steuer- und Fördergelder durch das neue Verkehrskonzept mit der S-Bahn 3 zu vergeuden, hätten die ÖBB einen nachhaltigen und verantwortungsbewussten Beitrag für die Umwelt und die nächsten Generationen leisten können.

Einerseits, in dem man die Busflotte Ferlach - Klagenfurt auf neue, alternative Antriebssvsteme wie Wasserstoff/Brennstoffzelle umgerüstet hätte, wodurch kaum Emissionen mehr entstehen.

Andererseits in dem den Bürgern aus Ferlach und den angrenzenden Gemeinden ein attraktives Angebot mittels Fahrpreissenkung qemacht worden wäre, das eine echte Alternative zum PKW dargestellt hätte - gerade in Zeiten steigender Benzinpreise.

 

-   Leere Versprechungen seitens ÖBB

Seit 01.08.2011 (d.h. seit dem 1. Tag der Einführung des neuen Verkehrskonzepts) hat es seitens der ÖBB Versprechungen gegeben, Verbesserungen für die betroffenen Bürger aus Ferlach und den angrenzenden Gemeinden durchzuführen - passiert ist bis jetzt nur das Aufschütten und Planieren der Bahnsteige in Weizelsdorf und Maria Rain. Der Höhenunterschied zwischen Zug und Bahnsteig hat sich durch diese Maßnahme allerdings um keinen einzigen Zentimeter verringert. Selbst wenn die ÖBB mit fast 1- jähriger Verspätung (!) die Bahnsteige dem Zugniveau anpassen sollten -dies ist auch nur dem Umstand dieser Bürgerinitiative geschuldet - blieben alle anderen Nachteile/Probleme für die Bürger aus Ferlach und den angrenzenden Gemeinden nach wie vor bestehen. Die einzige wirkliche Verbesserung der Situation für alle Beteiligten bleibt nun einmal die Wiedereinführung der direkten Busverbindung zwischen Stadtzentrum Ferlach und Stadtzentrum Klagenfurt.

 

Werte Nationalratsabgeordnete, diese Liste ließe sich noch verlängern, allerdings dürfte bereits anhand dieser Nachteile/Probleme klar sein, dass dieses neue Verkehrskonzept mittels S-Bahn 3 für die Bürger aus Ferlach und den angrenzenden Gemeinden nur Ver- schlechterungen/Belastungen mit sich gebracht hat. aber KEINEN EINZIGEN VORTEIL!

 

4. Nachteile/Verschlechterungen bei Umsetzung der Variante (Zugverbindung Ferlach - Klagenfurt):

 

Eine Variante, an der seitens der Befürworter des neuen Verkehrskonzepts unter Feder- führung der ÖBB bereits wieder still und heimlich gearbeitet wird, sieht eine direkte Zug- verbindung zwischen Ferlach und Klagenfurt vor. Dies würde bedeuten, dass zu den bereits erwähnten Problemen/Nachteilen noch folgende weitere, insb. auf die Bürger aus Ferlach und den angrenzenden Gemeinden, sowie auch auf die ÖBB zukommen:

-   Lärmbelästigung durch den Zug selbst (von früh bis spät).

-   Schienenverkehrslärm.

-   Lärmbelästigung durch das Betätigen des Signalhorns bei allen unbeschrankten Bahnübergängen.

-   Gesundheitliche Schäden durch diese Lärmbelästigung für Jung und Alt (d.h. vom Baby, Kleinkind bis zu älteren Menschen, die entlang der Bahnstrecke leben).

-   Wertverfall von Grundstücken und Häusern, die sich entlang der Bahnstrecke befinden.

-   Klagen der Bürger gegen die ÖBB und den Eigentümer (Republik Österreich) wegen Wertverfall, Lärmbelästigung, Ruhestörung...

-   Vergeudung weiterer Steuer-/Fördergelder, da die Strecke Ferlach - Weizelsdorf erst komplett saniert, neue Bahnsteige gebaut und neue Bahngleise Richtung Klagenfurt gelegt werden müssten. Gerade in Zeiten von Sparpaketen und geringen Budgetspiel- räumen ist dies nicht mehr nachvollziehbar.

-   Die Gleise befinden sich ganz im Süden von Ferlach, d.h. die Bürger müssten noch weitere Wege gehen, um zu den Haltestellen (die erst gebaut werden müssten) zu kommen - Bürger aus den Ortschaften Görtschach und Kirschentheuer könnten nicht einmal mitfahren, weil die Strecke außerhalb ihrer Reichweite liegt. Ansonsten müssten wieder Zubringer-Busse eingesetzt werden, was das Ganze wieder ad absurdum führt.

-   Da die Streckenführung zwischen Häusern entlang führt und die Fahrt über Weizelsdorf erfolgen muss (Schleife), da dort die Eisenbahnbrücke über die Drau verläuft, würde die Fahrt Stadtzentrum Ferlach bis Stadtzentrum Klagenfurt über 1 Stunde dauern, d.h. dies würde im Vergleich zur direkten Busverbindung Ferlach - Klagenfurt zu einer Verdopplung oder gar Verdreifachung der Fahrzeit führen. Ganz zu schweigen von den zusätzlichen Wegen, die von den Bahnhaltestellen ins Stadtzentrum von Ferlach zurückgelegt werden müssten.

-   Arbeitsplatzverlust für Busfahrer, die die Strecke Ferlach - Klagenfurt seit Jahren, Jahrzehnten bedienten, da diese dann nicht mehr benötigt werden.

 

Ø Siehe dazu Anhang 3 (Streckenführung Zugverbindung Ferlach - Klagenfurt).

 

5. Vorteile des alten Verkehrskonzepts (direkte Busverbindung Ferlach - Klagenfurt):

 

+   Späteres Aufstehen

Durch die Busverbindungen um 06:39 Uhr, 06:51 Uhr, 07:11 Uhr haben die Bürger aus Ferlach und den angrenzenden Gemeinden, die Möglichkeit, je nach Bedarf, bereits um 06:39 Uhr oder erst um 07:11 Uhr nach Klagenfurt zu fahren, um dennoch rechtzeitig zu Arbeitsbeginn/Schulbeginn... anzukommen.

 

+   Mehr Verbindungen

Beispielsweise qibt es in der Früh neben 06:39 Uhr auch noch die Verbindungen um 06:51 und um 07:11 Uhr, wodurch eine größere Flexibilität und Mobilität für die Bürger gegeben ist.

 

+   Kostenersparnis

Um vom Stadtzentrum Ferlach ins Stadtzentrum von Klagenfurt zu kommen zahlen die Bürger aus Ferlach nur 4,40 . Eine Hin- und Rückfahrt ohne Ermäßigung kostet 8,80 . Der Zukauf weiterer Tickets für die Busse der Stadtwerke Klagenfurt ist somit nicht nötig, da das Aussteigen im Stadtzentrum (Paulitschgasse, Adlergasse, Messe Ost, Messe West) möglich ist. Das gleiche gilt natürlich auch im umgekehrten Fall für die Pendler aus Klagenfurt, die nach Ferlach fahren, d.h. das Zusteigen ist an mehreren Haltestellen in Klagenfurt möglich. Die Ersparnis beträgt somit 3,80 im Vergleich zum neuen Verkehrskonzept mit der S-Bahn 3. Diese Ersparnis entspricht ca. 86% der Fahrtkosten für eine Richtung (Ferlach-Klagenfurt). Bei der Kurzstrecke beträgt die Ersparnis 2,20 , d.h. 50% der Fahrtkosten für eine Richtung (Ferlach-Klagenfurt).

 

+   Geringeres Risiko (Unfall, Verbrechen)

Bushaltestellen befinden sich in der Nähe von Schul-/Schutzwegen, Zebrastreifen und es gibt Tempolimits von 50 km/h. D.h. die ganzen Nachteile des Verkehrskonzepts mit der S-Bahn 3 (erhöhte Unfall- und Lebensgefahr am Bahnhofsgelände Weizelsdorf; erschwertes Ein- und Aussteigen in den Zug S-Bahn 3; erhöhte Unfallgefahr durch Stress, Hektik; zu kurze Bahnsteige; Belastung der Umwelt; geringe Auslastung; Unattraktivität für Pendler; Vergeudung von Steuer- und Fördergelder) gibt es bei der direkten Busverbindung nicht.

 

+   Kein Umsteigen/ kein Warten auf Anschlussverbindungen & mehr Komfort

Da der Bus direkt die beiden Stadtzentren Ferlach und Klagenfurt verbindet, ist ein sinnloses“ mehrmaliges Umsteigen und Warten auf Anschlussbusse/-züge nicht nötig. D.h. die Bürger aus Ferlach steigen in den Bus in Ferlach ein und entlang der vielen Haltestellen in Klagenfurt wieder aus, d.h. auch bei Regen und Schnee muss nicht mehrmals draußen gewartet werden.

 

+   Ersatz bei Ausfall des Busses

Sollte der Bus einmal ausfallen, stehen Ersatzbusse zur Verfügung. Andernfalls fährt beispielsweise in der Früh in 20 Minuten der nächste Bus.

 

+   Kurze Fahrzeit und Fahrzeitersparnis von dzt. rund 15 Minuten

Die Fahrzeit des Busses auf der Strecke Stadtzentrum Ferlach - Stadtzentrum Klagenfurt beträgt je nach Verkehrslage 20-30 Minuten, und das obwohl wesentlich mehr Haltestellen vorhanden sind und es auch noch Ampeln gibt. Im Vergleich zur S- Bahn 3 beträgt die Ersparnis derzeit rund 15 Minuten. Sollten bei der S-Bahn 3 noch weitere Haltestellen in den Fahrplan aufgenommen werden, würde sich der Zeitvorteil des Busses (altes Verkehrskonzept) gegenüber der S-Bahn 3 (neues Verkehrskonzept) noch wesentlich erhöhen. D.h. es könnte sein, dass der Bus für die gleiche Strecke nur

die Hälfte oder gar nur ein Drittel der Zeit braucht.

 

+   Kurze Wege bis zum Zielort bzw. nach Hause (15 Haltestellen)

Die direkte Busverbindung Ferlach - Klagenfurt hat 15 Haltestellen gehabt. (Als Vergleichsbasis dienen die Haltestellen, die nach der Haltestelle Kirschentheuer“ kommen, da der Bus auch im neuen Verkehrskonzept mit der S-Bahn 3 die Haltestellen zwischen Ferlach und Kirschentheuer anfährt - insgesamt gibt es von Ferlach bis Klagenfurt 20 Haltestellen). Daraus ergeben sich automatisch kürzere Wege bis zu den jeweiligen Zielorten (Arbeitsstätten, Schulen, Behörden, Einkaufszentren, Ärzten...). Beispielsweise ersparen sich die Schüler des Schulzentrums Mössingerstraße (BG/BRG 2 und HTL) die Strecke vom Bahnhof Viktring bis zur Hirschenwirtstraße/ Mössingerstraße.

Die Fahrgäste, die ins Stadtzentrum von Klagenfurt müssen, ersparen sich den Weg vom Hauptbahnhof Klagenfurt bis Adlergasse, Paulitschgasse, Messe Ost, Messe West...

 

+   Weniger Stress für Kinder/Schüler und Pendler

Da die Busse zwischen Ferlach und Klagenfurt direkt fahren und es mehrere Einstiegs- und Ausstiegshaltestellen gibt, ist das Umsteigen in Anschlusszüge/-busse nicht nötig. Auch das Timing, um die nächste Anschlussverbindung zu bekommen, spielt keine Rolle. D.h. diese Fahrgastgruppen gewinnen an Lebensqualität und sind durch den Wegfall einer unnötigen Stressquelle gesundheitlich auch weniger anfällig für Krankheiten...

 

+   Weniger Angst um Kinder/Schüler

Die Sicherheit der Kinder/Schüler ist bei der direkten Busverbindung im Vergleich zum neuen Verkehrskonzept mit der S-Bahn 3 besser gewährleistet und Eltern bzw. Angehörige können etwas weniger in Angst leben, dass etwas passieren könnte. Die Bushaltestellen befinden sich immer an Schutz-/Schulwegen, es gibt Zebrastreifen, Ampeln. Auch in der Nacht und bei Dunkelheit sind diese Wege beleuchtet, was beim neuen Verkehrskonzept mit der S-Bahn 3 nicht an allen Bahnhofsgeländen (z.B. Viktring) der Fall ist. Dadurch wird es kriminellen Personen auch wesentlich schwerer gemacht, sich an den Kindern/Schülern zu vergreifen.

 

+   Mehr Lebensqualität und bessere Mobilität

Durch die sehr gute Busverbindung und vor allem durch die direkte Verbindung der beiden Städte Ferlach und Klagenfurt (viele Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten, kurze Wege, die zu Fuß zurückgelegt werden müssen...) können auch viele ältere Menschen noch die Strecke bewältigen, um Familienangehörige zu besuchen, Besorgungen (Behördenwege, Arztbesuche, Einkäufe...) in Klagenfurt zu machen.

 

+   Rücksichtnahme auf bestimmte Fahrgastgruppen

Im Vergleich zum neuen Verkehrskonzept mit der S-Bahn 3 nimmt das alte Verkehrs- konzept (direkte Busverbindung Ferlach - Klagenfurt) Rücksicht auf bestimmte Fahrgastgruppen (beeinträchtigte. ältere, gebrechliche Menschen: Schwangere; Personen mit Kinderwagen und Baby bzw. Kleinkind; Personen mit Krücken; Personen im Rollstuhl...) aus Ferlach und den angrenzenden Gemeinden. Bei der S-Bahn 3 müssen diese Fahrgäste 2x umsteigen, weite Wege gehen, den Höhenunterschied zwischen Zug und Bahnsteig überwinden, Wartezeiten in Kauf nehmen...

 

+   Höhere Auslastung und somit höhere Erträge für ÖBB

Da viele Pendler die Annehmlichkeiten und den höheren Komfort des Busses zu schätzen wissen (kein Umsteigen, kein Warten, nur unwesentlich längere Fahrzeit als mit dem PKW, keine Parkplatzsuche, keine Entrichtung von Parkgebühren), sind diese auch eher bereit auf den PKW zu verzichten und mit dem Bus zu fahren. Darüber

hinaus auch jene Fahrgastgruppen (z.B. Pensionisten...), die nicht jeden Tag die Strecke fahren. Dadurch steigt auch die Auslastung der Busse außerhalb der Hauptverkehrszeiten, was in weiterer Folge auch höhere Erträge für die ÖBB bedeutet. Bei der S-Bahn 3 fahren die Züge außerhalb der Hauptverkehrszeiten nur mit einer geringen Auslastung, da viele wieder auf den PKW umgestiegen sind.

 

+   Entlastung der Umwelt

Derzeit fahren die Busse die Schleife Klagenfurt - Maria Rain - Hollenburg - Gaisach/Tschedram - Klagenfurt die meiste Zeit leer. D.h. diese Busse, die durch das neue Verkehrskonzept mit der S-Bahn 3 benötigt werden, da die ganzen Bürger/Fahrgäste auf dieser Strecke mit der S-Bahn 3 mangels Zughaltestellen nicht fahren können, könnten wieder eingespart werden, da die direkte Busverbindung Ferlach - Klagenfurt auch diese Haltestellen bedient und somit die Fahrgäste auch aus diesen Gemeinden abholt und wieder nach Hause bringt.

 

+   Echte Alternative zum PKW

Durch die ständig steigenden Kosten für den PKW (Benzin, Versicherungen, Reparaturen, Parkgebühren...) ist der Bus die einzig echte Alternative, um von Ferlach nach Klagenfurt und wieder zurück zu kommen. Sowohl in finanzieller als auch zeitlicher und komfortmäßiger Hinsicht ist der Bus gegenüber dem PKW konkurrenzfähig. Das neue Verkehrskonzept mit der S-Bahn 3 hat sowohl gegenüber dem Bus als auch gegenüber dem PKW keine Chance je konkurrenzfähig zu werden.

 

+   Sinnvolle Verwendung von Steuer- und Fördergelder

Anstatt Steuer- und Fördergelder durch dieses neue Verkehrskonzept mit der S-Bahn 3 zu vergeuden, hätten die ÖBB einen nachhaltigen und verantwortungsbewussten Beitrag für die Umwelt und die nächsten Generationen leisten können.

Einerseits, in dem man die Busflotte Ferlach - Klagenfurt auf neue, alternative Antriebssysteme wie Wasserstoff/Brennstoffzelle umgerüstet hätte, wodurch keine Emissionen mehr entstehen. Andererseits in dem den Bürgern aus Ferlach und den angrenzenden Gemeinden ein attraktives Angebot mittels Fahrpreissenkung gemacht worden wäre, das eine echte Alternative zum PKW dargestellt hätte - gerade in Zeiten steigender Benzinpreise. D.h. die Förderung der Fahrpreise hätte genau den gewünschten Lenkungseffekt gehabt, nämlich dass die Bürger auf den Bus als öffentliches Verkehrsmittel umsteigen.

 

+   Höhere Akzeptanz und Kundenzufriedenheit

Mit dem neuen Verkehrskonzept der ÖBB mit der S-Bahn 3 sind die Bürger aus Ferlach und den angrenzenden Gemeinden höchst unzufrieden. Nicht nur mit der Art und Weise der Einführung bzw. Umsetzung des neuen Konzepts, sondern auch mit der Alltags- und Praxistauglichkeit. Dies ist allerdings aufgrund der oben beschriebenen Nachteile/Probleme einerseits und dem Nicht-Vorhandensein wenigstens eines Vorteils andererseits allerdings nur allzu verständlich.

Durch die Wiedereinführung der direkten Busverbindung zwischen Stadtzentrum Ferlach und Stadtzentrum Klagenfurt könnten die ÖBB nicht nur mehr Fahrgäste bekommen, sondern auch wieder jene hohe Kundenzufriedenheit, die bis zum 31.07.2011 vorhanden war. Dies würde letztendlich einen Image- und Reputationsgewinn für die ÖBB bedeuten und auch noch zu höheren Erträgen für die ÖBB führen.

 

Daraus, werte Nationalratsabgeordnete, ist ersichtlich wie viele Vorteile das alte Verkehrskonzept (direkte Busverbindung Ferlach - Klagenfurt) für die Bürger aus Ferlach und den angrenzenden Gemeinden sowie auch für die ÖBB und in weiterer Folge für den Staat als Eigentümer hatte.

 

6.   Lösungsvorschlag bzw. Ziel dieser vorliegenden Bürgerinitiative

 

Ø  Nach den vorangegangenen Ausführungen und Erläuterungen zum alten und neuen Verkehrskonzept der ÖBB soll abschließend noch kurz auf den Lösungsvorschlag bzw. das Ziel dieser vorliegenden Bürgerinitiative eingegangen werden.

Ø  Neben den oben beschriebenen Nachteilen des neuen Verkehrskonzepts mit der S- Bahn 3 und den Vorteilen der direkten Busverbindung können Sie, werte Nationalrats- abgeordnete, allein aufgrund der hohen Anzahl an Unterstützungserklärungen - Kinder und Schüler noch nicht einmal berücksichtigt, weil diese aufgrund der Altersbeschrän- kung (Unterstützer müssen mit Zeitpunkt der Unterstützung das 16. Lebensjahr vollendet haben) nicht unterschreiben durften - erkennen, dass dieses neue Verkehrskonzept der ÖBB mit der S-Bahn 3 für die betroffenen Bürger aus Ferlach und den angrenzenden Gemeinden sowohl finanzielle, zeitliche und komfortmäßige Verluste/Nachteile gebracht hat.

Ø  Kurz zusammengefasst bedeutet dieses neue Verkehrskonzept der ÖBB, dass die Ferlacher Bürger sowie jene Fahrgäste, die auf der Strecke Ferlach-Klagenfurt zu- bzw. ausgestiegen sind, für die gleiche Fahrtstrecke (ca. 17 km) nun 2x umsteigen, 2x auf Anschlussverbindungen warten müssen (bei jedem Wetter - auch bei Regen und Schnee). Darüber hinaus ist ein Zeitverlust von derzeit rund 15 Minuten (bei Verspätungen und weiterer angedachter und in den Fahrplan aufgenommener Zughaltestellen sogar noch mehr) und eine Fahrpreiserhöhung von 25% oder sogar 43% in Kauf zu nehmen.

Ø  Es ist daher für die betroffenen Bürger nicht einsehbar bzw. nachvollziehbar, wenn offiziell seitens ÖBB und Gemeinde- sowie Landespolitikern behauptet wird, dass die Umstellung von direkter Verkehrsverbindung zwischen Ferlach und Klagenfurt mittels Postbus auf indirekte Verkehrsverbindung mittels S-Bahn 3 eine Verbesserung für die Ferlacher Bevölkerung darstellt bzw. von den Ferlachern begrüßt und stark angenommen wird.

à -dass durch den Wegfall der direkten Busverbindung und der erfolgten „Zwangskonvertierung“ auf das neue Verkehrskonzept mit S-Bahn 3, mangels Alternativen, die Pendlerzahl auf das neue Konzept logischerweise ansteigt, ist nun einmal nicht gleichbedeutend mit allgemeiner Zustimmung seitens der betroffenen Bürger - diese Bürgerinitiative und deren Unterstützer unterstreichen/belegen dies eindrucksvoll.

 

Daher ergeht die Bitte an den Nationalrat, Maßnahmen zu ergreifen und zu beschließen, welche die Wiedereinführung der direkten Busverbindung zwischen Stadtzentrum Ferlach und Stadtzentrum Klagenfurt (Kärnten) von Montag bis Freitag von in der Früh bis auf Nacht gewährleistet.

D.h. den ursprünglichen und seit Jahrzehnten bestehenden und bewährten Zustand der direkten Busverbindung zwischen den beiden Städten (Ferlach, Klagenfurt) von Montag bis Sonntag wiederherzustellen.

 

Diese Wiedereinführung der direkten Busverbindung zwischen Stadtzentrum Ferlach und Stadtzentrum Klagenfurt würde automatisch alle Nachteile und Probleme auf einen Schlag lösen. Dies wäre für alle beteiligten/betroffenen Gruppen (ÖBB, Gemeinde Ferlach, Land Kärnten, Bürger aus Ferlach und den angrenzenden Gemeinden, Republik Österreich als Eigentümer, österreichische Steuerzahler) die einfachste und finanziell günstigste Lösung - weiters könnte dies sehr rasch umgesetzt werden.

 

Gerne können Sie sich selbst von den geschilderten Problemen, Nachteilen und Belastungen des neuen Verkehrskonzepts der ÖBB mit der S-Bahn 3 für die Bürger aus Ferlach und den angrenzenden Gemeinden vor Ort überzeugen - ein Lokalaugenschein sollte Ihre letzten Zweifel ausräumen helfen.

 

Wir bedanken uns bei Ihnen, werte Nationalratsabgeordnete, dass Sie sich die Zeit nehmen, um das Anliegen der Bürger aus Ferlach und den angrenzenden Gemeinden ernsthaft zu behandeln, und die vernünftige, konstruktive Lösung der Wiedereinführung der Busverbindung Ferlach - Klagenfurt so tatkräftig vorantreiben und umsetzen.

 

 

 

 

VIELEN HERZLICHEN DANK!!!

Die Initiatoren und Unterstützer dieser Bürgerinitiative

 

 

 

 

 


 

 


 


 


 


 


 


 


Parlamentarische Bürgerinitiative betreffend

Wiedereinführung der direkten Busverbindung zwischen

Stadtzentrum Ferlach und Stadtzentrum Klagenfurt

Erstunterzeichner/in

 

Name

Anschrift

Geb. Datum

Datum der Unterzeichnung

Eingetragen in die Wählerevidenz der Gemeinde

Mag. (FH)

Christian Varch

 

 

 

 

……..………………………………………….

Unterschrift

Unterstützungserklärungen:

Name

Anschrift

Geb. Datum

Datum der Unterstützung

Unterschrift