2567 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XXIV. GP

 

Bericht

des Gesundheitsausschusses

über den Antrag 2290/A(E) der Abgeordneten Dr. Kurt Grünewald, Kolleginnen und Kollegen betreffend Aufwertung der Hausärztin/des Hausarztes

Die Abgeordneten Dr. Kurt Grünewald, Kolleginnen und Kollegen haben den gegenständlichen Entschließungsantrag am 22. Mai 2013 im Nationalrat eingebracht und wie folgt begründet:

„Im Regierungsübereinkommen für die Jahre 2008 bis 2013 ist im Kapitel Gesundheit, Punkt 6 – Integrierte Versorgung, Struktur und Steuerung die Erarbeitung eines Hausarztmodells enthalten.

Der Hauptverband der Sozialversicherungsträger forderte 2010 in seinen strategischen Handlungsoptionen zur Weiterentwicklung des Gesundheitswesens, dass die Aufgaben des Allgemeinmediziners neu zu definieren sind und dass Allgemeinmediziner künftig im Rahmen von Disease-Management-Programmen die Funktion eines verantwortlichen Gesundheitskoordinators übernehmen sollen.

Ebenso 2010 stellte die Ärztekammer ein Hausarztmodell vor.

Auch in der Gesundheitsreform 2012 ist eine Aufwertung des ambulanten Bereiches ein wichtiges Ziel.

Wesentlich für eine Neuorientierung der hausarztbasierten medizinischen Grundversorgung ist ein klares Rollenbild und Tätigkeitsprofil des Hausarztes.

Die Versorgungsqualität ist durch Einführung von Qualitätssicherungsinstrumenten und die vermehrte Anwendung von Leitlinien vor allem im Bereich chronischer Krankheiten zu steigern. Wichtig ist auch die Einbindung von Public-Health-Ansätzen durch vermehrte Gesundheitsförderungs- und Präventionsprogramme.

Eine hausarztbasierte Grundversorgung braucht gesetzliche Rahmenbedingungen. Neben der Anpassung der Ausbildung an die zu erfüllenden Tätigkeiten ist auch die Entwicklung eines neuen Honorierungsmodells notwendig.

Die Hausarztpraxis der Zukunft ist eine Teampraxis mit neuen multiprofessioneller Zusammenarbeitsformen. Gruppenpraxen und Ärztegesellschaften mit bedarfsgerechten Öffnungszeiten sowie ein teamorientiertes Angebot kooperierender Gesundheitsberufe inklusive Sozialarbeit kann wohnortnahe Kompetenzzentren für Gesundheit schaffen

Ein wichtiger Baustein sind auch die Lehrpraxen, die praxisorientiertes Lernen für angehende ÄrztInnen bieten. Es ist unbedingt notwendig, dass Lehrpraxen in ausreichender Zahl durch Mischfinanzierungen gefördert werden.“

 

Der Gesundheitsausschuss hat den gegenständlichen Entschließungsantrag in seiner Sitzung am 27. Juni 2013 in Verhandlung genommen. An der Debatte beteiligten sich außer dem Berichterstatter Abgeordneten Dr. Kurt Grünewald die Abgeordneten Petra Bayr, Dr. Erwin Rasinger, Dipl.­Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber, Dr. Andreas Karlsböck, Tanja Windbüchler-Souschill und Erwin Spindelberger sowie der Bundesminister für Gesundheit Alois Stöger, diplômé und die Ausschussobfrau Abgeordnete Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein.

Im Zuge der Debatte haben die Abgeordneten Dr. Kurt Grünewald, Dr. Sabine Oberhauser, MAS und Dr. Erwin Rasinger einen Abänderungsantrag eingebracht.

Bei der Abstimmung wurde der gegenständliche Entschließungsantrag unter Berücksichtigung des oben erwähnten Abänderungsantrages der Abgeordneten Dr. Kurt Grünewald, Dr. Sabine Oberhauser, MAS und Dr. Erwin Rasinger einstimmig beschlossen.

Zur Berichterstatterin für den Nationalrat wurde Abgeordnete Dr. Sabine Oberhauser, MAS gewählt.

Als Ergebnis seiner Beratungen stellt der Gesundheitsausschuss somit den Antrag, der Nationalrat wolle die angeschlossene Entschließung annehmen.

Wien, 2013 06 27

                     Dr. Sabine Oberhauser, MAS                                   Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein

                                 Berichterstatterin                                                                           Obfrau