10897/J XXIV. GP

Eingelangt am 01.03.2012
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Anfrage

 

der Abgeordneten Dr. Ruperta Lichtenecker, Freundinnen und Freunde an den Bundesminister für Wissenschaft und Forschung

betreffend Finanzielle Ausstattung der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz

BEGRÜNDUNG

 

Der Ausbau der Johannes Kepler Universität Linz (JKU) ist für die Entwicklung Oberösterreichs und der oberösterreichischen Wirtschaft von größter Bedeutung.

Das Ziel der oberösterreichischen Landespolitik ist es, das Bundesland hinsichtlich Entwicklung, Innovationskraft und Produktivität näher an die Spitzenregionen Europas heranzuführen. Dazu müssen jedoch die Bildungs-,  Ausbildungs- sowie die F&E-Infrastruktur des Landes gestärkt und ausgebaut werden.

Gleichzeitig ist es notwendig, die hohe Disparität bei der Dotierung der oberösterreichischen Universitäten im Bundesländervergleich abzubauen:

 

Denn während rund 30 % der österreichischen Patente aus Oberösterreich stammen, hinkt die finanzielle Ausstattung der oberösterreichischen Universitäten gegenüber anderen Bundesländern weit hinterher: Die JKU hat in der laufenden Leistungsvereinbarungsperiode 2010 bis 2012 lediglich 268 Mio. Euro oder 4,13 % der Bundesmittel bzw. die oberösterreichischen Universitäten haben lediglich 4,87% der Bundesmittel erhalten. Zum Vergleich, die Steiermark erhielt rund 20,17% des österreichischen Universitätsbudgets und auf Wien entfielen 54,32 %. Auch der Blick auf die Ausgaben des Bundes für Universitäten pro EinwohnerInnen dokumentiert eine starke Benachteiligung. Während im Durchschnitt in Österreich 776 Euro pro Einwohner ausgegeben werden, sind es im Fall von Oberösterreich lediglich 224 Euro pro EinwohnerIn.

 


Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Krisen und der damit verbundenen Intensivierung des Wettbewerbs der Standorte um Investitionen und Arbeitsplätze, ist die Ausbildung, unter anderem von Technikerinnen und Technikern von größter Bedeutung. Dies muss auf allen Ebenen - von der Lehre bis zur Universität – erfolgen. Auch die weitere Forcierung von Forschung & Entwicklung (u.a. in den Bereichen Mechatronik und Energieforschung) muss einen hohen Stellenwert einnehmen.

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgende

ANFRAGE

 

1)    Warum erhält die JKU trotz einem Anteil von 6,11 % der Studierenden in Österreich in den Jahren 2010 bis 2012 nur 4,13 % des Bundes-Universitätsbudgets?

 

2)    Wie begründen Sie die niedrige Dotierung und damit die Benachteiligung des Universitätsstandortes Oberösterreich im Vergleich zu Universitäten in anderen Bundesländern?

 

3)    Wie stehen Sie konkret zu den Auf - und Ausbauplänen der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen, Rechts- sowie Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultäten der JKU, u.a. in den Bereichen Mechatronik, Polymerchemie, Energieforschung, Gesundheitsökonomie, Intellectual Property Right und Informationselektronik?

 

4)    Wie wird die Finanzierung der Auf - und Ausbaupläne der JKU sichergestellt?

 

5)    Mit welcher Erhöhung aus den Budgetmitteln kann die JKU rechnen?

 

6)    Ist eine Erhöhung des Anteils am Gesamtbudget der österreichischen Universitäten in der Höhe von 5% für die JKU aus Ihrer Sicht realistisch?

 

7)    Wenn nein, warum nicht?

 

8)    Wird es ein Budget in der Höhe von mindestens 340 Millionen Euro für die Leistungsvereinbarungsperiode 2013 bis 2015 für die JKU geben?

 

9)    Wenn nein, warum nicht?

 

10)  Wenn nein, wann konkret wird der prozentuelle Anteil der Mittel für die JKU an den Gesamtbudgetmitteln für österreichische Universitäten erhöht?