11202/J XXIV. GP

Eingelangt am 28.03.2012
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Anfrage

der Abgeordneten Andrea Gessl-Ranftl,
Kolleginnen und Kollegen

An den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend Schiefergasbohrungen in Polen.

Einen Bericht im „Spiegel“ zu Folge lagern enorme, vermutlich die größten Schiefergasvorkommen Europas, in Polens Tongestein. Derzeit wurden bereits 110 Konzessionen für Probebohrungen in Polen vergeben. Die Unabhängigkeit von anderen Gasimporteuren bzw. selbst als Gasexporteur zu fungieren, lässt die polnische Regierung die Problematik des Abbaues von Schiefergas vergessen. Mit der derzeitigen Abbautechnik ist der Wasserverbrauch extrem hoch. Das entstehende Abwasser beinhaltet gesundheitsschädliche Chemikalien und kann Grund- und Trinkwasser verunreinigen. Stürzen die zurückbleibenden Hohlräume ein, kann es sogar zu lokalen Erdbeben kommen. Schließlich werden klimaschädliche Treibhausgase wie Methan und CO2 freigesetzt. Das leicht entflammbare Methan hat in den USA bereits für Explosionen in Wohnhäusern gesorgt.

Konzessionen für Probebohrungen wurden auch schon in verschiedenen anderen europäischen Ländern wie Deutschland, den Niederlanden, Schweden, England und Österreich vergeben.

Aufgrund dieser Problematik ergibt sich für die Unterfertigten folgende Anfrage:

1. Werden sich die Umweltminister der EU zusammenschließen und eine EU-weite Regelung den Schiefergasabbau betreffend fordern?

2.           Wie  weit  sind  die  neuesten Forschungsergebnisse  eine  alternative Abbautechnik betreffend?

3.           Ist die derzeitige Abbautechnik bald schon überholt?

4.           Die OMV hat noch keine Projektanträge gestellt, da diese auf   die Ergebnisse des Umweltbundesamtes und TÜV Austria warten. Wie weit sind diese Umweltstudien gediehen?

5.           Wird Österreich wieder als einziger Staat eine Vorreiterrolle wie bei den Atomkraftwerken spielen?

6.           Gibt es eine Möglichkeit, anderen europäischen Ländern den Abbau von Schiefergas mit der jetzigen umweltbelastenden Methode zu verbieten?