11669/J XXIV. GP
Eingelangt am 16.05.2012
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Anfrage
der Abgeordneten Tadler
und weiterer Abgeordneten
an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport
betreffend Nazi-Relikt im äußeren Burgtor
In der Krypta des äußeren Burgtores befindet sich der vom Bildhauer Wilhelm Frass 1935 ein aus rotem Marmor geschaffenes Epitaph eines toten Soldaten, ein schlichter Altar sowie zehn Ehrenbücher mit den Namen der im Krieg gefallenen Österreicher, deren Seiten täglich umgeblättert werden.
Seit längerem ranken sich um dieses Epitaph Gerüchte, dass der Bildhauer Frass hier eine Hülse mit Huldigungen an das dritte Reich versteckt haben soll.
Aufgrund verschiedener Medienberichten soll nun im Auftrag von BM Darabos dieses Gerücht aufgeklärt werden. Der Bundesminister für Landesverteidigung und Sport hat laut Zeitungsberichten „sein Ministerium angewiesen, sich an die zuständige Burghauptmannschaft und das Bundesdenkmalamt zu wenden und eine Prüfung zu veranlassen". Dabei war auch zu lesen, dass dies dem Herrn Bundesminister als Historiker persönlich wichtig sei.
In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport folgend
Anfrage
Fällt die Aufklärung und Prüfung des oben beschriebenen Gerüchts in die Zuständigkeit des Bundesministeriums für Landesverteidigung und Sport oder ist diese Überprüfung ein persönliches Anliegen des Historikers Mag. Darabos?
Fällt die Überprüfung von Gerüchten überhaupt in den Wirkungsbereich von Bundesministerien oder der Bundesregierung?
Mit welchen Kosten rechnen Sie für die Überprüfung des Epidaphs und welches Ressort wird für die zu erwartenden Kosten aufkommen?
Können Sie eine Zerstörung des „Toten Soldaten" in der Krypta des äußeren Burgtores ausschließen?
Sollte dennoch das Epidaph „Toter Soldat" zerstört werden, wird das Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport für die Wiederherstellung die Kosten tragen?
Welchen historischen Mehrwert erwarten Sie sich als Ergebnis dieser Untersuchung?