11961/J XXIV. GP

Eingelangt am 14.06.2012
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

des Abgeordneten Bgm. Gerhard Köfer

und Kollegen und Kolleginnen

An die Bundesministerin für Inneres betreffend Werbeeinschaltungen des ÖIF

Von Seiten der NGOs ist immer wieder die Klage zu hören, dass sie für Integrationsmaßnahmen zu wenig Geldmittel zur Verfügung hätten. Umso verwunderlicher ist, dass der Österreichische Integrationsfonds sogar Gelder für mindestens zwei Inserate in der Tageszeitung Österreich hat. Das Inserat der Ausgabe vom 27./28. Mai trug den Titel „Türkische Familien entdecken Schönbrunn“ und das Inserat der Ausgabe vom 10. Juni hatte die Überschrift „Dank Deutschkurs zur Krankenschwester“. Vor allem beim erstgenannten Inserat stellt sich die Frage, an wen dieses gerichtet ist, zumal dort ein gewisser Herr Talih Culhaoglu über türkische Familien in Österreich sagt: „'Die Leute würden gern mehr unternehmen, aber sie wissen zu wenig. Sie lesen keine Zeitung und grillen lieber untereinander, als einen Ausflug nach Schönbrunn zu machen. ... Viele haben die Mentalität: Das brauch ich eh nicht, ich hab ja mein türkisches Fernsehen und meinen türkischen Supermarkt“. Der Artikelleser erfahrt des Weiteren, dass laut Culhaoglu auch „mangelnde Deutschkenntnisse ... ein Problem beim Anschluss an die österreichische Gesellschaft“ sind. Somit erfährt man aus dem Inseratentext, dass das Zielpublikum des Inserats keine Zeitungen liest und zudem mangelnde Deutschkenntnisse besitzt. Wozu dann das Inserat?

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher an Sie als zuständige Ministerin folgende

Anfrage:

1.  Wurden die oben genannten Inserate außer in der Tageszeitung „Österreich“ auch noch in anderen Medien geschaltet? (Wenn ja: In welchen?; Wenn nein: Warum nicht bzw. was war der Grund, ausgerechnet die Tageszeitung „Österreich“ für die Inserateneinschaltung auszuwählen?)

2.              Wie viel kosteten die Werbeeinschaltungen?

3.              Sind weitere Werbeeinschaltungen geplant? (Wenn ja: Wie viele?)

4.              An wen war das erstgenannte Inserat gerichtet, wenn das eigentliche Zielpublikum laut Aussage des Inserats keine Zeitungen liest u. zudem mangelnde Deutschkenntnisse besitzt?

5.              Verfügt der Österreichische Integrationsfonds über eine eigene Werbe- bzw. Marketingabteilung? (Wenn ja: Hat diese Abteilung die Inserate entworfen?; Falls eine Abteilung existieren sollte, die Inserate aber nicht von dieser entworfen wurden: Warum hat diese Abteilung die Inserate nicht entworfen und wer hat es dann getan?)