12580/J XXIV. GP

Eingelangt am 19.09.2012
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ANFRAGE

 

 

des Abgeordneten Venier

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz

 

betreffend Fachkräftemangel in Österreich

 

 

Auf der Homepage von ORF Ö-1 findet sich, datiert mit 10.07.2012, folgende Meldung:

Derzeit sind in Österreich fast 280.000 Menschen ohne Job oder in Schulungen. Die Tendenz war zuletzt wieder steigend. Doch schon in ein paar Jahren könnte es das umgekehrte Problem geben, warnt jetzt Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ). Österreichs Bevölkerung altert, daher werde es tausende Arbeitskräfte weniger geben und somit werde unter anderem mehr Zuwanderung gebraucht, sagt Hundstorfer. Dass es um die Geburtenrate in Österreich nicht zum Besten steht, und die Bevölkerung altert, ist bekannt. Was das aber für den Arbeitsmarkt bedeutet, das bringt Sozialminister Rudolf Hundstorfer so auf den Punkt: "Wir werden in den nächsten acht Jahren 170.000 Arbeitnehmer weniger haben, weil wir ganz einfach schrumpfen." (…) "Wenn wir unsere Gesamtwirtschaftsleistung aufrecht erhalten wollen, brauchen wir Migration", betonte Hundstorfer. An der Migration führe kein Weg vorbei - dass könne aktiv und positiv gestaltet werden, sagte Hundstorfer. (…)

 

Bereits Mitte Juni ist die Fachkräfteverordnung für das Jahr 2012 in Kraft getreten. Es sollen nun ausländische Fachkräfte am österreichischen Arbeitsmarkt zugelassen werden, die in einem der 26 Mangelberufe eine abgeschlossene Berufsausbildung nachweisen, die zumindest mit einem österreichischen Lehrabschluss vergleichbar ist.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz folgende

 

Anfrage:

 

1. Bezüglich der Behauptung, es würden in den nächsten acht Jahren 170.000 Arbeitnehmer fehlen: Welche Parameter hinsichtlich der Wirtschaftsentwicklung (Entwicklung der Zahl der Dienstgeber, Branchenentwicklung usw.) wurden den rein demographischen Daten der Statistik Austria gegenübergestellt, um zu dieser Prognose zu kommen?


2. Welchen Berufsgruppen ordnen Sie die Ihrer Ansicht nach bis 2020 fehlenden Arbeitnehmer konkret und zahlenmäßig zu?

 

3. Auf Basis welcher Daten wurde die Fachkräfteverordnung 2012 erstellt?

 

4. Wie viele Arbeitnehmer werden demnach in den einzelnen Berufsgruppen, aufgeschlüsselt nach Bundesländern, benötigt?

 

5. Welche konkreten Maßnahmen wurden Ihrerseits gesetzt, um den in der Fachkräfteverordnung 2012 angeführten sog. Mangelberufen heimische Arbeitskräfte (z.B. beim AMS gemeldete Arbeitslose oder Schulabgänger) zuzuführen?