14503/J XXIV. GP

Eingelangt am 25.04.2013
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Ing. Lugar

und Kollegen

an den Bundesminister für Gesundheit

betreffend der geplanten Änderung der Ärzteausbildungsverordnung

 

In einem Artikel des Standard vom 18.4.2013 wird von der geplanten Änderung der Ärzteausbildungsverordnung berichtet:

 

„Der Turnus ist seit langer Zeit umstritten. Turnus-Ärzte würden nicht wie eigentlich gedacht ausgebildet werden, sondern für administrative Tätigkeiten eingesetzt oder für Tätigkeiten, die auch das Pflegepersonal übernehmen könnte, kritisiert die Ärztekammer. Sie fordert seit Jahren eine Reform bzw. die Abschaffung des Turnus. […] Die Turnus-Ausbildung ist ein österreichisches Spezifikum. In Deutschland kann beispielsweise die Facharztausbildung gleich nach Abschluss des Studiums begonnen werden, in Österreich ist das nur theoretisch möglich. […]Turnusärzte beklagen, dass sie ihre Arbeit mit Hilfstätigkeiten verbringen, die eigentliche Ausbildung, das Lernen am Krankenbett oder die Teilnahme an Visiten geraten dabei völlig in den Hintergrund. Dass Turnusärzte ihren Ausbildungszielen entsprechend eingesetzt werden, soll mit Rasterzeugnissen sichergestellt werden.“

 

Aus diesem Grund stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Herrn Bundesminister für Gesundheit nachstehende

 

ANFRAGE:

 

1.    Wieso werden österreichische Absolventen des Medizinstudiums nach wie vor benachteiligt gegenüber den Deutschen, die eine (Teil)-Approbation direkt nach dem Studium erhalten?

2.    Eine gleichzeitig zum "Common Trunk" geplante Verlängerung des "Turnus" würde eine weitere Verschlechterung dieser Situation mit sich bringen - es sollte zumindest eine Approbation nach dem Common Trunk eingeführt werden um Jungmedizinern flexiblere Karrieremöglichkeiten zu geben. Warum wird das nicht bedacht?

3.     Welches Argument gibt es nach wie vor, dieses Unikat "Turnus" in der derzeitigen Form in Ö beizubehalten?

4.     Welche Vorkehrungen wurden getroffen, um tatsächlich eine qualitativ bessere Ausbildung der Ärzte zu gewährleisten?