15368/J XXIV. GP

Eingelangt am 03.07.2013
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Ing. Heinz-Peter Hackl

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Gesundheit

betreffend der Kontamination von Obst und Gemüse mit Perchlorat

 

 

Laut einem Bericht des NDR-Verbrauchermagazins „Markt“ fanden sich in Deutschland auf annähernd allen Obst- und Gemüsesorten Rückstände der Chemikalie Perchlorat. Durch die Kontamination werden erhebliche gesundheitliche Auswirkungen befürchtet, unter anderem da Perchlorat die Funktion der Schildrüse hemmt. Wie die ansonsten zum Beispiel als Treibstoff in Raketen und Feuerwerkskörper oder aus Medikament gegen Schilddrüsenüberfunktion eingesetzte Chemikalie auf Lebensmittel gelangt, ist bislang nicht abschließend geklärt. Offenbar handelt es sich jedoch um ein bereits seit längerer Zeit bekanntes Problem.

Besonders kritisch sind die auf Obst- und Gemüseproben aus mehreren Supermärkten nachgewiesenen Perchlorat-Rückstände, da sich diese nicht abwaschen lassen und die Chemikalie sich auch beim Kochen nicht verflüchtigt, berichtet der Chemiker und Lebensmittelanalytiker Dr. Günter Lach.

 

Laut NDR wurden für die Recherchen des Verbrauchermagazins „Markt“ 17 Proben aus verschiedenen Herkunftsländern in Discountern und Supermärkten sowie auf dem Wochenmarkt eingekauft und anschließend im Labor untersucht. Im Fokus der Recherche standen dabei „unter anderem Wassermelonen, Zucchini und Blattsalate“, berichtet der NDR. Die Laboranalyse habe in fast jeder Probe Perchlorat nachgewiesen, wobei „in drei Proben weit mehr als die vom Bundesinstitut für Risikobewertung empfohlene Höchstmenge gefunden“ wurde. Wie die Kontamination entsteht und welches Gesundheitsrisiko diese mit sich bringt, bleibt bislang offen. Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz äußerte gegenüber „Markt“ die Vermutung, dass die Quelle der Kontamination möglicherweise Düngemittel seien könnten

 

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Gesundheit folgende

 


 

ANFRAGE

 

1. Ist Ihnen der o.a. angeführte Fall bekannt?

2. Wird in Österreich von der AGES untersucht, ob Obst und Gemüse Rückstände von Perchlorat enthalten?

3. Wenn nein, warum nicht?

4. Wenn ja, gibt es in Österreich Fälle, in denen auf Obst und Gemüse Perchlorat gefunden wurde?

5. Wenn ja, wie viele Fälle gibt es in Österreich, in denen Perchlorat-Rückstände festgestellt wurden?

6. Betrachten Sie es als realistisch, dass die Kontamination durch Düngemittel verursacht wird?

7. Wird von Ihrer Seite ein Verbot von Düngemittel angedacht?