447/J XXIV. GP

Eingelangt am 12.12.2008
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abgeordneten Gartelgruber, DDr. Königshofer

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie

betreffend Verzögerungen des Baus der Nordtangente Wörgl

Der neue Kreisverkehr bei der Autobahnabfahrt West, der die Gewerbegebiete in Wörgl und Kundl direkt an die Autobahn anbindet, hätte bereits 2005 gebaut werden sollen.

Die Trasse für den Bau der Nordtangente Wörgl ist seit 2005 ausgesteckt, die Bahnunterführung bei der Sparzentrale sowie die Zubringerstraße bis zur neu trassierten Nordumfahrung sind längst fertiggestellt und bereits am 30. März 2006 beschloss der Wörgler Gemeinderat einstimmig, die Haftung für ein weiteres Darlehen in Höhe von 1,2 Millionen Euro für den Bauabschnitt 2 der Entlastungsstraße entlang der Autobahn durch die städtische Infrastruktur GmbH WIG zu übernehmen.

Die Nordtangente erschließt ein Gewerbegebiet von insgesamt 400.000 Quadratmetern, von dem in den Jahren 2008 und 2009 180.000 Quadratmeter zur Verbauung anstehen. Die Planungsarbeiten für den gesamten Verlauf sind abgeschlossen und das Umweltgutachten liegt vor. Derzeit fahren in Wörgl West täglich rund 1.700 Lkw einen Umweg von zwei Kilometern. Das soll sich durch den Bau des Kreisverkehrs West ändern.

In der Schadstoffbilanz des Projektes geht man davon aus, dass der jetzt bis zu 2,5 km lange Stau durchs Wohngebiet, entlang der Bundesstraße, durch die neue Straße massiv vermindert wird.

Dennoch blieb das ursprünglich mit 14 Millionen Euro veranschlagte Bauprojekt bis heute unvollendet. Die Rupert Hagleitner Straße zur Entlastung der Ladestraße ist derzeit das einzige Teilprojekt der Nordtangente, das die Stadt Wörgl realisiert hat. Die SPAR-Unterführung wurde vom Handelsunternehmen SPAR selbst vorfinanziert und bereits vor Jahren errichtet, bleibt aber aufgrund des noch fehlenden Anschlusses in Wörgl West immer noch ungenützt.


Als Grund dafür wird angegeben, dass seitens der zuständigen Behörden in Wien bzw. der ASFINAG die nötige Bewilligung noch nicht erteilt worden sei. So habe das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie ein Sicherheitsaudit verlangt und auch erhalten, bereits im Oktober sollte das Ja" aus Wien kommen. Bislang habe das Ministerium die Zustimmung verweigert, da man nicht nur das Teilprojekt, sondern die gesamte Nordtangente berücksichtigen wolle und dafür Pläne vorliegen müssten.

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie nachstehende

Anfrage

1.             Welche Ursachen bewirkten die über dreijährige Bauverzögerung und welche am Projekt beteiligte Institution bzw. welcher Entscheidungsträger zeichnen dafür verantwortlich?

2.             Aus welchen Gründen verzögert das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie den Bau?

3.             Welche Kosten hat das Bauprojekt Nordtangente bisher verursacht und zu wessen Lasten gehen diese?

4.             Welche Maßnahmen sind seitens des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie hinsichtlich einer raschen Umsetzung des Projekts geplant?

5.             Wie hoch werden derzeit die endgültigen Baukosten geschätzt?

6.             Zu welchem Zeitpunkt ist die Fertigstellung des Projekts geplant?