488/J XXIV. GP

Eingelangt am 16.12.2008
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abgeordneten Mag. Ruth Becher

und GenossInnen

an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie

betreffend des dringend notwendigen Ausbaus der S80

Die Donaustadt als Wiener Gemeindebezirk insgesamt und das sich dort befindliche und neu entwickelnde Stadterweiterungsgebiet Aspern (künftig: aspern Die Seestadt Wiens; ehemals: Flugfeld Aspern) im Besonderen sind hinsichtlich Bevölkerungszahl und Betriebsansiedlungen stark wachsende Gebiete. Allein das neue Stadterweiterungsgebiet Aspern ist mit 2,4 Millionen m2 Grundfläche so groß wie die beiden Wiener Gemeindebezirke Neubau und Josefstadt zusammen. In der Endausbauphase werden rd. 20.000 Menschen in 8.500 Wohneinheiten in diesem neuen Stadtteil leben und eben so viele Menschen werden in ca. 15.000 Büros und Dienstleistungsunternehmen sowie 5.000 Produktions- und Gewerbebetrieben eine Beschäftigung finden. Angesichts des wirtschaftlichen Entwicklungspotenzials dieses neuen Stadtteils, wie auch des gesamten Bezirks, und im Bewusstsein der Klima- und Umweltproblematik ist es unumgänglich, ein gut ausgebautes öffentliches Verkehrsnetz für diese Region anzubieten.

Die Stadt Wien hat gemeinsam mit dem Bund, welcher 50 % der Investitionen in das Wiener U-Bahn-Netz finanziert (bisher jährlich 109 Mio. €), mit der schon abgeschlossenen Verlängerung der U1 nach Leopoldau und der sich noch teilweise im Bau befindlichen Verlängerung der U2 in Richtung des neuen Stadterweiterungsgebietes Aspern rechtzeitig den Bedürfnissen und Notwendigkeiten dieser Wachstumsregion Rechnung getragen. Trotz dieser anerkennenswerten Anstrengungen wäre es dennoch wünschenswert, wenn auch der Ausbau der Schnellbahnlinie S80 schneller erfolgen könnte. Die den Wiener Südbahnhof/Ostseite und Marchegg verbindende Strecke ist ab Wien-Hausfeldstraße noch nicht elektrifiziert und wird ab Stadlau - Erzherzog-Karl-Straße weiterhin nur eingleisig geführt.

Nachdem die Eisenbahnverbindung Wien - Pressburg (Bratislava) über Stadlau und Marchegg die kürzeste und schnellste Verbindung zwischen den beiden Hauptstädten darstellt, würde der erforderliche zweigleisige Ausbau mitsamt der Elektrifizierung der


Schnellbahn S80 in Richtung Marchegg sowohl Kapazitätssteigerungen als auch Fahrzeitverkürzungen und damit einen attraktiven Nahverkehr ins niederösterreichische Marchegg bzw. Richtung Südbahnhof und einen nachfragegerechten Schienenverkehr zwischen den beiden Wirtschaftsmetropolen Wien und Pressburg (Bratislava) bewirken. Die Notwendigkeit einer raschen Realisierung des zweigleisigen, elektrifizierten Ausbaus der S80 für das neue Stadterweiterungsgebiet Aspern und für seine künftig 20.000 Bewohnerinnen und Bewohner sowie für eben so viele Beschäftigte in den dort neu angesiedelten Betrieben und Unternehmen ist ohnehin evident. Außerdem würde ein rascher Ausbau der S80 auch positive wirtschafts- und beschäftigungspolitische Effekte für den ostösterreichischen Raum mit sich bringen.

Die unterzeichneten Abgeordneten richten in diesem Zusammenhang an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie nachstehende

Anfrage:

1.  Können   Sie   hinsichtlich   des   zweigleisigen,   elektrifizierten   Streckenausbaus   der Schnellbahnlinie S80 zwischen Wien-Stadlau und Marchegg schon sagen, wie weit die Planungen inzwischen fortgeschritten sind ?

2.              Wann    könnte    frühestens    mit   diesem   Ausbau   begonnen   werden    und   welche Realisierungszeit ist hiefür vorgesehen?

3.              Welches Investitionsvolumen ist für den zweigleisigen Ausbau der Strecke Wien-Stadlau - Marchegg vorgesehen?

4.      Wie viel investiert der Bund jährlich in den Bahnausbau in Wien insgesamt neben dem U- Bahn Ausbau?


 

5.              Werden auch andere geplante Projekte auf der  Strecke  Wien-Stadlau - Marchegg frühzeitig verwirklicht, nachdem gemäß dem Konjunkturpaket Schiene 2009-1012 als Vorleistung zum Gesamtprojekt „Verbindung Wien - Pressburg (Bratislava)" bereits die


kreuzungsfreie Querung der Hausfeldstraße (Niveaufreimachung gemeinsam mit U2) vorgezogen wird?

6.              Was planen Sie gegen die auf der Strecke zwischen Wien-Erdberger Lände und Wien- Stadlau bestehenden Kapazitätsengpässe infolge der Donauquerung zu unternehmen?

7.              Inwieweit  findet  in  Ihren  Planungen  im  Hinblick auf den dringend  erforderlichen zweigleisigen Ausbau der Schnellbahnstrecke S80 das neue Stadterweiterungsprojekt Aspern (künftig: aspern Die Seestadt Wiens) Berücksichtigung?

8.              Kann angesichts des oben beschriebenen wirtschaftlichen Entwicklungspotenzials des Stadterweiterungsgebiets Aspern von einer bedarfsgerechten Eisenbahnstrecke bezüglich der   derzeit   zwischen   Wien   und   Wien-Hausfeldstraße   eingleisig   betriebenen   S80 gesprochen werden?

9.              Welche    Möglichkeiten    sehen    Sie    für    die    betriebliche    Optimierung    auf   der Schnellbahnstrecke S80?