5329/J XXIV. GP
Eingelangt am 12.05.2010
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Mag. Johann Maier
und GenossInnen
an die Bundesministerin für Inneres
betreffend „Organisierte Schlepperkriminalität und Menschenhandel - Vollzug und
rechtliche Konsequenzen“
Mit der AB
1534/XXIV.GP vom 25.Mai 2009 wurden die Fragen des Fragestellers Abg.
Mag. Johann Maier und GenossInnen zur Anfrage „Organisierte
Schlepperkriminalität -
Menschenhandel
- Vollzug durch Exekutive - rechtliche Konsequenzen“ beantwortet.
Menschenhandel
hat viele Facetten: Zwangsprostitution, Hausarbeit, Betteln und Stehlen sind
die gängigsten Formen. Nach
EU-Schätzungen werden in der Union jährlich rund 100.000
Menschen Opfer, 80 Prozent davon sind Frauen und Kinder.
Nach Presseberichten und den Berichten des BMI gab es 2009 wieder einige Erfolge der
Kriminalpolizei gegen Schlepperbanden und Menschenhändler.
NGO's berichten, dass Sex- und Menschenhändler an einem Opfer 47.000 Euro jährlich
verdienen, in ärmeren Regionen ca. 7.000 Euro.
Die UNO schätzt, dass jährlich 32 Milliarden Dollar mit den rund 2,4 Millionen Opfern
weltweit verdient werden. Das Geschäft mit der „Ware“ Mensch floriert.
Aus systematischen Gründen
werden dieselben Fragen wieder gestellt, um die aktuellen
Zahlen und
Informationen zu erhalten.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten an die Bundesministerin für Inneres nachstehende
Anfrage:
1.
Wie
sieht im aktuellen Schlepperbericht zahlenmäßig
für das Jahr 2009 die Abgrenzung
zwischen
„rechtswidrig eingereisten“ und „rechtswidrig
aufhältigen“ Personen aus?
2.
Wie vielen Personen die sich rechtswidrig im Bundesgebiet aufhielten,
wurde 2009 eine
illegale Beschäftigung nachgewiesen (Aufschlüsselung auf
Bundesländer sowie Frauen
und
Männer und deren Herkunft)?
3.
Welche verwaltungsbehördlichen Maßnahmen wurden jeweils
gegenüber deren
„Arbeitgeber“
vorgenommen?
4.
Wie viele Verwaltungsstrafanzeigen und gerichtliche Strafanzeigen wurden
deswegen
in
diesem Jahr durch die Polizei erstattet?
Welche
Delikte wurden dabei jeweils zur Anzeige gebracht (jeweils Aufschlüsselung
der
Delikte auf Bundesländer und Herkunftsland)?
5.
Wie viele Frauen, die sich im Jahr 2009 rechtswidrig im Bundesgebiet
aufhielten, waren
als
„Tänzerinnen
etc.“ tätig (Aufschlüsselung auf Bundesländer und
Herkunftsland)?
6.
Wie viele Frauen, die sich im Jahr 2009 rechtswidrig im Bundesgebiet
aufhielten, waren
als
„Prostituierte“
tätig (Aufschlüsselung auf Bundesländer und Herkunftsland)?
7.
Wie viele Frauen, die sich im Jahr 2009 rechtswidrig im Bundesgebiet
aufhielten,
wurden
gezwungen als TänzerInnen oder Prostituierte (Sexsklavinnen) zu
arbeiten
(Aufschlüsselung auf Bundesländer und Herkunftsland)?
8.
Welche Maßnahmen wurden durch die Kriminalpolizei dabei im
Jahr 2009 ergriffen?
Welche Delikte jeweils zur Anzeige gebracht (Aufschlüsselung auf Jahre,
Bundesländer
und
Herkunftsland)?
9.
In wie vielen Fällen wurde in diesem Zusammenhang dabei im Jahr
2009 durch die
Kriminalpolizei wegen „Frauenhandl“ ermittelt (Aufschlüsselung
auf Bundesländer
und
Herkunftsland)?
10. In wie vielen Fällen
wurden im Jahr 2009 Personen während der Durchfahrt (Transfers)
durch
Österreich aufgegriffen (Aufschlüsselung auf Bundesländer und
Herkunftsland)?
11.
In wie vielen Fällen wurden im Jahr 2009 Personen aufgegriffen,
über die (z.B. ohne
dass
sie es wussten) ein Aufenthaltsverbot verhängt war (Aufschlüsselung
auf
Bundesländer und Herkunftsland)?
12.
Wie viele Anzeigen wegen „Menschenhandel“ (§ 207
StGB) oder wegen ähnlicher
Delikte nach dem StGB wurden die Kriminalpolizei u.a. im Jahr 2009 erstattet
(Ersuche um Aufschlüsselung auf Bundesländer)?
13.
Welche weiteren Initiativen sind seitens Ihres Ressorts zur Bekämpfung
des
Menschenhandels, insbesondere des Frauenhandels geplant?
14.
Wie wird der zweite nationale Aktionsplan zur Bekämpfung von
Menschenhandel
(2009)
umgesetzt?
Welche
Maßnahmen
wird das Ressort ergreifen?