5505/J XXIV. GP

Eingelangt am 28.05.2010
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Anfrage

 

der Abgeordneten Gabriele Tamandl
Kolleginnen und Kollegen

an den Bundesminister für Gesundheit

betreffend Nationaler Aktionsplan Ernährung - NAP.E

Ernährung und Bewegung sind wesentliche Eckpfeiler der Gesunderhaltung und Gesundheitsförderung. Ernährungsassoziierte Erkrankungen sind weltweit und auch in Österreich im Steigen begriffen, Übergewicht mit seinen Folgeerscheinungen wird von der Weltgesundheitsorganisation als Epidemie des 21. Jahrhunderts” bezeichnet. Die WHO fordert in ihrer Globalen Strategie über Ernährung, Bewegung und Gesundheitdie Staaten auf, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Auch die EU-Kommission schlägt im Weißbuch Ernährung konkrete Maßnahmen für eine europäische Strategie zur Bekämpfung von Übergewicht und Vermeidung von ernährungsassoziierten Erkrankungen vor. Dies ist einerseits als politischer Auftrag an die Mitgliedsstaaten zu verstehen, im Rahmen von nationalen Aktivitäten tätig zu werden, andererseits die entsprechenden europäischen Rahmenbedingungen zu schaffen.

Einige EU-Mitgliedsländer sind bereits entsprechend tätig geworden. So hat z.B. Deutschland eine erste nationale Initiative gestartet (IN FORM - nationaler Aktionsplan zur Prävention von Fehlernährung, Bewegungsmangel, Übergewicht und damit zusammenhängenden Krankheiten). Eine ähnlich breit angelegte Gemeinschaftsaktion ist auch in Österreich notwendig, daher ist auch für Österreich ein Nationaler Aktionsplan Ernährung - NAP.E in Arbeit. Einige Aktivitäten wurden bereits gesetzt. Einen Überblick dafür bietet der „Österreichische Ernährungsbericht 2008. In einem eigenen Kapitel Public Health/Gesundheitsförderung/-Prävention wurden österreichische Aktivitäten vorgestellt, Empfehlungen für eine Optimierung der Ernährungssituation in Österreich gegeben und Überlegungen zur Verbesserung der Ernährungskommunikation in Österreich angestellt.

Der Konsultationsentwurf für einen Nationalen Aktionsplan Ernährung wurde vom BMG bereits dem Gesundheitsausschuss des Parlamentes vorgelegt.

Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Gesundheit nachstehende


Anfrage:

1.       Wie hoch sind die kalkulierten Kosten für die Umsetzung des NAP-E?

2.       Wie sieht der Finanzierungsplan für die Umsetzung des NAP-E konkret aus?

3.       Werden Sie in den NAP-E die Gewährung einer nachhaltigen Nahrungsmittelversorgung verankern? Wenn ja, wie soll dies konkret geschehen?

4.    Werden Sie in den NAP-E das Thema Mobilität im Alltag verankern? Wenn ja, wie soll dies konkret geschehen?

5.    Welche neuen Ansätze schlagen Sie betreffend der Bekämpfung von ernährungs- und lebensstilassoziierten Erkrankungen vor?

6.    Wie soll nach Ihrer Ansicht nach, das Thema Ernährung in der Lehrplangestaltung bei Schulen behandelt bzw. umgesetzt werden?

7.    Welche Aufgabe bzw. Zusammensetzung soll die nationale Ernährungskommission nach Ihrer Sicht haben?

8.    Wie hoch sind die Kosten für die Kommission?

9.    Der NAP-E ist die Weichenstellung für eine „Health in all politics (S.4. Entwurf) - Prinzip? Wie wollen Sie dies Gewährleisten - sieht doch die Nationale  Ernährungskommission    nur   die   Einbindung   von BMUKK Gesundheits- und Ernährungsinstitutionen sowie einschlägigen Universitäten vor?