5602/J XXIV. GP

Eingelangt am 01.06.2010
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Anfrage

der Abgeordneten Mag. Johann Maier

und GenossInnen

an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport

betreffend „Kriminalität wie Geldwäsche im Fußballsektor"

Die FATF (Financial Action Task Force), eine 1989 gegründete zwischenstaatliche
Einrichtung in Paris mit der Aufgabe nationale und internationale Grundsätze zur
Bekämpfung von Geldwäsche und Terroristenfinanzierung zu entwickeln, hat am 1.Juli 2009
eine Studie bezüglich der Erforschung krimineller Aktivitäten im internationalen
Fußball veröffentlicht.

Der 42-seitige Abschlußbericht der FATF analysiert den Fußballsektor in ökonomischer und
gesellschaftlicher Hinsicht und gibt Fallbeispiele, die aufzeigen, welche Gebiete auf dem
internationalen Fußballmarkt besonders anfällig für Geldwäsche und illegale Investitionen
sind. Zu diesen risikobehafteten Gebieten gehört laut Bericht etwa der Transfermarkt, der
Kauf von Clubs und Spielern, Sportwettaktivitäten, Bildrechts-/ Werbeverträge und
Sponsoring. Einige Beispiele zeigen, dass der Fußballsektor auch als Mittel dazu dient, um
andere kriminelle Aktivitäten wie Menschenhandel, Korruption, Drogenhandel (Doping) und
Steuervergehen zu begehen.
Der Bericht identifiziert drei Schwachstellen des Fußballsektors:

               Die Struktur des Fußballsektors

               Die Finanzierung des Fußballsektors

               Die Kultur des Fußballsektors

Die Studie will u.a. die Aufmerksamkeit auf die verschiedenen komplexen Formen der
Geldw
äsche lenken, mit denen der Fußballsektor im Besonderen (und der Sportsektor im
Allgemeinen) durch Kriminelle unterwandert werden kann. Der Bericht enthält sieben
Empfehlungen.


Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für
Landesverteidigung und Sport nachstehende

Anfrage:

1.              Welche Schlussfolgerungen zieht das Ressort grundsätzlich aus dieser Studie?
Wie beurteilt das Ressort diese drei Schwachstellen im Sportsektor?

2.              Sollen die sieben Empfehlungen aus dieser zit. Studie in Österreich umgesetzt werden?

3.              Gab es in Österreich bisher Informationen, dass der Fußballsektor (oder der Sportsektor
insgesamt) durch Kriminelle unterwandert wird?

Wenn ja, welche?

4.    Welche Risiken der Geldwäsche sieht das Ressort im österreichischen Sportsektor?
Sind bereits Fälle bekannt geworden?