6281/J XXIV. GP

Eingelangt am 25.08.2010
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Anfrage

 

der Abgeordneten Ing. Erwin Kaipel und GenossInnen

an die Bundesministerin für Frauenangelegenheiten und Öffentlichen Dienst

betreffend Frauen bei der Feuerwehr

In Österreich gibt es 4863 Feuerwehren - davon 4.531 Freiwillige Feuerwehren, 326
Betriebsfeuerwehren und 6 Berufsfeuerwehren. Insgesamt sind 337.004
Feuerwehrmitglieder t
ätig; davon 9.273 Frauen und 4.251 Mädchen, was einem
prozentuellen Anteil von 4% entspricht (alle Daten Stand 2009, Jahresbericht 2009
Bundesfeuerwehrverband). Die Feuerwehren geh
ören damit nicht zu den
Organisationen, in denen Frauen&M
ädchen traditionell tätig sind.
Auch wenn der Frauenanteil bei der Feuerwehr seit 1999 kontinuierlich gestiegen ist
-von 2001 aktive Frauen bzw. 1.228 Mädchen auf 9.273 aktive Frauen/4.251
Mädchen) stellt sich die Frage, welche Faktoren einen höheren Frauenanteil bei der
Feuerwehr verhindern und wie man Frauen und Mädchen ganz gezielt für eine
T
ätigkeit bei der Feuerwehr interessieren könnte.

Die unterfertigten Abgeordneten richten an die Bundesministerin für
Frauenangelegenheiten und öffentlichen Dienst folgende

Anfrage:

1) In Deutschland sind rund 7 % der Mitglieder der Feuerwehr weiblich. Neben einer
Werbekampagne des Deutschen Feuerwehrverbandes, mit der man ganz gezielt
Frauen und M
ädchen für eine Tätigkeit bei der Feuerwehr ansprechen wollte,
wurden in einer Studie Leitlinien f
ür eine Förderung von weiblichen Mitgliedern bei
der Feuerwehr erarbeitet (M
ädchen & Frauen bei der Feuerwehr). Sind Ihnen die
Resultate dieser Studie bekannt?

2)      Ist es aus Ihrer Sicht wünschenswert, dass Frauen im Erscheinungsbild der
österreichischen Feuerwehren ausreichend vertreten sind und wenn ja, ist dies
Ihrer Ansicht nach aktuell der Fall?

3)      Liegen Ihrem Ressort Statistiken vor, wie hoch der Frauen/Mädchen-Anteil bei
den Berufs- und Werksfeuerwehren ist?

4)      Existieren Maßnahmen der Feuerwehren oder anderer Institutionen, die
Teilnahme speziell von Frauen und M
ädchen in den Feuerwehren gezielt und
aktiv zu f
ördern?

5)      Eine stärkere weibliche Beteiligung ist in den Jugendfeuerwehren zu verzeichnen.
Allerdings pflanzt sich dies nicht proportional beim Umstieg in die Erwachsenen-
Feuerwehr fort. Mit welchen Strategien k
önnte dem entgegengetreten werden?

6)      Die deutsche Studie stellt ua fest, dass in der "Männerwelt Feuerwehr" ... die
Organisation oft sehr ver
änderungsresistent und gekennzeichnet von Hierarchie
und Konkurrenz... ist. Die Ausbildung beschr
änkt sich i. d. R. auf das Fachliche;
Kommunikation und soziale Kompetenz sind nicht Teil der Lehrpl
äne“. Ist diese
Schlussfolgerung auch f
ür die Situation bei den österreichischen Feuerwehren zu
ziehen?

7)      Durch welche Maßnahmen könnten mögliche Diskriminierungen von Frauen bei
der Feuerwehr abgestellt werden?

8)      Mit welchen Maßnahmen könnten Feuerwehren unterstützt werden, Menschen
mit Migrationshintergrund als Mitglieder für sich zu gewinnen ?