6315/J XXIV. GP

Eingelangt am 25.08.2010
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Anfrage

der Abgeordneten Stefan Petzner,

Kolleginnen und Kollegen

an den Bundesminister für Finanzen

 

betreffend Hypo-Bosse im Festspielfieber

 

Nach der erfolgten Notverstaatlichung der Hypo Group Alpe Adria im Dezember 2009 wurde seitens der Österreichischen Bundesregierung unter der Ägide des Finanzministers und nunmehrigen Eigentümervertreters Josef Pröll ein neuer Vorstand und Aufsichtsrat in der Hypo Alpe Adria installiert. An der Spitze des Vorstandes steht nunmehr Gottwald Kranebitter, an der Spitze des Aufsichtsrates Dr. Johannes Ditz. Vorstand und Aufsichtsrat haben nunmehr die Aufgabe, das Unternehmen zu führen, die Sanierung und Konsolidierung der Hypo Alpe Adria zustande zu bringen, um sie nach diesem Prozess mit einem Gewinn für den Steuerzahler zu verkaufen. Der Steuerzahler ist es schließlich auch, der die gesamten Kosten für die Notverstaatlichung der Hypo Alpe Adria sowie die Kosten für das geschnürte Bankenpaket zu tragen hat. In diesem Zusammenhang stellt sich aber die Frage, ob der durch die Banken- und Finanzkrise ohnehin bereits schwer belastete Steuerzahler nun auch noch die Kosten für einen Festspielbesuch der rot-schwarzen Hypo-Bosse und deren Freunde berappen muss. So berichten mehrere Augenzeugen, dass bei einer "Don Giovanni"-Vorstellung der Salzburger Festspiele in der heurigen Festspielsaison 2010 gleich zwei Sitzreihen in der besten und damit teuersten Kategorie für Vertreter und Gäste der Hypo Alpe Adria reserviert waren.

 

Die unterfertigten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Finanzen als Eigentümervertreter der Republik Österreich in der Hypo Alpe Adria nachstehende

 

                                               Anfrage:

 

1.       Ist es richtig, dass die Hypo Alpe Adria zu einer Vorstellung der Salzburger Festspiele in der heurigen Festspielsaison 2010 eingeladen hat?

 

2.       Wenn ja, wie hoch waren die genau zu beziffernden Kosten für das Kartenkontingent der Hypo Alpe Adria?

 

3.       Wenn ja, wer konkret hat die Kosten für das Kartenkontingent übernommen?


4.       Wenn ja, welche Personen haben seitens der Hypo Alpe Adria in welcher Form und in welchem Namen eine Einladung zu den heurigen Salzburger Festspielen ausgesprochen?

 

5.       Wenn ja, welche Personen haben eine Einladung der Hypo Alpe Adria zu den heurigen Salzburger Festspielen 2010  erhalten?

 

6.       Wenn ja, welche Personen haben die Einladung der Hypo Alpe Adria zu den Salzburger Festspielen in der heurigen Festspielsaison 2010 angenommen?

 

7.       Haben auch Vertreter des derzeit amtierenden Vorstandes oder Aufsichtsrates der Hypo Alpe Adria an den heurigen Salzburger Festspielen teilgenommen und wenn ja, wer waren diese Vertreter sowie wer konkret hat die genau zu beziffernden Kosten für die Tickets übernommen?

 

8.       Warum hat die notverstaatlichte Hypo Alpe Adria Personen zu den heurigen Salzburger Festspielen eingeladen?

 

 

Wien, 25. August 2010