6587/J XXIV. GP

Eingelangt am 14.10.2010
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Dr. Belakowitsch-Jenewein, Ing. Hofer

und weiterer Abgeordneter

 

an den Bundesminister für Gesundheit

betreffend gentechnisch veränderte Kartoffel „Amflora“

 

 

Seit einigen Monaten ist in der Europäischen Union der Anbau der gentechnisch veränderten Stärkekartoffel „Amflora“ zugelassen und bereits in mehreren Staaten der EU wird diese Kartoffel angebaut. Diese Stärkekartoffel wurde vom Chemiekonzern BASF entwickelt und enthält keine Amylose sondern nur noch Amylopektin.

 

Diese Kartoffel darf nicht als Nahrungsmittel in Umlauf gebracht werden, der Hauptgrund dafür ist ein in der Amflora-Kartoffel vorhandenes antibiotikaresistentes Gen.

 

Dennoch dürfen die bei der Stärkeverarbeitung anfallenden Rohstoffe als Futtermittel eingesetzt werden. Damit gelangen aber eben diese Reststoffe – und mit diesen das antibiotikaresistente Gen - über die Nahrungskette auch in den menschlichen Organismus. Ein Umstand, der gerade in den letzten Wochen, durch das Auftreten eines antibiotikaresistenten Bakteriums an Bedeutung gewonnen hat.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Gesundheit

 

Anfrage

 

1.    Wie beurteilen Sie die Tatsache, dass die Stärkekartoffel „Amflora“ zwar nicht als Lebensmittel, aber dennoch als Futtermittel zugelassen hat?

 

2.    Werden Sie sich auf europäischer Ebene mit Ihren Ressortkollegen dafür einsetzten, dass die Abfallprodukte dieser Kartoffel (Schalen) künftighin nicht als Futtermittel zum Einsatz kommen dürfen?

 

3.    Wenn nein, warum nicht?

 

4.    Wenn ja, haben Sie schon diesbezügliche Gespräche aufgenommen und wenn ja, mit wem und mit welchem Ergebnis?


5.    Können Sie sich vorstellen, sich auf europäischer Ebene für ein generelles Anbauverbot dieser Stärkekartoffel einzusetzen?

 

6.    Wenn nein, warum nicht?

 

7.    Sehen Sie eine Gefährdung der Gesundheit der Österreicher durch den Verzehr von Fleisch oder Fleischprodukten, die von Tieren stammen, welche zuvor mit Kartoffelschalen der „Amflora“ gefüttert wurden?

 

8.    Können Sie ausschließen, dass es in Österreich Fleisch oder Fleischprodukte im Handel gibt, die von Tieren stammen, welche mit Kartoffelschalen o.ä. der „Amflora“ gefüttert wurden?

 

9.    Sind Ihnen Studien bekannt, die den Zusammenhang zwischen dem Verzehr von gentechnisch veränderten Nahrungsmitteln und dem Auftreten Antibiotikaresistenzen belegen?

 

10. Wenn ja, welche Studien sind das?