7784/J XXIV. GP

Eingelangt am 01.03.2011
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ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Vilimsky

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Inneres

betreffend Maßnahmen für eine möglichen Flüchtlingswelle

 

 

Der „Kurier“ vom 23.02.2011 berichtete:
„Alarm um riesige Flüchtlingsströme
Mindestens 500.000, ja sogar bis zu einer Million Migranten, könnten aus Libyen nach Europa strömen, warnen Experten.
Die dramatische Lage in Libyen lässt in Europa die Alarmglocken schrillen: Sollte die Gewalt weiter eskalieren und sollten die staatlichen Strukturen zusammenbrechen, droht ein Ansturm Hunderttausender Flüchtlinge über das Mittelmeer nach Europa.
Italiens Regierung tagte am Dienstag in einer Krisensitzung. Außenminister Franco Frattini warnt vor einer "Flüchtlingswelle epochaler Dimension in Richtung EU", es sei mit "Hunderttausenden Flüchtlingen" zu rechnen. Auch auf Malta und Zypern herrscht Angst vor einer Flüchtlingswelle.
Brüsseler Experten halten eine Zahl von mindestens 500.000 Flüchtlingen für möglich, die sich aus Libyen nach Europa in Bewegung setzen könnten. Sogar rund eine Million potenzieller Immigranten wird genannt.
Öffnet Gaddafi die Schleusen?
In Brüssel schließt man nicht aus, dass der angeschlagene Diktator Muammar al-Gaddafi die Tore der Flüchtlingslager in Libyen öffnen könnte, um so Druck auf die Europäer zu erzeugen.
Libyen hat sich 2008 in einem Abkommen mit Italien und im Herbst 2010 mit der EU bereit erklärt, Flüchtlinge von einer Weiterreise nach Europa abzuhalten. Rund 750.000 Migranten sollen derzeit in libyschen Lagern sitzen. Bis zu zwei Millionen pro Jahr suchen den Transit via Libyen in die EU. (…)“

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Frau Bundesministerin für Inneres nachstehende

 

Anfrage:

 

  1. Wie bereitet sich Österreich auf dieses Problem vor?
  2. Welche Planungen gibt es?
  3. Welche Absprachen und Planungen gibt es auf europäischer Ebene dazu?

  1. Soll es eine größere Unterstützung für Italien in diesem Zusammenhang geben?
  2. Wenn ja, in welcher Form?
  3. Welche Maßnahmen sind im Zusammenhang mit der Überwachung der Grenze mit Italien geplant, da laut „Schlepperbericht“ 2008 ca. 44% der illegalen Grenzübertritte aus Italien erfolgte?