9720/J XXIV. GP
Eingelangt am
09.11.2011
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ANFRAGE
des Abgeordneten Ing. Hofer
und weiterer Abgeordneter
an die Bundesministerin für Finanzen
betreffend „Wo die ÖVP die Macht hat, da macht sie was sie will!“ Teil 2
Da sich ÖVP-Finanzministerin offensichtlich nicht in der Lage sah, die Anfrage 8232/J (XXIV.GP) zu beantworten, und sich hinter dem § 90 Geschäftsordnungsgesetz verschatzt, dürfen wir der ehemaligen langjährigen ÖVP-Nationalratsabgeordneten den Gesetzestext zur Verfügung stellen:
„Der Nationalrat ist befugt, die Geschäftsführung der Bundesregierung zu überprüfen, deren Mitglieder über alle Gegenstände der Vollziehung zu befragen und alle einschlägigen Auskünfte zu verlangen. Diesem Fragerecht unterliegen insbesondere Regierungsakte sowie Angelegenheiten der behördlichen Verwaltung oder der Verwaltung des Bundes als Träger von Privatrechten.“(§ 90 Geschäftsordnungsgesetz).
Auf dieser Grundlage ersuchen wir um Mitteilung zu jeder einzelnen Frage, warum die Fragen weder Gegenstände der Vollziehung, Angelegenheiten der behördlichen Verwaltung oder der Verwaltung des Bundes als Träger von Privatrechten betrifft, um im Anschluss die Fragen der Anfrage 8232/J (XXIV.GP) neuerlich zu stellen.
Aktuell leiden die rund 7.000 österreichischen Trafikanten unter dem durch ÖVP-Finanzminister Josef Pröll verfassungswidrig eingebrachten Budget 2011 inklusive Budgetbegleitgesetz 2011. Durch die unangemessen hohe „Erdrosselungssteuer“ Tabaksteuer und den ersatzlosen Wegfall der 200-Stück-Regelungen erwarten die grenznahen Trafiken, wie schon 2007/2008 Umsatzeinbrüche von bis zu 60 %, vor allem in den Bundesländern Kärnten, Steiermark und dem südlichen Burgenland. Resultat dieser extremen Verschlechterung der Standortbedingungen sind realistischerweise im Laufe des Jahres 2011 eine ganze Reihe von Standortschließungen und Auflassungen von Trafikstandorten. Davon betroffen sind vor allem die rund 50% behinderten Tabakfachgeschäftsinhaber unter den österreichischen Trafikanten, die nach Aufgabe ihrer Trafik nur mehr sehr schwer einen Ersatzarbeitsplatz erhalten werden.
Während die österreichischen Trafikanten vor einer unmittelbaren Existenzbedrohung stehen, feiern Bundesministerium für Finanzen und Monopolverwaltung diese traurige Situation auf ihre Art und Weise. Anlässlich des Finanzballs 2011 im Wiener Nobelhotel Marriott leistete sich die Monopolverwaltung unter anderem eine eigene Loge auf Kosten der von den Trafikanten eingehobenen Tabakmonopolabgabe und auch der Bundesminister für Finanzen inklusive seiner Staatssekretäre und der jeweiligen Kabinettsmitarbeiter ließen auf Kosten der österreichischen Trafikanten als Steuerzahler unter dem Titel „Der Kongress tanzt“ einmal mehr die Champagner- und Sektkorken knallen.
In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Finanzen nachfolgende
Anfrage