111/PET XXIV. GP

Eingebracht am 17.06.2011
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Petition

Frau

Präsidentin des Nationalrates

Maga Barbara Prammer

Parlament

1017Wien                                                                                    Wien. 16. Juni 2011

Betreff:      Petition der Marktgemeinde Gaweinstal zum weltweiten Atomausstieg
Sehr geehrte Frau Präsidentin!

Gemäß § 100 Abs. 1 GOG-NR überreiche ich die Petition der Marktgemeinde
Gaweinstal zum weltweiten Atomausstieg mit dem Ersuchen um geschäfts-
ordnungsm
äßige Behandlung.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang Pirklhuber


Sehr geehrte Damen und Herren,

anbei übermittelt Ihnen die Marktgemeinde Gaweinstal, Niederösterreich, Bezirk Mistelbach, Weinviertel, die in der letzten Gemeinderatssitzung beschlossene Resolution an das Österreichische Parlament und die Bundesregierung sowie die Petition zum weltweiten Atomausstieg.

Mit freundlichen Grüßen

Gerald Schalkhammer
Amtsleiter

Marktgemeinde Gaweinstal
Kirchenplatz 3
A-2191 Gaweinstal

Tel.:            +43 (0)2574/2221 DW 11
Fax.:             +43 (0)2574/2221 DW 28
Handy:            +43 (0)680/2349968
Mail.:           schalkhammer@gaweinstal.gv.at
Homepage:
www.gaweinstal.at

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08/02/11
VERHANDLUNGSSCHRIFT

über die öffentliche Sitzung des Gemeinderates der Marktgemeinde
Gaweinstal am 27.04.2011 im Sitzungssaal der Marktgemeinde Gaweinstal.

Beginn:         19:00 Uhr
Ende:             20:27 Uhr

Anwesende:

Bgm.              Richard                 SCHOBER

Vizebgm.       Ferdinand             BAMMER

gGR                Johann                  FIDLER              gGR            Monika        ARTHABER

gGR                Thomas                 WIMMER           gGR            Johannes

RABENREITHER

gGR                Mag. Johannes    BERTHOLD       GR              Maria             KOCH

GR                  Josef                     WEINMAYER      GR              Johann         KUZDAS

GR                  DI Doris                  SCHÜTT            GR              Erwin             SCHOBER

GR                  Josef                     STELZL             GR              Markus         HOLZMANN

GR                  RegR Herbert          KIENAST           GR              Reinhard      WÜRZL

GR                  Dipl.-Ing. Michael REITTER            GR              Heidelinde   ESBERGER

GR                  Monika                   WALZER           GR              Rainer          HICKL

Entschuldigt waren:

GR                  Ing. Mag. Hubert  KUZDAS          gGR           Ing. Wolfgang     HACKL

GR                  Ing. Bernhard        EPP

Unentschuldigt waren:

Außerdem waren anwesend:

VB                   Gerald            SCHALKHAMMER - als Schriftführer

Die Sitzung war öffentlich und beschlussfähig.

Tagesordnung
Siehe Einladung vom 18.04.2011


 

TOP 16:       Dringlichkeitsantrag: Resolution an das Österreichische Parlament
und die Bundesregierung: Petition zum weltweiten Atomausstieg

Sachverhalt:

Der Vorsitzende berichtet über den Dringlichkeitsantrag der SPÖ Gaweinstal, der wie
folgt lautete:

Das unserer Gemeinde am nächsten liegende Atomkraftwerk ist wenige Kilometer
von der Staatsgrenze entfernt. Die Katastrophe von Fukushima hat gezeigt, dass
Atomenergie nicht beherrschbar ist. Österreichs Sicherheit kann also nur durch einen
europaweiten Atomausstieg gew
ährleistet werden. Bundeskanzler Werner Faymann
initiiert deshalb gemeinsam mit der SPD eine europaweite Bürgerinitiative für den
Atom-Ausstieg.
Österreich nimmt mit seiner konsequenten Anti-Atom-Haltung in
Europa eine Sonderstellung ein. Wirft man einen Blick auf Europas Regierungen,
wird schnell klar, dass diese mehrheitlich gegen ein Ende der Kernenergie sind.
Europaweit gibt es 143 Atomkraftwerke, 13 davon liegen in Grenznähe zu Österreich.
Die wichtigsten Verbündeten im Kampf gegen die starke Atomlobby sind daher die
europäischen Bürgerinnen und Bürger. Daher gilt es jetzt, eine gemeinsame
Bürgerbewegung zu starten.

Antrag der SPÖ Gaweinstal an den Gemeinderat:

Beiliegende Petition der Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000
(www.atomausstieg.at) zu unterstützen.

Petition zum weltweiten Atomausstieg

Mit Entsetzen und Trauer verfolgen wir die Katastrophe in Japan. Unsere Gedanken
und unser Mitgefühl sind bei den vielen Opfern und ihren Familien.

Wir sind erschüttert, dass 25 Jahre nach Tschernobyl in Japan offenbar ein Super-
GAU passiert, mit unermesslichen Folgen f
ür die Menschen in Japan. Die
Jahrhundertkatastrophe in Japan zeigt ganz klar: Atomkraft ist nicht sicher und wird
es auch nie sein. Es ist niemals auszuschlie
ßen, dass es durch Menschliches
Versagen (wie vor 25 Jahren in Tschernobyl), durch Sicherheitsmängel (wie bei den
AKW an
Österreichs Grenze) oder Naturkatastrophen wie in Japan zu schweren
Unf
ällen kommen kann, die unermessliches Leid für hunderttausende Menschen
bedeuten. 1978 konnten wir mit einer Volksabstimmung gemeinsam Zwentendorf
verhindern. Jetzt wollen wir den weltweiten Atomausstieg und beginnen hier und jetzt
in Europa:

ABSCHALTEN! JETZT!

1. Sofortige Abschaltung aller Hochrisiko-Reaktoren in Europa!

Dazu zählen:

Siedewasserreaktoren vom Typ Fukushima (z.B. Isar 1 in der Nähe von
M
ünchen/Deutschland)

AKW in Erdbebengebieten (z.B. Krsko in Slowenien und Neckarwestheim in Baden-
W
ürttemberg)

AKW ohne Schutzhülle (Containment), z.B. die grenznahen AKW Mochovce,
Bohunice/Slowakei, Dukovany/Tschechien, Paks/Ungarn


AKW, die älter als 30 Jahre sind (z.B. AKW Biblis A und B in Hessen/Deutschland)
bzw. deren Versorgungseinrichtungen (Strom, K
ühlmittel, etc.) unzureichend gegen
Ausfälle oder Terroranschläge gesichert sind.

2. Stopp für Laufzeitverlängerung und Neubaupläne von AKW!

Ganz wichtig für Österreich: Das AKW Mochovce in der Slowakei darf nicht
ausgebaut werden. Es gab keine EU-gesetzeskonforme
Umweltvertr
äglichkeitsprüfung. Deswegen muss die Bundesregierung ein
Vertragsverletzungsverfahren gegen die Slowakei einleiten.

3.     Abschaltplan für alle anderen europäischen AKWs bis 2020!

4.     Stopp der Milliarden-Subventionen an die Atomindustrie!

Der EURATOM-Vertrag muss zum Ausstiegsvertrag werden und darf nicht länger die
Atomindustrie finanzieren.

5. Nachhaltige Investitionen in erneuerbare Energien und Effizienz!

„Ökostrom statt Atomstrom": Energieversorger müssen Pläne vorlegen, wie sie aus
Atomstromimporten aussteigen. Energieeffizienzoffensive: Die österreichische
Bundesregierung muss eine Energieeffizienz-Milliarde bereitstellen.

Sie in Form einer Gemeinderesolution an das Österreichische Parlament und die
Bundesregierung weiterzuleiten

Und die Bundespolitik damit aufzurufen, sich weiterhin für einen Europa- und
Weltweiten Atomausstieg einzusetzen.

Beschluss: Der Antrag wird angenommen
Abstimmungsergebnis: einstimmig