Vorblatt

 

Ziel(e)

 

-       Vermittlung der Geschichte Österreichs mit dem Schwerpunkt auf der Zeit von 1918 bis in die Gegenwart

Teile der Geschichte Österreichs wurden zwar in der Vergangenheit in einer Reihe von Sonderausstellungen wie etwa zuletzt 2005 "Das Neue Österreich" im Belvedere und "Österreich ist frei!" auf der Schallaburg der breiten Bevölkerung vermittelt, in Österreich fehlt jedoch eine permanente Einrichtung, die ein breites Spektrum an Fragestellungen mit dem Fokus auf die jüngere und jüngste österreichische Geschichte abdeckt. Durch die vorgeschlagene Änderung des Bundesmuseen-Gesetzes 2002 soll eine gesetzliche Grundlage für die Errichtung einer solchen Einrichtung geschaffen werden.

 

Inhalt

 

Das Vorhaben umfasst hauptsächlich folgende Maßnahme(n):

 

-       Einrichtung des "Hauses der Geschichte Österreich"

- Die Schaffung einer gesetzlichen Grundlage für die Einrichtung des "Hauses der Geschichte Österreich", die folgende Wesensmerkmale aufweisen soll:

- eine fachlich eigenständig agierende neue kulturelle Einrichtung;

- ein Kompetenzzentrum für die Darstellung und Erörterung der jüngeren und jüngsten österreichischen Geschichte mit qualitätsvoller unabhängiger Geschichtsvermittlung in Ausstellungen, Veranstaltungen und der interaktiven Website;

- ein multifunktionales Forum und eine offene Diskussionsplattform sowie als wachsender Geschichtsspeicher materieller wie immaterieller Zeugnisse, an dem Museen, Archive, Bibliotheken und Forschungseinrichtungen sowie die Bevölkerung mitwirken;

- ein zentraler Knotenpunkt im Netzwerk aller mit Geschichtszeugnissen befassten Institutionen und Forschungs- und Bildungseinrichtungen in Österreich und im Austausch mit internationalen Einrichtungen sowie als Schnittstelle zwischen Forschung und Öffentlichkeit.

 

Finanzielle Auswirkungen auf den Bundeshaushalt und andere öffentliche Haushalte:

 

Finanzierungshaushalt für die ersten fünf Jahre

in Tsd. €

2016

2017

2018

2019

2020

Nettofinanzierung Bund

‑16.850

‑17.550

‑19.350

‑3.600

‑3.600

 

In den weiteren Wirkungsdimensionen gemäß § 17 Abs. 1 BHG 2013 treten keine wesentlichen Auswirkungen auf.

 

Verhältnis zu den Rechtsvorschriften der Europäischen Union:

Die vorgesehenen Regelungen fallen nicht in den Anwendungsbereich des Rechts der Europäischen Union.

 

Besonderheiten des Normerzeugungsverfahrens:

Keine

 

Wirkungsorientierte Folgenabschätzung

 

Bundesgesetz, mit dem das Bundesmuseen-Gesetz 2002 geändert wird

 

Einbringende Stelle:

Bundeskanzleramt

Vorhabensart:

Bundesgesetz

Laufendes Finanzjahr:

2016

 

Inkrafttreten/

Wirksamwerden:

2016

 

 

Problemanalyse

 

Problemdefinition

Österreich fehlt eine permanente Einrichtung, die ein breites Spektrum an Fragestellungen mit dem Fokus auf die jüngere und jüngste österreichische Geschichte abdeckt. Um einem möglichst breiten Publikum im nationalen (SchülerInnen, LehrerInnen, sonstige Öffentlichkeit) sowie im internationalen Rahmen (TouristInnen, MigrantInnen) die jüngere und jüngste Geschichte Österreichs in ihrem europäischen und internationalen Kontext zu vermitteln und eine historisch fundierte Auseinandersetzung mit ihr zu ermöglichen, soll ein "Haus der Geschichte Österreich" eingerichtet werden.

 

Nullszenario und allfällige Alternativen

Österreich würde eine Plattform fehlen, die sich mit Fragestellungen mit dem Fokus auf die jüngere und jüngste österreichische Geschichte beschäftigt und diese einem möglichst breiten Publikum in ihrem europäischen und internationalen Kontext vermittelt und eine historische Auseinandersetzung ermöglicht.

 

Interne Evaluierung

 

Zeitpunkt der internen Evaluierung: 2020

Evaluierungsunterlagen und -methode: Es ist nicht möglich, hier konkrete Kennzahlen anzugeben, da die Besucherzahlen der Bundesmuseen einerseits sehr stark untereinander differieren, andererseits sich diese jährlich in positive oder negative Richtung bewegen. Bei neuen Kultureinrichtungen ist eine Beobachtungszeit von einigen Jahren abzuwarten, bis fundamentiert begründbare Prognosen für die Folgejahre abgegeben werden können. Das "Haus der Geschichte Österreich" stellt sowohl eine Kultur- als auch eine Bildungseinrichtung dar, die nach dem wissenschaftlichen Konzept permanent ergänzt und aktualisiert werden soll. Von da her ist jedenfalls ein kontinuierliches Interesse zu erwarten.

 

Ziele

 

Ziel 1: Vermittlung der Geschichte Österreichs mit dem Schwerpunkt auf der Zeit von 1918 bis in die Gegenwart

 

Beschreibung des Ziels:

Schaffung einer permanenten Einrichtung, die ein breites Spektrum an Fragestellungen mit dem Fokus auf die Geschichte Österreichs ab der Mitte des 19. Jahrhunderts mit einem besonderen Schwerpunkt auf der Zeit von 1918 bis in die Gegenwart abdeckt.

 

Wie sieht Erfolg aus:

 

Ausgangszustand Zeitpunkt der WFA

Zielzustand Evaluierungszeitpunkt

Fehlen einer permanenten Einrichtung, die ein breites Spektrum an Fragestellungen mit dem Fokus auf die Geschichte Österreichs ab der Mitte des 19. Jahrhunderts mit einem besonderen Schwerpunkt auf der Zeit von 1918 bis in die Gegenwart abdeckt.

Schaffung einer permanenten Kultur- und Bildungseinrichtung zur Vermittlung der Geschichte Österreichs mit dem Schwerpunkt auf der Zeit von 1918 bis in die Gegenwart, welche permanent ergänzt und aktualisiert werden soll.

 

Maßnahmen

 

Maßnahme 1: Einrichtung des "Hauses der Geschichte Österreich"

Beschreibung der Maßnahme:

Es soll ein Museum eingerichtet werden, das die Geschichte Österreichs ab der Mitte des 19. Jahrhunderts mit einem besonderen Schwerpunkt auf der Zeit von 1918 bis in die Gegenwart einem möglichst breiten Publikum in ihrem europäischen und internationalen Kontext vermittelt und eine historische Auseinandersetzung ermöglicht. Das Haus der Geschichte Österreich soll auch ein aktives und offenes Diskussionsforum für historische Fragestellungen und Themen der Gegenwart sein.

 

Umsetzung von Ziel 1

 

Abschätzung der Auswirkungen

 

Finanzielle Auswirkungen für alle Gebietskörperschaften und Sozialversicherungsträger

 

Finanzielle Auswirkungen für den Bund

 

– Ergebnishaushalt

 

in Tsd. €

2016

2017

2018

2019

2020

Betrieblicher Sachaufwand

16.850

17.550

19.350

3.600

3.600

Aufwendungen gesamt

16.850

17.550

19.350

3.600

3.600

 

Für die Umbauten und die Ausstattung des Hauses der Geschichte Österreich sind 19,3 Mio. EUR vorgesehen. Aufgrund der Art des Projektes ist eine Schätzungenauigkeit von 25% einzukalkulieren, somit ist insgesamt ein Betrag von 24,125 Mio. EUR veranschlagt. Darüber hinaus ist noch mit weiteren Kosten für Brandschutz und Stiegenumbauten in der Höhe von 10 Mio. EUR zu rechnen, was mit dem Aufschlag von 25% insgesamt 12,5 Mio. EUR ergibt. Diese Kostenschätzungen basieren auf den Ergebnissen der eingerichteten Steuerungsgruppe.

 

Die Unterbringung des Hauses der Geschichte Österreich erfolgt in der Neuen Hofburg. Für nähere Details wird auf die Umsetzungsstrategie für das Haus der Geschichte Österreich des wissenschaftlichen Beirates unter dem Vorsitz von Univ. Prof. DDr. Oliver Rathkolb verwiesen. Die für die Einrichtung des Hauses der Geschichte Österreich notwendigen Ausgaben verteilen sich auf mehrere Jahre beginnend mit 2016. Der derzeitige Zeitplan sieht eine Eröffnung im Jahr 2018 vor.

Im gleichen Gebäudekomplex der Neuen Hofburg sind bauliche Maßnahmen und Neuausstattungen für die Neupositionierung der Sammlung alter Musikinstrumente des KHM-Museumsverband vorgesehen. Die Kosten hiefür werden von der Steuerungsgruppe mit 8,5 Mio. EUR angegeben, wobei eine Schätzungenauigkeit von 25% zu berücksichtigen ist. Die Kosten werden vom KHM-Museumsverband getragen und stehen damit nicht im unmittelbaren Zusammenhang mit der Errichtung des Hauses der Geschichte Österreich.

Die Baukosten errechnen sich wie folgt:

Die Baukosten basieren auf die Kostenschätzung des Ziviltechnikers, Herr Dipl.-Ing. Reinhard Bergsmann (bpm GmbH), der hierzu in Abstimmung mit der Burghauptmannschaft Österreich (BHÖ) beauftragt wurde. Dieser verfügt über einschlägige Erfahrungswerte im Zusammenhang mit dem Umbau und der Sanierung von historischen Gebäuden wie zB des Tiergartens Schönbrunn, der Orangerie in Schönbrunn sowie des Grillparzerhauses.

Baukosten

Beträge in €, exkl USt.

Baumeister – Rohbau

900.000

Technik (Elektrik, Aufzugsanlagen etc.)

3.000.000

Ausbau (Maler, Tischler, Trockenbau, Natursteinarbeiten etc.)

2.100.000

Grundeinrichtung (Kassa, Möbel Büro)

200.000

Planungsleistungen

1.300.000

Baunebenkosten

400.000

Allgemeinteile (Foyer, Eingang)

500.000

Brandschutzplanung und Maßnahmen Museum

1.600.000

Baukosten gesamt

10.000.000

+ 25 % Reserveanteil (Vorprojektstadium)

2.500.000

Gesamtbaukosten inklusive Reserve

12.500.000

Die Ausstattungskosten errechnen sich wie folgt:

Die Ausstattungskosten basieren auf einem Raum- und Funktionsprogramm des „Internationalen wissenschaftlichen Beirats des Hauses der Geschichte Österreich“ (Vorsitzender Herrn Univ.-Prof. DDr. Oliver Rathkolb) und auf die Erfahrungen über anfallende Kosten für die Ausstattung des „Hauses der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland“ (Mitteilung des Präsidenten der Stiftung Herrn Prof. Hans Walter Hütter) sowie des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig, die von Kosten von rund € 3.000,-/m2 ausgehen.

Ausstattungskosten

Beträge in €, exkl USt.

Museumseinrichtung Dauer- und Sonderausstellungen

6.800.000

Nutzbarmachung Terrasse

800.000

Planungs- und Nebenkosten

1.700.000

Ausstattungskosten gesamt

9.300.000

+ 25 % Reserveanteil (Vorprojektstadium)

2.325.000

Gesamtkosten inklusive Reserve

11.625.000

 

Laufende Kosten 2016

Beträge in € exkl USt.

Personalaufwand (10 Personen á € 3.200,- Bruttogehalt/Monat)

550.000

15 Arbeitsgruppen (Erstellung von Gutachten etc.)

150.000

Vorbereitung des klassischen Webauftritts (Außer-Haus-Vergabe)

170.000

Einrichtung einer digitalen Informationsplattform (Außer-Haus-Vergabe)

100.000

Inkind Leistungen ÖNB (Personalgemeinkosten, Overheads)

110.000

Einrichtung von Arbeitsplätzen

20.000

Gesamtsumme – laufende Kosten für 2016

1.100.000

 

Laufende Kosten 2017

Beträge in € exkl USt.

Personalaufwand (20 Personen á € 3.200,- Bruttogehalt/Monat)

1.180.000

15 Arbeitsgruppen (Erstellung von Gutachten etc.)

150.000

Kosten für Ausstellungsvorbereitungen

150.000

Inkind Leistungen ÖNB (Personalgemeinkosten, Overheads)

300.000

Einrichtung von Arbeitsplätzen

20.000

Gesamtsumme – laufende Kosten für 2017

1.800.000

 

Laufende Kosten 2018

Beträge in € exkl USt.

Betriebskosten (Miete, Strom, Reinigung etc.)

 

Miete € 2,00/m2 monatlich, Betriebskosten € 3,12/m2 monatlich

250.000

Instandhaltung (Sicherheit, Wartung, Haustechnik, EDV etc.)

100.000

Aufsicht Museumsbereich (12 Personen)

440.000

Personalaufwand (20 Personen á € 3.200,- Bruttogehalt/Monat)

1.180.000

Sammlungsaufwand/Leihgebühren/Versicherung/Lizenzen

230.000

Ausstellungsaufwand

1.000.000

 

Inkind Leistungen ÖNB

 

 

Overheads (Büromaterial, Postgebühren etc.)

50.000

 

Personalgemeinkosten für 20 VZÄ Basis ist der geprüfte Ist-Gemeinkostensatz 2014

 

 

für EU-Projekte € 10,83/Stunde bei 1.617 Ist-Stunden für Lohnverrechnung,

 

 

Personalverwaltung, Rechnungslegung, Controlling, Haustechnik, EDV,

 

 

Einkauf, Sicherheit etc.

350.000

 

Gesamtsumme – laufende Kosten pro Jahr ab 2018

3.600.000

 

Aus dem Vorhaben ergeben sich keine finanziellen Auswirkungen für Länder, Gemeinden und Sozialversicherungsträger.


Anhang

 

Detaillierte Darstellung der finanziellen Auswirkungen

 

Bedeckung

 

in Tsd. €

2016

2017

2018

2019

2020

Auszahlungen/ zu bedeckender Betrag

16.850

17.550

19.350

3.600

3.600

 

in Tsd. €

Betroffenes Detailbudget

Aus Detailbudget

2016

2017

2018

2019

2020

gem. BFRG/BFG

32.03.01 Bundesmuseen

 

9.766

10.466

12.266

3.600

3.600

gem. BFRG/BFG

40.04.01 Burghauptmannschaft Österreich

 

7.084

7.084

7.084

 

 

 

Laufende Auswirkungen – Sonstiger betrieblicher Sachaufwand

 

Körperschaft

2016

2017

2018

2019

2020

Bund

16.849.998

17.549.998

19.349.998

3.600.000

3.600.000

 

 

 

2016

2017

2018

2019

2020

Bezeichnung

Körperschaft

Menge

Aufw.(€)

Menge

Aufw.(€)

Menge

Aufw.(€)

Menge

Aufw.(€)

Menge

Aufw.(€)

Errichtungskosten

Bund

1

4.166.666

1

4.166.666

1

4.166.666

0

0

0

0

Ausstattung HGÖ

Bund

1

3.875.000

1

3.875.000

1

3.875.000

0

0

0

0

Vorbereitung des laufenden Betriebes

Bund

1

1.100.000

0

0

0

0

0

0

0

0

 

Bund

0

0

1

1.800.000

0

0

0

0

0

0

 

Bund

0

0

0

0

1

3.600.000

0

0

0

0

Sonstige Kosten (wie Brandschutz, Stiegenumbauten)

Bund

1

4.166.666

1

4.166.666

1

4.166.666

0

0

0

0

Sammlung alter Musikinstrumente

Bund

1

3.541.666

1

3.541.666

1

3.541.666

0

0

0

0

Laufender Aufwand

Bund

0

0

0

0

0

0

1

3.600.000

1

3.600.000

 

Die angeführten Kosten weisen aufgrund der Art des Projektes eine Schätzungenauigkeit von 25% auf.

 

Angaben zur Wesentlichkeit

 

Nach Einschätzung der einbringenden Stelle sind folgende Wirkungsdimensionen vom gegenständlichen Vorhaben nicht wesentlich betroffen im Sinne der Anlage 1 der WFA-Grundsatzverordnung.

 

Wirkungs­dimension

Subdimension der

Wirkungsdimension

Wesentlichkeitskriterium

Unternehmen

Finanzielle Auswirkungen auf Unternehmen

Mindestens 10 000 betroffene Unternehmen oder 2,5 Mio. € Gesamtbe- bzw. entlastung pro Jahr

Gesamt- wirtschaft

Nachfrage

Nachfrageveränderung in Höhe von 40 Mio. € (budgetwirksam oder durch private Nachfrage)

Kinder und Jugend

Sicherung der Zukunft junger Menschen in mittelfristiger Perspektive

-       Finanzielle Auswirkungen von 1 Mrd. € über 10 Jahre an öffentlichen Ausgaben oder

-       es sind Strategien oder Entscheidungen mit Implikationen für die Lebensgestaltung auf mindestens 25 Jahre betroffen, insbesondere in der Fiskal-, Energie- oder Umweltpolitik

 

Diese Folgenabschätzung wurde mit der Version 4.2 des WFA – Tools erstellt (Hash-ID: 1636527886).