10044/J XXV. GP

Eingelangt am 08.08.2016
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ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Ing. Dietrich

Kolleginnen und Kollegen

an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz

betreffend „Sinnloskurse contra Fachkurse beim AMS“

 

 

Ein arbeitssuchender Mann 50+ wandte sich in einem Schreiben an alle Parlamentsparteien und schilderte seine bisherigen Erfahrungen mit den vom AMS angebotenen Kursen, die er zu absolvieren hatte: Merkspiele, Psychotests, Workshop zum Thema Pensionsrecht und Selbstständigkeit, Filme über Gesundheitsvorsorge mit dem Schwerpunkt Kräuterheilkunde und Schamanen, lange Spaziergänge, das ‚richtige‘ Verfassen eines Lebenslaufes und Hilfe bei der Suche nach den richtigen Fachärzten – diese Kurse durfte der Mann absolvieren.

 

Laut AMS wurde das Kursangebot jedoch im Jahr 2014 neu gestaltet und es stellt sich die Frage, welche Wege hier eingeschlagen wurden. Seinerseits hat dieser Mann sehr wohl konstruktive Vorschläge, wie eine Fortbildung für ihn aussehen kann, um möglichst rasch wieder in den Arbeitsprozess integriert zu werden:

 

„Nachdem meine bisherigen Bemühungen um eine neue (…) gescheitert sind, habe ich beim AMS um die Übernahme von Kosten in der Höhe von 650.- Euro plus Mwst. für eine Fortbildung angesucht! Dieses Seminar (…) wird leider nur in Deutschland angeboten (…)

Da ich innerhalb meiner Berufstätigkeit aufgrund des technischen Fortschrittes im Bereich der Nachrichtentechnik natürlich in gewissen Bereichen immer wieder einen Aufholbedarf habe, wäre dieses Seminar mehr als förderlich für eine Stellenannahme gewesen, zumal zahlreiche Angebote in diese Richtung zur Verfügung stehen. Mein Ersuchen um Kostenübernahme ist heute mit der Begründung abgelehnt worden, dass diese für Auslandskurse nicht genehmigt wird (wenn auch in Österreich keine Angebote dafür vorhanden sind).“[1]

 

Die unterfertigten Abgeordneten richten daher an den Herrn Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz nachstehende

 

 

Anfrage

 

 

 

1)    Wie beurteilen Sie bzw. Ihr Ressort die Inhalte der oben genannten Kurse generell bzw. halten Sie diese für sinnvoll? Wenn ja, wie begründen Sie das?


2)    Bei dem oben genannten Mann handelt es sich um einen Nachrichtentechniker mit jahrelanger einschlägiger Berufserfahrung. Wie beurteilen Sie bzw. Ihr Ressort die Inhalte der oben genannten Kurse für ihn bzw. halten Sie diese für sinnvoll? Wenn ja, wie begründen Sie das?

 

3)    Wie sieht die im Jahr 2014 angekündigte Neugestaltung des Kursangebotes aktuell aus? (Bitte um Darstellung der Angebote nach Alters- und Zielgruppen)

 

4)    Halten Sie Fachkurse - um nicht den beruflichen Anschluss zu verlieren - für Fachpersonal sinnvoll,

a)    wenn ja, wie werden diese zugeteilt?

b)    wenn ja, wie viele waren das in den Jahren 2012, 2013, 2014 und 2015?

c)    wenn ja, warum berichten Betroffene in Ihren Erfahrungsberichten an die parlamentarischen Mandatare etwas anderes?

d)    wenn nein, warum nicht?

 

5)    Wie hoch waren die Kosten für AMS-Kurse insgesamt in den Jahren 2012, 2013, 2014 und 2015 und wieviel ist hierfür für das Jahr 2016 budgetiert?

 

6)    Wie hoch waren davon die Kosten pro angebotenem Kurs bzw. pro Filmvorführung, Merkspiel, Psychotest, Workshop zum Thema Pensionsrecht und Selbstständigkeit, Film über Gesundheitsvorsorge mit dem Schwerpunkt Kräuterheilkunde und Schamanen, langen Spaziergang, das ‚richtige‘ Verfassen eines Lebenslaufes und Hilfe bei der Suche nach den richtigen Fachärzten jeweils in den Jahren 2012, 2013, 2014 und 2015 und wieviel ist hierfür für das Jahr 2016 budgetiert?

Bitte um Angabe der Gesamtkosten dieser Kurse pro Jahr als auch der Kosten pro Teilnehmer, aufgeschlüsselt nach Kurs und Jahr.

 

 



[1] Quelle: Email vom Mittwoch, 27. Juli 2016 (17:38) von Herrn K. an alle Parlamentsparteien.