10668/J XXV. GP

Eingelangt am 07.11.2016
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Riemer

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen

betreffend Bündnis fordert Aus für betäubungslose Ferkelkastration

 

Wie die Kronen Zeitung kürzlich berichtete, gab es einen Zusammenschluss sämtlicher Tierschutzorganisationen zum Bündnis „Fair Ferkel“, die ein Ende der Ferkelkastration ohne Betäubung fordern. Laut einer Studie des Bündnisses mit 500 Probanden aus ganz Österreich, lehnen ca. 75% der Befragten die Kastration ab und wären bereit, mehr zu zahlen, wenn die Ferkel unter Betäubung kastriert würden. Auf der Verpackung ist aber nicht erkennbar, wie die Ferkel kastriert werden bzw. dass kastriert wird.

Ferkeln werden in Österreich bei vollem Bewusstsein die Hoden mit einer Quetsch-Zange oder einem Skalpell entfernt. Eine Immunkastration, die mithilfe von Impfungen Sexualhormone unterdrücken sollte, wäre laut Bündnis eine Alternative. In Deutschland ist diese Einführung bis 2019 geplant.

In Norwegen und Schweiz ist die Ferkel Kastration ohne Betäubung bereits verboten.

Wie aus einer Anfragebeantwortung aus dem Jahr 2014 hervorging, wurden Arbeitsgruppen aus dem Tierschutzrat gegründet, um eine Novellierung des Gesetzes vorzubereiten.

Quelle:(http://www.krone.at/tierecke/buendnis-fordert-aus-fuer-kastration-ohne-betaeubung-fair-ferkel-story-534335

https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXV/AB/AB_01627/imfname_361270.pdf

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundeministerin für Gesundheit und Frauen folgende

 

Anfrage

 

1.    Ist dem BMGF das Bündnis „Pro Ferkel“ bekannt?

 

2.    Wäre eine entsprechende Gesetzesänderung möglich, um ein generelles Kastrationsverbot - nach Norwegischem bzw. Schweizer Vorbild - ohne Betäubung für Ferkel zu erwirken?


3.    Wäre eine Immunkastration, die mittels Impfung Sexualhormone unterdrückt, seitens des BMGF eine sinnvolle Alternative?

 

4.    Falls nein, wieso nicht?

 

5.    Welche weiteren Alternativen anstatt der Immunkastration könnten angedacht werden?

 

6.    Was spricht seitens des BMGF gegen eine gesetzliche Verpflichtung für eine Kastration mit Betäubung?

 

7.    Welche Schmerzmedikationen werden üblicherweise in Österreich bei Ferkelkastrationen verwendet?

 

8.    Wie viele Schweinezuchtbetriebe gibt es in Österreich?

 

9.    Wie viele Ferkel werden jährlich in Österreich kastriert?

 

10. Wie viele Ferkel verenden jährlich aufgrund von Komplikationen bei bzw. nach der Kastration?

 

11. Wurden dem BMGF bereits erste Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen des Tierschutzrates zur Novellierung, vorgelegt?