2493/J XXV. GP

Eingelangt am 24.09.2014
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ANFRAGE

 

Des Abgeordneten Wolfgang Zanger

und weiterer Abgeordneter

 

an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz

betreffend Leiharbeit in Österreich

 

 

Die Tageszeitung „Die Presse“ berichtete am 11.09.2013 unter dem Titel „Leiharbeit: Lohndumping aus dem Ausland“ über die Entwicklung der Leiharbeit in Österreich. Zwar berichtet erwähnte Tageszeitung über einen Rückgang der Leiharbeit bezüglich österreichischer Personaldienstleister, dem gegenüber gibt es aber laut „Die Presse“ einen enormen Anstieg an Leiharbeit aus dem Ausland. Als Grund wird angeführt:

„So würde ein inländischer Facharbeiter Arbeitskosten von 27 bis 28 Euro pro Stunde verursachen, bei einem ausländischen würde der Betrag zwischen 17 und 18 Euro liegen.“

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten  Abgeordneten an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz folgende

 

Anfrage

 

 

 

1.    Wie hat sich die Zahl der Verleihunternehmen mit Sitz im Inland und im europäischen Ausland in den Jahren 2003 bis 2014 nach Kenntnis des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz entwickelt, die eine unbefristete bzw. befristete Erlaubnis zur Arbeitnehmerüberlassung in Österreich haben (bitte jährlich und differen­ziert nach Staaten darstellen)?

2.    Wie viele Leiharbeitskräfte waren nach Kenntnis des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz in Österreich in den Jahren 2003 bis 2014 tätig (bitte jährlich ausweisen und nach Bundesländern differenzieren)?

3.    Wie viele Leiharbeitskräfte waren nach Kenntnis des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz aus dem Ausland in Österreich in den Jahren 2003 bis 2014 tätig (bitte jährlich ausweisen und nach Bundesländern differenzieren)?


4.    In welchen zehn Branchen sind nach Kenntnis des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz derzeit die meisten Leiharbeitskräfte in Österreich tätig (bitte Branche und jahresdurchschnittliche Anzahl der Leih­arbeitskräfte nennen)?

5.    Wie viele Leiharbeitsverhältnisse in Österreich wer­den nach Kenntnis des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz nach weniger als drei Monaten und wie viele nach mehr als drei Monaten beendet (bitte für den letzten verfügbaren Zeitraum in absoluten Zahlen und in Prozent angeben), und wie lang ist die durchschnittliche Beschäftigungsdauer in der Arbeitnehmerüberlassung?

6.    Welche Erkenntnisse hat der Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz darüber, wie viele Leiharbeitnehmer  im Zeitraum von 2003 bis 2014 länger als neun bzw. 18 Monate in einem Leiharbeitsverhältnis beschäftigt waren (bitte sowohl die absolute Zahl als auch den Anteil an allen Leiharbeitskräften nennen)?

7.    Welche Erkenntnisse hat der Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz darüber, wie viele Leiharbeitnehmerinnen und Leiharbeitnehmer derzeit länger als neun bzw. 18 Monate im selben Entleihbetrieb eingesetzt sind (bitte sowohl die absolute Zahl als auch den Anteil an allen Leiharbeitskräften nennen)?

8.    Welche Erkenntnisse hat der Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz über die Qualifikation von Leiharbeitskräften und über ihre Tätigkeiten in den Entleihbetrieben (bitte nach Geschlecht und Alter differenzieren)?

9.    Welche Erkenntnisse hat der Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz über Substitutions- bzw. Verdrängungseffekte durch den Einsatz von Leiharbeit?

10. Welche Erkenntnisse hat der Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz darüber, wie viele Beschäftigte der Leiharbeitsbranche in den Jahren 2003 bis 2014 im Anschluss an ihr Leiharbeitsverhältnis vom Entleihbetrieb übernommen wurden (bitte nach befristeten und unbefristeten Arbeitsverhältnissen differenzieren; bitte jährliche Zahlen angeben sowie nach Alter und Geschlecht differenzieren)?

11. Wie viele Beschäftigte der Leiharbeitsbranche konnten nach Kenntnis des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz in den Jahren 2003 bis 2014 im Anschluss an ihr Leiharbeitsverhältnis in eine reguläre sozialversicherungspflichtige Beschäftigung eintreten (auch außerhalb des Entleihbetriebes, bitte nach befristeten und unbefristeten Arbeitsverhältnissen differenzieren; bitte jährliche Zahlen angeben und nach  Alter und Geschlecht differenzieren; bitte nach der vorherigen Arbeitsmarktnähe – zuvor regulär Beschäftigte, zuvor Kurzzeitarbeitslose und zuvor Langzeitarbeitslose – differenzieren) und kann angesichts dieser Quoten von einer Brückenfunktion gesprochen werden?

12. Wie vielen zuvor Arbeitslosen ist im Vergleich zur vorherigen Frage ohne ein vorheriges Leiharbeitsverhältnis der Eintritt in ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis gelungen?


13. Wie viele der beendeten Leiharbeitsverhältnisse münden in Arbeitslosigkeit (bitte jeweils jährlich seit dem Jahr 2003 darstellen inklusive der aktuellsten verfügbaren Zahlen; bitte nach Alter und Geschlecht differenzieren; bitte analog zu Frage 11  auch nach der vorherigen Arbeitsmarktnähe unterscheiden)?

14. Wie hoch ist der Anteil von Arbeitslosen (aufgeteilt in Langzeit- und Kurz­zeitarbeitslosen) bei den Einstellungen in der Leiharbeitsbranche (bitte jeweils nach Alter und Geschlecht differenzieren)?

15. Wie hoch ist das Arbeitslosigkeits- bzw. Entlassungsrisiko von Leiharbeitskräften im Vergleich zu anderen Beschäftigungsformen (bitte nach Alter und Geschlecht differenzieren)?

16. Wie hoch ist nach Kenntnis des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz der Anteil der Niedriglohnbeschäftigten in der Leiharbeitsbranche und wie hat sich dieser Anteil in den Jahren 1999 bis 2014 entwickelt (bitte jährlich darstellen, bitte nach Alter und Geschlecht differenzieren)?

17. Wie hoch ist nach Kenntnis des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz aktuell der durchschnittliche monatliche Bruttoverdienst von vollzeitbeschäftigten Leiharbeitskräften (bitte nach Alter und Geschlecht differenzieren), und wie hat sich dieser seit dem Jahr 1999 entwickelt (bitte jährlich darstellen)?

18. Wie hat sich im gleichen Zeitraum der durchschnittliche monatliche Brutto­verdienst von allen sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten entwickelt?