6658/J XXV. GP

Eingelangt am 06.10.2015
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Gesundheit

betreffend  Ärztemangel durch Ärzte-Arbeitszeitmodell

 

Ärzte dürfen aufgrund des im Juli eingeführten neuen Arbeitszeitmodells für Spitalsärzte nur noch 48 Stunden pro Woche arbeiten. Das habe bereits erste negative Auswirkungen, sagt die Ärztekammer. Das neue Arbeitszeitmodell für alle Spitalsärzte ist im Juli in Kraft getreten. Vorangegangen war dem ein monatelanges Ringen zwischen Ärztekammer und Stadt Wien. Nach der Einigung am 2. Juli 2015 würden sich aber jetzt die negativen Auswirkungen davon zeigen. Das Modell verursache in der Praxis einen Ärztemangel in den städtischen Spitälern, so Hermann Leitner von der Ärztekammer: „Und das ist logisch nachvollziehbar, dass man dann halt gewisse Leistungen in der Zeiteinheit in einer Ambulanz nicht mehr erbringen kann, bzw. dass geplante Operationen einer längeren Wartezeit unterliegen.“ Das Arbeitszeitmodell an sich will Leitner aber nicht abändern. Vielmehr müssten nun die Spitalsbetreiber versuchen, am Markt mehr Ärzte zu finden. Als Anreize könnte er sich finanzielle Mittel, attraktivere Arbeitszeiten oder bessere Ausbildungsbedingungen vorstellen.

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Gesundheit folgende

ANFRAGE

 

  1. Kennen Sie die negativen Auswirkungen des Ärzte-Arbeitszeitgesetzes, d.h. einen wachsenden Ärztemangel in den städtischen Spitälern in der Bundeshauptstadt Wien?
  2. Wenn ja, wie( d.h. Anreize usw) soll dieser Ärztemangel aus Sicht des Gesundheitsministeriums behoben werden?
  3. Sind Sie in Gesprächen mit der zuständigen Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely über die Behebung dieses Ärztemangels?
  4. Wenn nein, warum nicht?