9515/J XXV. GP

Eingelangt am 16.06.2016
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ANFRAGE

 

 

des Abgeordneten Hermann Brückl

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Gesundheit

betreffend Trend zu verstärktem Ecstasy-Konsum          

 

In dem Artikel „EU-Drogenbericht: Ecstasy immer beliebter“ berichtet die Tageszeitung „Der Standard“ über den besorgniserregenden Trend, wonach junge Erwachsene zunehmend verstärkt Ecstasy konsumieren:

 

Eine Rückkehr von Ecstasy (MDMA) auf dem Drogenmarkt und einen Anstieg der Zahl der Todesfälle bei Suchtkranken vor allem durch Überdosierungen konstatiert die Europäische Drogenbeobachtungsstelle EMCDDA (Lissabon) in ihrem am Dienstag präsentierten Jahresbericht 2016. 2013 dürfte der Umsatz mit illegalen Suchtgiften um die 24,3 Milliarden Euro ausgemacht haben.

 

Der Report beschreibt laut seinen Autoren "einen nach wie vor robusten europäischen Drogenmarkt, wobei inzwischen insbesondere bei einigen Indikatoren für Cannabis und Stimulanzien (darunter auch Ecstasy) ein Aufwärtstrend festzustellen ist. Insgesamt lassen die Daten über das Drogenangebot auf einen hohen oder steigenden Reinheitsgrad oder Wirkstoffgehalt der meisten illegalen Substanzen schließen."

 

Was immer Polizei und Justiz unternehmen, Suchtgifte sind eine Problematik, in welcher der Bedarf von Konsumenten und vor allem der Suchtkranken den Markt bestimmt und unterhält. 22,1 Millionen Erwachsene im Alter zwischen 15 und 54 Jahren haben laut der EMCDDA in den vorangegangenen Monaten Cannabis benutzt (6,6 Prozent der Personen aus dieser Altersgruppe; ein Prozent mit täglichem oder fast täglichem Konsum). 3,6 Millionen Personen aus dieser Altersgruppe konsumieren innerhalb eines Jahres zumindest einmal Kokain (1,1 Prozent). 0,8 Prozent der Erwachsenen benutzen innerhalb eines Jahres MDMA (3,4-Methylendioxy-N-Methamphetamin, Ecstasy; 2,5 Millionen Konsumenten).

Sorgen macht den Experten der Trend bei Ecstasy: "Es gibt Anzeichen dafür, dass MDMA sowohl unter jenen, die bereits seit Längerem Stimulanzien konsumieren, als auch bei einer neuen Generation von Drogenkonsumenten zunehmend an Beliebtheit gewinnt."

 

Etwa 2,1 Millionen junge Erwachsene (15 bis 34 Jahre) berichten, im letzten Jahr MDMA konsumiert zu haben (das sind 1,7 Prozent dieser Altersgruppe). Der EMCDDA-Jahresbericht: "Bis vor Kurzem war der MDMA-Konsum rückläufig, nachdem er Anfang bis Mitte der 2000er-Jahre seinen Höchststand erreicht hatte. Jüngste Erhebungen deuten auf einen steigenden MDMA-Konsum in Europa hin. Neun von zwölf Ländern meldeten in neuen Erhebungen höhere Schätzungen des MDMA-Konsums unter jungen Erwachsenen als in vergleichbaren früheren Erhebungen.“

Das gleiche gilt für den MDMA-Gebrauch (Ecstasy), bei dem Österreich, wie auch Italien oder Deutschland, ebenfalls in die vorletzte Kategorie (0,6 bis ein Prozent) fällt. Großbritannien und Tschechien liegen mit einem Anteil von 2,5 Prozent von 15- bis 34-Jährigen, welche die Substanz zumindest einmal in den vorangegangenen zwölf Monaten genommen haben, mit an der Spitze, Norwegen mit unter 0,5 Prozent am Ende der Einteilung.“

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Gesundheit folgende

 

 

Anfrage

 

 

1.    Sehen Sie auch in Österreich einen Trend hin zum verstärkten Konsum von Ecstasy durch junge Erwachsene?

2.    Wie hat sich der Ecstasy-Konsum junger Erwachsener in den letzten 5 Jahren in Österreich entwickelt?

3.    Planen Sie spezielle Maßnahmen, um junge Erwachsene verstärkt auf das Risiko des Konsums von Ecstasy aufmerksam zu machen?

4.    Welche Strategie verfolgen Sie, um dem Drogenkonsum junger Erwachsener präventiv entgegenzuwirken?

5.    Welches Budget steht dafür zu Verfügung?