9830/J XXV. GP
Eingelangt am 07.07.2016
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ANFRAGE
der Abgeordneten Mag. Günther Kumpitsch
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Inneres
betreffend Schließungen der Polizeiinspektionen Oberösterreich
Am 28. Jänner 2014 gab die damalige Innenministerin Johanna Mikl-Leitner die Schließung von 122 Polizeidienststellen in Österreich bekannt. Folgende 21 Polizeiposten wurden in Oberösterreich geschlossen:
Aigen im Mühlkreis
Antiesenhofen
Frankenburg am Hausruck
Gaspoltshofen
Gosau
Hallstatt
Hinterstoder
Kefermarkt
Molln
Neukirchen an der Enknach
Oberneukirchen
Ontlstraße
Ottnang am Hausruck
Palting
Raab
Steinerkirchen an der Traun
St. Wolfgang
Taiskirchen
Ternberg
Waizenkirchen
Wilhering
Die Schließung von 15 Prozent aller Polizeidienststellen in Oberösterreich zeigte das eklatante Missverhältnis zum Schutzbedürfnis der Menschen. Gerade Österreich ist aufgrund seiner geografischen Lage ein begehrtes Betätigungsfeld für kriminelle Banden aus dem Osten. Dass dennoch so viele Polizeidienststellen geschlossen wurden, erschien daher nur schwer nachvollziehbar. Leidtragende durch Auflassung von 21 Polizeistationen sind letztlich die Bürger, da sich die durchschnittliche Interventionszeit – die Dauer der Exekutive ab Verständigung bis zum Eintreffen am Einsatzort – verlängert. Schließlich ergeben sich durch die Konzentrierung der Polizeidienststellen in Ballungszentren für die diensthabenden Polizisten zwangsläufig längere Anfahrtszeiten zum Einsatzort. Auch die Möglichkeit des persönlichen Kontaktes durch den Besuch einer Dienststelle wurde erschwert und durch das Fehlen von Polizeiposten vor Ort wurde das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung geschmälert. Der ländliche Raum verlor mit der Schließung von 21 Polizeidienststellen eine wichtige Infrastruktur und Arbeitsplätze.
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Inneres folgende
Anfrage:
1. Wann wurden die Dienststellen endgültig geschlossen (Bitte um Auflistung nach Gemeinden in der eine Dienstelle aufgelöst wurde)?
2. In welche Dienststellen wurden die geschlossenen eingegliedert (Bitte um Auflistung nach geschlossenen Polizeiinspektionen)?
3. Wie viele Einbrüche und Diebstähle gab es in den Gemeinden die von den Schließungen betroffen waren in den Jahren 2014, 2015, 2016 bis Juni? (Bitte um Auflistung nach Gemeinde)
4. Wie viele Polizeibeamte wurden aufgrund der Schließung in eine andere Dienststelle versetzt?
5. Wurden die Polizeibeamten für die Versetzung aufgrund der Schließung ihre Inspektionen finanziell entschädigt?
6. Wenn ja, wie wurden sie entschädigt und aus welchen Gründen (z.B. Nächtigungen oder Zuschläge)?
7. Wenn nein, warum nicht?
8. Haben die Schließungen Auswirkungen auf das Budget der LPD Oberösterreich?
9. Wenn ja, welche?
10. Wenn nein, warum nicht?
11. Welche Einsparungen konnten aufgrund der Schließung im Jahr 2015 und 2016 bis Juni erzielt werden (Bitte um Auflistung nach geschlossenen Dienststellen)?
12. Sind weitere finanzielle Ausgaben bei den geschlossenen Dienststellen zu bezahlen (Miete, Strom, Entgelts Zahlungen etc.)?
13. Wenn ja, in welchen geschlossenen Dienststellen und aus welchen Gründen und wie lange sind diese noch zu bezahlen?
14. Sind aufgrund der Schließungen längere Strecken zu einem Einsatz für die Polizei entstanden?
15. Wenn ja, um wie viele KM verlängert sich die Anfahrtsstrecke gegenüber dem weitest entfernten Punkt im neuen Rayon gegenüber dem altem Rayon (Bitte nach geschlossenen Polizeiinspektionen aufschlüsseln)?
16. Zu Frage 15, Welchen Zeitraum benötigt die Polizei im Falle eines Notrufes für diese Strecke?
17. Wenn nein zu 14, warum nicht?
18. Um wie viele KM hat sich aufgrund der Schließungen der Einsatzradius der einzelnen Polizeiinspektionen erweitert?
19. Sind in den nächsten Jahren weitere Schließungen von Polizeiinspektionen geplant?