1004/J XXVI. GP

Eingelangt am 11.06.2018
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

 

der Abgeordneten Mag. Thomas Drozda

Kolleginnen und Kollegen

an den Bundesminister für EU, Kunst, Kultur und Medien

betreffend Zukunft der Wiener Zeitung

 

Die Wiener Zeitung wurde 1703 gegründet und ist vermutlich die älteste noch erscheinende Tageszeitung der Welt. Neben den Pflichtveröffentlichungen des Bundes und der Unternehmen im Amtsblatt bietet sie mit einer Auflage von 22.000 Stück und 57.000 Leserinnen und Lesern von Dienstag bis Freitag und einer Samstagsauflage von 50.000 Stück und 112.000 Leserinnen und Leser qualitativ hochwertige Berichterstattung zu den wichtigsten politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Ereignissen.

Im Regierungsprogramm ist an insgesamt drei Stellen die Streichung der Pflichtveröffentlichungen des Bundes und der Unternehmen im Amtsblatt der Wiener Zeitung angekündigt. Ein ersatzloses Streichen würde die derzeitige finanzielle Grundlage zerstören und wäre ohne Alternativkonzept das Ende der langen Geschichte dieser traditionsreichen Zeitung.

Die Unterzeichneten Abgeordneten stellen daher folgende

Anfrage

1.    Wie hoch waren die Umsätze der Wiener Zeitung 2015-2017 (bitte nach Jahr aufgliedern)?

2.    Welcher Anteil davon ist auf Pflichtveröffentlichungen zurückzuführen (bitte aufgliedern nach Jahr und Höhe)?

3.    Mit welchem Umsatz rechnen Sie nach einer Streichung der Pflichtveröffentlichungen des Bundes und der Unternehmen im Amtsblatt der Wiener Zeitung?

4.    Wie wollen Sie sicherstellen, dass die Wiener Zeitung trotz des Einnahmenausfalles weiterbesteht?

5.    Welchen Zeitplan verfolgen Sie bei den Änderungen in Zusammenhang mit den Pflichtveröffentlichungen?

6.    Welches langfristige Zukunftskonzept verfolgen Sie bei der Wiener Zeitung?

7.     Laut Medienberichten wurde die Wiener Zeitung beauftragt, unter der Leitung von Aufsichtsrat-Vorsitzenden Frank Hensel ein Zukunftskonzept auszuarbeiten, liegt dieses bereits vor?

8.    Wenn ja, was sind die wesentlichsten Vorschläge?

9.    In welcher Form wird die Wiener Zeitung weiterbestehen (Tageszeitung, Wochenzeitung, Monatszeitung oder nur in digitaler Form)?

10.   Wie viele Journalistinnen und Journalisten waren 2015-2017 in der Redaktion der Wiener Zeitung beschäftigt (bitte nach Jahr aufschlüsseln)?

11.   Wie viele Journalistinnen und Journalisten werden es nach Ihrer „Reform“ sein?

12.   In welchen Bereichen wird es zu Einsparungen kommen und in welchem Ausmaß (bitte einzeln anführen)?

13.   Derzeit ist der Geschäftsführerposten ausgeschrieben, der Chefredakteursposten steht ebenfalls in Diskussion, wie ist hier das weitere Prozedere (bitte mit Zeitplan)?

14.   Wird zur Auswahl der geeignetsten Bewerberin/des geeignetsten Bewerbers eine Kommission eingesetzt oder ein Personalberater beauftragt?

15.   Wenn eine Kommission eingesetzt wird, wie ist diese besetzt?

16.   Wenn ein Personalberater beauftragt wurde, welches Unternehmen?

17.  Nach welchen Kriterien werden Sie letztlich Ihre Entscheidungen treffen?

18.   Falls die Entscheidung schon getroffen wurde, was waren die Gründe für die Auswahl?

19.   Nachdem der Geschäftsführer zu spät ausgeschrieben wurde: Wie werden Sie sicherstellen, dass die Kontinuität in der Führung der Wiener Zeitung gewährleistet ist?