5692/J XXVII. GP

Eingelangt am 09.03.2021
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Mag. Gerhard Kaniak, Mag. Christian Ragger

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz betreffend CoV-Maßnahmen strapazieren das Gehör

 

Am 3.3.2021 berichtete der ORF Steiermark in seinem Online-Medium folgendes:

 

„CoV-Maßnahmen strapazieren das Gehör

 

Am Mittwoch ist Welttag des Hörens. Gesundheitsexperten verweisen darauf, dass das Gehör durch die CoV-Maßnahmen stark belastet werden kann – sie empfehlen „Hör-Pausen“.

 

Stundenlange Telefon- und Videkonferenzen im Home-Office können sich auf das Gehör schlagen, das Tragen von Masken wiederum kann die Kommunikation für bereits Hörgeschädigte massiv erschweren, sagen Hörakustiker.

Internet-Qualität macht „hörmüde“

 

Beim Tragen einer Schutzmaske fehlen die visuellen Komponenten der Kommunikation, sagt Hörakustik-Meister und Hörtrainer Tobias Mühlburger von Neuroth: „Da geht es beispielsweise um die Lippensynchronisation. Die Maske dämpft die Sprechlautstärke, sodass es zusätzlich für jemanden, der weniger hört, eine noch größere Herausforderung ist.“

 

Ganz generell seien durch die CoV-Pandemie zahlreiche Belastungen für unser Gehör dazugekommen, sagt Mühlburger, etwa viel häufigere Telefonate oder stundenlange Videokonferenzen: „Hier leidet ganz besonders die Tonqualität durch die Kompression, die über das Internet vonstattengeht. Das strengt wiederum unser Hörorgan an – weniger Informationen kommen in das Sprachzentrum des Gehirns. Die Hörermüdung geht schneller, das ist momentan sicher ein großes Thema.“

Immer mehr Junge mit Hörschäden

 

Mühlburger empfiehlt daher nicht nur regelmäßige Bildschirm-, sondern auch bewusste „Hör-Pausen“, denn insgesamt hören in der Steiermark bereits 240.000 Menschen schlecht – Tendenz und Dunkelziffer steigend. „Es kommen auch laufend junge Menschen dazu. Es gibt durchaus Hörbeeinträchtigungen, die mit der Kindheit beginnen. Da ist es besonders wichtig, so früh wie möglich mit der Behandlung zu starten, um die Sprachentwicklung frühzeitig zu fördern. In der Altersgruppe ab 65 Jahren gibt es noch einmal eine größere Dunkelziffer, wo viele Menschen nicht wissen, dass bereits eine Beeinträchtigung vorhanden ist“, sagt der Hörakustiker.

Trainings für zentrales Hören

 

Im Falle einer solchen Hörbeeinträchtigung „vergisst“ unser Gehirn recht schnell gewisse Frequenzen, erklärt Tobias Mühlburger, es kann diese Frequenzen dann nicht mehr verarbeiten. Daher wurde bei Neuroth ein neues Hörtraining speziell für hörentwöhnte Menschen entwickelt, „wo wir die vier Bereiche des zentralen Hörens, also das räumliche Hören, Geräuscherkennung, Lautstärkenerkennung und Sprachdifferenzierung, wieder so trainieren können, dass auch jemand ohne Hörgerät wieder sein Sprachverstehen verbessern kann“. Generell empfiehlt Tobias Mühlburger regelmäßige Hörtests ab dem 40. Lebensjahr.“

 

https://steiermark.orf.at/stories/3092961/

 

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz folgende

 

ANFRAGE

 

 

1.    Haben Sie und Ihr Ministerium gesundheitliche Schäden in Hinblick auf das Gehör im Zusammenhang mit den Covid-19-Maßnahmen berücksichtigt?

2.    Welche Stellungnahme geben Sie im Zusammenhang mit den Covid-19-Maßnahmen auf Schäden auf das Gehör ab?

3.    Welche Präventionsmaßnahmen setzt Ihr Ministerium im Zusammenhang mit den Covid-19-Maßnahmen auf Schäden auf das Gehör?

4.    Welche speziellen gesundheitlichen Maßnahmen, Präventionen und Therapien im Zusammenhang mit den Covid-19-Maßnahmen auf Schäden auf das Gehör werden von der Krankenkasse angeboten, gefördert und übernommen?

5.    Wie hat sich seit Beginn der Covid-19-Pandemie die Zahl der Hörbeeinträchtigten bzw. Hörgeschädigten entwickelt?

6.    Wie deuten und bewerten Sie diese Entwicklung?

7.    Wie gehen Sie und Ihr Ministerium mit Hörbeeinträchtigung im Zusammenhang mit den Covid-19-Maßnahmen in der Altersgruppe von 0-25 um?

8.    Wie gehen Sie und Ihr Ministerium mit Hörbeeinträchtigung im Zusammenhang mit den Covid-19-Maßnahmen in der Altersgruppe von 25-65 um?