8466/J XXVII. GP

Eingelangt am 04.11.2021
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Anfrage

des Abgeordneten Peter Wurm

und weiterer Abgeordneter 

an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz

betreffend Gesundheitsministerium ordnet an:Antikörpertests sagen nichts über Schutz aus“

 

Die Tageszeitung „Krone“ berichtet in Ihrer Online-Ausgabe vom 21. Oktober 2021:

 

„MINISTERIUMS-HINWEIS:

Antikörpertests sagen nichts über Schutz aus

Die Meinung, Antikörpertests wären quasi das Allheilmittel, um einer vermeintlich unsinnigen Impfung zu entgehen, hält sich vor allem unter Impfskeptikern schon lange.“

 

„Nun stellt das Gesundheitsministerium in einem Brief an die Ärztekammern klar, dass man von möglichen Test-Empfehlungen absehen soll. Die Tests als Entscheidungshilfe, ob eine Impfung notwendig ist, „sind laut Empfehlungen des Nationalen Impfgremiums weder sinnvoll noch empfohlen“, heißt es in dem Brief, der der „Krone“ vorliegt. Denn: „Es ist noch kein Schutzkorrelat definiert und somit nicht bekannt, welche Antikörper- bzw. Titerhöhe notwendig ist, damit ein sicherer Schutz gegeben ist.“

 

„Sinnvoll nur bei immunsupprimierten Personen

Vereinfacht gesagt: Ein Antikörpertest sagt derzeit nur, ob es Antikörper gibt. Er sagt aber nicht mehr darüber aus, zum Beispiel nicht, wie gut oder wie lange man geschützt ist. Es gibt eben noch keine Richtwerte. So haben die Tests derzeit nur bei immunsupprimierten Personen Sinn, und hier auch nur, um zu zeigen, ob sie auf den Stich überhaupt angesprochen haben und Antikörper gebildet wurden.“

 

„Im Brief wird auch vor möglichen strafrechtlichen Folgen gewarnt, „wenn basierend auf dem Nachweis von Antikörpern fälschlicherweise und entgegen der medizinischen Empfehlungen von einer Impfung abgeraten wird“ und der Patient dann erkrankt.“

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz folgende

 

ANFRAGE

 

1.    Welche evidenzbasierten Daten oder Studien können Sie nennen, welche die im Brief vertretene Meinung untermauern?

2.    Gaben Sie aufgrund dieser Daten/Studien die Weisung den Brief bzgl. der Antikörpertests an die Ärztekammer zu versenden?

3.    Wenn nein, warum dann?

4.    Ab welchem Wert gilt für eine Person ein ausreichender Antikörperschutz?

5.    Wie viele Personen in Österreich verfügen aktuell über einen ausreichenden Antikörperschutz und welche Studien/Daten können Sie dazu nennen?

6.    Wie hoch ist der durchschnittliche Antikörperwert bei Personen nach einer durchgemachten COVID-19 Infektion?

7.    Ist dieser durchschnittliche Antikörperwert abhängig von Alter, Geschlecht oder anderen Faktoren?

8.    Wenn ja, gibt es dazu spezifischere Daten?

9.    Wie hoch ist der durchschnittliche Antikörperwert bei Personen nach der ersten Impfung (bitte um Aufschlüsselung nach dem jeweiligen Impfstoff)?

10. Wie hoch ist der durchschnittliche Antikörperwert bei Personen nach der zweiten Impfung (bitte um Aufschlüsselung nach dem jeweiligen Impfstoff)?

11. Wie hoch ist der durchschnittliche Antikörperwert bei Personen nach der zweiten Impfung (bitte um Aufschlüsselung nach dem jeweiligen Impfstoff)?

12. Sind Ihnen jene wissenschaftlichen Studien aus Israel und Deutschland bekannt, welche gezeigt haben, dass eine dritte COVID-19-Impfung mit mRNA-Impfstoffen bei einem bereits hohen Antikörper-Titer mit einem deutlich erhöhten Risiko von schweren Impfreaktionen und Nebenwirkungen einhergeht?

13. Werden Sie sich aufgrund dieser aktuellen Studien dafür einsetzen, dass die jeweiligen Antikörper bestimmt werden, bevor es zur dritten Impfung kommt?

14. Wenn nein, warum nicht?

15. Welcher Unterschied hinsichtlich des Antikörperstatus gibt es zwischen Personen, die a) genesen sind, b) einmal geimpft sind, c) zweimal geimpft sind, d) dreimal geimpft sind? 

16. Über welche aktuellen Daten verfügen Sie hinsichtlich der Wirksamkeit des Antikörperstatus gegenüber der aktuellen COVID-19-Mutationen?

17. Welche Impfung(en) bieten derzeit bei aktuellen COVID-19-Mutationen jeweils einen ausreichenden Schutz (bitte um Nennung von Mutation und Impfstoff)?

18. Verfügen Sie über aktuelle Studien, welche die Wirksamkeit von COVID-19-Impfungen jeweils mit mRNA Impfstoffen bzw. den jeweiligen Antikörperstatus von Genesenen auf COVID-19 nachweisen?

19. Hat die zu Beginn der Impfkampagne, auch von seitens des BMSGPK, kommunizierte These, die Impfung sei dazu da um Antikörper zu entwickeln, noch allgemeine Gültigkeit?

20. Welche disziplinarrechtlichen Konsequenzen haben Ärzte zu erwarten, die entgegen der medizinischen Empfehlung, Genesenen von einer Impfung abraten?

21. Welche strafrechtlichen Konsequenzen haben Ärzte zu erwarten, die entgegen der medizinischen Empfehlung, Genesenen von einer Impfung abraten?