17.03

Abgeordnete Claudia Plakolm (ÖVP): Frau Präsidentin! Geschätzter Herr Bundes­minister! Liebe Kolleginnen und Kollegen und Zuseher der Nationalratssitzung! Ich möchte kurz auf die Regierungsvorlage eingehen, die bei diesem Tagesordnungspunkt zur Debatte steht. Mit dem vorliegenden Antrag wollen wir die Ausbildungsmöglichkeiten für Elementarpädagoginnen und Elementarpädagogen erweitern und auch den Quereinstieg in diesen Beruf deutlich erleichtern.

Zusätzlich zur fünfjährigen Bafep und zu den Kollegs, die der Bundesminister schon an­gesprochen hat, soll es auch die Möglichkeit eines eigenen Lehrgangs an pädago­gis­chen Hochschulen geben, nämlich Elementarpädagogik genauso wie Inklusive Elemen­tarpädagogik. Das erleichtert den Quereinstieg – da denke ich jetzt nicht nur an Rück­kehrerInnen, Wiedereinsteiger und Wiedereinsteigerinnen ins Berufsleben, sondern auch an viele Jugendliche, und darunter auch Gott sei Dank immer mehr junge Bur­schen, die sich gerade nach einem Zivildienst im Sozialbereich – vielleicht auch direkt in einem Kindergarten – für die Elementarpädagogik begeistern können und sich für eine Ausbildung in diesem Bereich entscheiden. Auch das ist ein Quereinstieg, den wir drin­gend brauchen. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. Hamann.)

An dieser Stelle möchte ich allen Elementarpädagoginnen und Elementarpädagogen ganz herzlich danken, nämlich besonders für die großartige Arbeit im letzten doch sehr herausfordernden Jahr, das gerade durch Corona auch viele Schwierigkeiten gebracht hat. Ihr gebt den Kindern einen Ort zum Entwickeln ihrer Talente und Fähigkeiten, ihr legt den Grundstein für eine gute Ausbildung der Erwachsenen von morgen, und es ist absolut nicht selbstverständlich, mit wie viel Herzblut Elementarpädagoginnen und Elementarpädagogen an ihre Arbeit herangehen.

Ich möchte noch ganz kurz auf den nächsten Tagesordnungspunkt eingehen, da geht es um die deutlich gestiegenen Zahlen bei den Schulabmeldungen im heurigen Schul­jahr, für die wir die Gründe und Ursachen mit einer Motivforschung erkunden wollen und damit auch politische Ableitungen treffen wollen.

Ich halte es für extrem wichtig, dass wir unbegründeten Schulabmeldungen deutlich den Riegel vorschieben. Im aktuellen Schuljahr hat sich die Zahl der Schulabmeldungen verdreifacht: In Österreich werden über 7 500 Kinder von zu Hause aus unterrichtet. In begründeten und gut geprüften Einzelfällen ist der häusliche Unterricht durchaus auch berechtigt, aber wenn es so willkürlich und ohne triftigen Grund erfolgt, wie das gerade auch wegen Corona passiert ist, dann sind nur die Kinder die Leidtragenden. Deswegen braucht es auch deutliche gesetzliche Rahmenbedingungen dafür.

Schülerinnen und Schüler brauchen das soziale Umfeld, sie brauchen den lehrplan­mäßigen Unterricht im Klassenzimmer durch Lehrerinnen und Lehrer, und da haben wir deutlichen Handlungsbedarf. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. Hamann.)

17.05

Präsidentin Doris Bures: Als nächste Rednerin gelangt Frau Abgeordnete Katharina Kucharowits zu Wort. – Bitte.