21.38

Abgeordneter Andreas Kollross (SPÖ): Herr Präsident! Frau Präsidentin des Rech­nungshofes! Kolleginnen und Kollegen! Werte Zuseherinnen und Zuseher! Frau Präsi­dentin, wie so oft treffen wir uns zur späten Stunde im Plenum. Nichtsdestotrotz möchte ich mich sehr bei Ihnen und Ihrem Team für die immer sehr ausführlichen und guten Berichte bedanken, die uns – zumindest in der Theorie und hoffentlich oftmals auch in der Praxis – politisch ein Stück weiterhelfen.

Ich möchte zum Bericht betreffend Ärztliche Versorgung im niedergelassenen Bereich ein paar Anmerkungen machen, weil ich glaube, dass uns gerade dieser Bericht leider sehr eindrucksvoll zeigt, wo es Schieflagen in diesem Bereich gibt und wo die notwen­digen politischen Handlungsfelder wären, um die ärztliche Versorgung in allen Bereichen wieder stärker in den Mittelpunkt der politischen Diskussion zu rücken. Aus dem Bericht geht zum Beispiel hervor – es ist heute schon mehrmals angesprochen worden –, dass es, was den Allgemeinmedizinbereich und den Fachärztebereich betrifft, 327 Planstellen gibt, die momentan nicht besetzt sind, wobei sich momentan auf bis zum Jahr 2019 bezieht. Wir alle kennen aber die Entwicklung, das heißt, wir müssen davon ausgehen, dass diese 327 Planstellen nicht weniger, sondern in Wirklichkeit mehr geworden sind.

Wir sehen betreffend den Bereich der Fachärzte vor allen Dingen auch, dass wir im Bereich der Kinderärzte und der Frauenheilkunde starke Lücken haben. Wir alle sehen ja auch in unseren Wahlkreisen, nehme ich an, dass wir gerade im Bereich der Fachärzte und Fachärztinnen wirklich dringenden Handlungsbedarf haben. Wir sehen in diesem Bericht auch die Lücke, die zwischen den Wahlärztinnen und Wahlärzten auf der einen Seite und den praktischen Ärztinnen und Ärzten auf der anderen Seite klafft.

Bei der Aussprache im Rechnungshofausschuss mit dem Herrn Gesundheitsminister, der dort ebenfalls teilgenommen hat, waren wir uns, glaube ich, alle einig, dass es da dringende Maßnahmen braucht. (Beifall bei der SPÖ.) Ich habe nur ein bisschen den Eindruck gehabt, dass in diesem Bereich seitens des Gesundheitsministeriums ein bisschen das Konzept und die Strategie fehlen, wie wir da wirklich gegensteuern. Deshalb, glaube ich, ist es umso wichtiger, dass es diesen Bericht gibt, dass man darauf aufmerksam macht und dass man wirklich versucht, gesundheitspolitisch Akzente zu setzen, damit die ärztliche Versorgung vor allen Dingen im ländlichen Bereich – das sage ich jetzt als Kommunalpolitiker – eine Verbesserung erfährt. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

21.41

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Litschauer. – Bitte sehr.