21.41

Abgeordneter Ing. Martin Litschauer (Grüne): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich wollte mich noch ganz kurz melden. Ich komme aus Waidhofen an der Thaya im Waldviertel, da haben wir vor Kurzem auch Probleme mit dem Nachbesetzen von Ärzten gehabt.

Viel mehr noch hat uns getroffen, dass 2016 bei uns die Geburtenstation im Kranken­haus Waidhofen geschlossen hat. Ich habe das zum Anlass genommen und mir den Bericht, den der Rechnungshof zu den Geburtenstationen und der Versorgung vorgelegt hat, angeschaut. Das war sehr interessant, dafür möchte ich mich auch bedanken. Die Datenlage ist da sehr gut, vor allem was die Transfers von Patientinnen und Kindern betrifft.

Das Thema, das mich allerdings sozusagen ein bisschen beschäftigt, ist die Erreich­bar­keit von zum Beispiel den Geburtshilfestationen. Wir haben im Waldviertel durchaus das Problem, dass durch das Schließen der Geburtenstation in Waidhofen an der Thaya die Entfernungen nach Zwettl und nach Horn teilweise sehr groß sind. Im Winter, wenn es glatt ist, wenn es nebelig ist, dann wird sozusagen die Fahrzeit noch länger, und es wird ein Problem. Wir haben, nachdem die Station geschlossen hatte, teilweise auch ge­merkt, dass es dann durchaus Geburten auf dem Weg ins Krankenhaus gegeben hat, weil der Weg zu weit war. Das ist, glaube ich, ein Punkt, den wir nicht haben wollen. Das wäre sozusagen ein bisschen meine Anregung, ob man sich in Zukunft ein bisschen anschauen kann, wie es mit den Wegen zu diesen Geburtenstationen ausschaut.

Diese Berichte sind immer sehr aufschlussreich, und das wäre, glaube ich, noch ein sehr interessanter Punkt hinsichtlich Geburt, aber auch für die Kontrolluntersuchungen. Auch die öffentlichen Anbindungen sind da teilweise nicht einfach für die Patientinnen. Ich glaube, das sollte durchaus ein Qualitätskriterium sein. Ich habe gelesen, dass das Kriterium eigentlich ist, dass man in 45 Minuten dort ankommt, und das trifft bei uns im Waldviertel, glaube ich, sehr oft nicht zu.

Die Geburtenstation in Waidhofen an der Thaya war, glaube ich, sehr gut. Sie hatte sehr gute Kennzahlen, die Patientenzufriedenheit war sehr groß. Die einzige Kennzahl, die damals nicht gepasst hat, betraf die Anzahl der Geburten. Das waren nämlich 307 pro Jahr, und das war unter der empfohlenen Größe, wobei man anmerken muss, dass dies die empfohlene Größe war. Trotzdem wurde – mit all den Konsequenzen, die wir jetzt für die Patientinnen haben – entschieden, diese Station zu schließen.

Mir ist das auch deswegen ein ganz wichtiges Thema, weil das Schließen von Stationen bedeutet, dass die Ärzte in den Krankenhäusern weniger werden, und das bedeutet, dass wir auch Probleme bei der Notarztversorgung, aber auch beim Nachbesetzen von Arztstellen haben. Deswegen ist es mir ein ganz wichtiges Thema, dass wir diese Ver­sorgung aufrechterhalten. – Vielen Dank. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

21.44

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist damit geschlossen.

Wünscht der Berichterstatter ein Schlusswort? – Nein.