13.14

Abgeordnete Barbara Neßler (Grüne): Herr Präsident! Geschätzter Minister! Liebe Kol­legen und Kolleginnen! Liebe Zuseher und Zuseherinnen! Vorab darf ich nochmals mei­ner Vorrednerin, dir, liebe Gabi, alles Gute zum Geburtstag wünschen – schön, dass du ihn hier mit uns feierst! (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten von Grünen und NEOS. – Ho-Rufe bei der SPÖ. – Abg. Heinisch-Hosek: Danke schön!)

Mit einem Antrag werden wir die 2020 eingeführte Regelung der Sonderfreistellung von Schwangeren ab der 14. Schwangerschaftswoche, die noch keinen vollen Impfschutz haben, bis Ende März verlängern, genauso auch die Sonderbetreuungszeit. Ich sage es gleich dazu, weil meine Vorredner und Vorrednerinnen darauf eingegangen sind: Wenn es eine Verlängerung benötigt, was durchaus sein kann, dann werden wir diese auch machen, wie wir es in der Vergangenheit auch immer wieder gemacht haben.

Zur Freistellung von Schwangeren: Wir wissen, dass eine Covid-Infektion für Schwan­gere viel gefährlicher ist, sowohl für die Mutter als auch für das Ungeborene. Wir kennen alle die traurigen Fälle aus den Medien, wie beispielsweise jenen von vor drei Wochen, als eine ungeimpfte Mutter in einer Wiener Klinik verstorben ist. Ihr Kind ist zwar wohlauf, muss aber ohne Mutter aufwachsen. Genauso kennen wir die traurigen Fälle, in denen Mütter ihre Neugeborenen aufgrund einer Infektion einfach wochenlang lang nicht sehen können, eben weil sie infiziert sind.

Wir kennen die Zahlen, ich habe es schon oft erwähnt: Von Mai bis August wurden bei­spielsweise 152 Babys im ersten Lebensjahr aufgrund von Covid hospitalisiert. Ich gehe leider davon aus, dass diese Zahlen gestiegen sind. Bei all den traurigen Fällen zeigt sich deutlich ein Muster: Ende November haben auch die Ärzte und Ärztinnen gesagt, dass in den Wiener Krankenhäusern 400 schwangere Frauen, die eben nicht geimpft sind, wegen Covid behandelt werden mussten, daher ist klar, dass diese Freistellung keine Exitstrategie ist. Ich sage es immer und immer wieder: Die Impfung ist für Schwan­gere natürlich extrem wichtig, allein schon deshalb, weil bei einer Infektion das Risiko einer Fehlgeburt drei Mal so hoch ist wie bei Nichtinfizierten.

Noch kurz zur Sonderfreistellung: Es besteht jetzt klar die Möglichkeit, dass neben dem Rechtsanspruch bei Quarantäne von Arbeitgeber, Arbeitgeberin mit Arbeitnehmer, Ar­beitnehmerin eine freiwillige Vereinbarung bei vollem Kostenersatz getroffen werden kann. Ich glaube, dass wir mit diesen zwei Möglichkeiten gut aufgestellt sind.

Nur noch eines zu den NEOS: Ich glaube, es ist wichtig, zu sagen, dass sich Frauen, die schwanger sind oder einen Kinderwunsch haben, dringend impfen lassen sollen, aber es ist auch genauso wichtig, dass wir Personen schützen, die wir nicht abholen können, denn es ist unser Job, dass wir möglichst alle schützen. Ihre Behauptung, dass sich Frauen wegen des Beschlusses der Sonderfreistellung von Schwangeren einfach nicht impfen lassen würden, halte ich für sehr absurd, das sollten Sie bitte zurücknehmen.

Liebe Kollegen und Kolleginnen! Wir haben 2020 das erste Mal die Sonderbetreuungs­zeit und die Freistellung von Schwangeren beschlossen. Damals haben wir noch sehn­süchtig auf den Impfstoff gewartet. Jetzt haben wir ein effizientes Mittel im Kampf gegen die Coronapandemie, und ich sage: Nützen wir es bitte! – Danke schön. (Beifall bei den Grünen sowie bei Abgeordneten von ÖVP und NEOS.)

13.18

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Petra Wimmer. – Bitte, Frau Abgeordnete.