21.00

Abgeordnete Maria Großbauer (ÖVP): „Herzlich Willkommen im schönsten Theater­saal der Welt [...] ‚Ein erstes Friedensprojekt‘ eine ‚Weltkunstzentrale auf österreichischem Boden‘ und gar ‚eine Triumphpforte österreichischer Kunst mit Mozart als Krönung‘ – das träumten sich die Gründer der Salzburger Festspiele“ – 1920 – „herbei.“ – Zitaten­de. – Das waren die Eröffnungsworte von Präsidentin Helga Rabl-Stadler bei den heu­rigen Salzburger Festspielen.

Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Staatssekretärin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Kunst und Kultur in Zeiten der Krise waren und sind enorm wichtig. Wir beschließen im Nationalrat zum wiederholten Mal die Erhöhung und Verlängerung mehrerer Wirtschaftshilfen für Menschen in Kunst und Kultur. Diese Regie­rung, dieses Parlament, die Republik Österreich zeigen, beweisen zum wiederholten Mal, wie wichtig Kultur ist: mit einem großen, großen Kulturbudget, mit nachhaltigen In­vestitionen in Institutionen und mit wirklich Hunderten Millionen Euro für selbstständige Künstlerinnen und Künstler bis hin zu Kulturvereinen.

Ich finde ja, dass diese Unterstützungen für Kunst und Kultur zu den wichtigsten Hilfen überhaupt gehören, denn was bedeuten Kunst und Kultur? – Kunst und Kultur sind im­mer Friedensstifter, Hoffnungsfunken, Versöhner, Verbinder und Brückenbauer, auch Dialog- und Diskussionsförderer. Helga Rabl-Stadler zitierte in ihrer heurigen Rede Hugo von Hofmannsthal: Kultur ist „von eminenter politischer, wirtschaftlicher und sozialer Be­deutung“, und auch Max Reinhardt: „Die Kunst ist kein Luxusmittel für die Reichen und Saturierten, sie ist Lebensmittel“. (Präsident Sobotka übernimmt den Vorsitz.)

Wir alle erleben gerade nicht nur die wirtschaftlichen und gesundheitlichen Auswirkun­gen der Pandemie, wir spüren auch die sozialen und psychischen Auswirkungen. Des­halb brauchen wir gerade jetzt Kunst und Kultur ganz dringend. Wir brauchen Kunst und Kultur nach der Pandemie ganz dringend als Tröster, dann wieder als Verbinder, auch wieder als Brückenbauer, auch als Reibebaum und Kritiker, aber auch als Ablenker und als Beitrag zur seelischen Genesung von uns und vor allem unseren Kindern und Ju­gendlichen. Deshalb betone ich an dieser Stelle auch zum wiederholten Mal die Wichtig­keit kultureller Bildung und meinen Einsatz für kulturelle Bildung junger Menschen.

Weil ich heute schon so viel von Helga Rabl-Stadler gesprochen habe: Den Applaus am Ende meiner Rede möchte ich gerne ihr widmen, verbunden mit einem inbrünstigen Danke für 26 Jahre außergewöhnlicher Verdienste um Kunst und Kultur nicht nur in Salzburg, sondern für Österreich in der ganzen Welt. – Danke Helga Rabl-Stadler, der Präsidentin, Visionärin, Kämpferin, Ermöglicherin, Kulturdiplomatin, Kulturanwältin! Sie war ja auch über sieben Jahre lang, bevor sie in Salzburg tätig war, Abgeordnete im Nationalrat, im Hohen Haus.

Helga, du hast in Zeiten der Krise, als Bayreuth abgesagt wurde und die Met in New York das gesamte Orchester entlassen hat, für Festspiele gekämpft, du hast sie in die­sem Jahr und im letzten Jahr durchgeführt und damit auch ein enorm wichtiges Zeichen für Kunst und Kultur in der Pandemie gesetzt – dafür mein großer Respekt und Dank heute aus diesem Parlament!

Bitte applaudieren Sie mit mir für Helga Rabl-Stadler! – Vielen Dank. (Beifall bei ÖVP und Grünen sowie bei Abgeordneten von SPÖ und NEOS.)

21.04

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Brand­stötter. – Bitte.