Abgeordneter Norbert Sieber (fortsetzend): Ich hoffe, dass Kollege Bernhard dieser Rede vor einem Bildschirm folgt und dass er das auch gehört hat, damit er das Wort im Ausschuss auch nicht mehr verwendet.

Dieser Umgang miteinander in genau dieser Tonalität, meine Damen und Herren, erin­nert mich etwas an die Cancel Culture. In einer unglaublichen Selbstüberhöhung heißt es doch: Mein Wille geschehe!, und das kann sich nicht ausgehen. Wenn ich schaue, was sich in den Universitäten abspielt, wo der Diskurs über verschiedene Meinungen eben nicht mehr mit Argumenten geführt wird, sondern nur mehr so: Mein Wille gesche­he, meine Meinung ist die einzig richtige!, dann macht mir das schon etwas Angst.

Meine Damen und Herren! Ich bin – und ich stehe dazu – nach wie vor der Überzeugung, dass die Indexierung fair und gerecht war und es auch heute noch wäre. (Abg. Heinisch-Hosek: Sie sind Familiensprecher? Das ist ja unglaublich! – Ruf bei der SPÖ: Ein Wahn­sinn!) Wir werden uns auch in Zukunft auf Basis von Expertenwissen mit Ihnen ausein­andersetzen, weil das unseren Usancen und den Usancen einer Demokratie entspricht. Aber nach solchen Tönen – und ich wiederhole das Wort jetzt nicht noch einmal –, wie Sie sie im Ausschuss angeschlagen haben, bitte ich Sie schon sehr, wieder zu einem vernünftigen Ton zurückzukommen. Vergessen wir nicht, wo wir selber einst gestanden sind! (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Meinl-Reisinger: Sie sind, glaube ich, der Einzige, der hier so redet!)

12.15

Präsidentin Doris Bures: Frau Abgeordnete Eva Maria Holzleitner, Sie gelangen jetzt zu Wort. Bitte.