15.40

Abgeordneter Mag. Klaus Fürlinger (ÖVP): Herr Präsident! Herr Minister! Höchste Zeit, dass in diese Debatte ein bisschen lokale Expertise einfließt! (Heiterkeit und Beifall bei der ÖVP.) Zu guter Letzt darf ich Ihnen doch als Linzer noch erklären, warum heute ein guter Tag ist, warum ein guter Tag für die Wissenschaft, ein guter Tag für Moder­nisierung und Digitalisierung und natürlich auch ein guter Tag für meine Heimatstadt ist: weil wir eine Universität gründen, weil wir eine Bildungsinstitution gründen, die ein biss­chen, wie man auf Neuhochdeutsch sagt, out of the box gedacht ist, die ein bisschen abseits der universitären Mainstreams abläuft und die ein ganz überzeugendes Grün­dungspapier hat. Wenn man dieses nämlich liest, weiß man, dass wir uns nicht auf reine IT-Spezialisten beziehen, wir sprechen auch Menschen an, die noch nicht Technik stu­diert haben. Wir wollen die führenden Ingenieure, wir wollen die Digital Creators haben, Gruppen, die nicht von vornherein Technik studiert haben, aber das Digitale dann dafür verwenden können, um Unternehmen nach vorne zu bringen, Unternehmen zu führen.

Natürlich, meine Damen und Herren, ist Technik drinnen, es ist auch KI drinnen, aber das Gründungspapier hat die Dinge hervorgehoben, die neu sind, die besonders sind. Wir brauchen nicht nur Grundlagenforschung, sondern wir brauchen auch anwendbare Forschung. Wir müssen Forschung und Lehre in die Praxis transformieren, und da, mei­ne Damen und Herren, ist natürlich Oberösterreich ein Vorzeigebundesland, wie schon mancher Vorredner gesagt hat. (Beifall bei der ÖVP.)

Wir müssen versuchen, über diese Institution tatsächlich die Besten für Forschung und Lehre zu holen, und die Besten sollen angelockt werden, damit wir nicht als Europa, als Österreich permanent nur darüber jammern, dass andere bei Digitalem und Daten bes­ser sind, dass riesige Datenmengen jenseits des Atlantiks gesammelt werden und nicht bei uns. Vielmehr müssen wir dort die Kontrapunkte setzen und versuchen, als Öster­reich und als Europa rasch aufzuholen, wenn wir wollen, dass wir im globalen Wettbe­werb irgendein Wörtchen mitreden können. Es wird nicht genügen, meine Damen und Herren, Behörden in Österreich in irgendwelchen Pandemien oder sonst digitales Versa­gen vorzuwerfen und gleichzeitig hier heraußen zu stehen und zu sagen: Wir brauchen keine digitale Forschungsstätte! – Ich glaube, dass das falsch ist, und all jenen, die Kritik daran üben und Skepsis anmelden, will ich den Kleingeist ein bisschen ausreden.

Frau Kollegin Künsberg Sarre, Ihre diesbezügliche Kritik an Oberösterreich geht ja an­gesichts dessen, was die oberösterreichische Industrie, die oberösterreichische Politik, die Wirtschaft in Sachen digitaler Vorreiter, in Sachen Klimavorreiter leisten, einigerma­ßen ins Leere. Da sind dieses Bundesland und seine Industrieunternehmen eins a unter­wegs, und insofern perlt Ihre Kritik ganz leicht an mir ab, oder, um einen Tiroler zu zi­tieren: „Ach, wie schießt ihr schlecht!“ (Beifall bei der ÖVP.)

Meine Damen und Herren, von Sokrates soll der Spruch stammen: „Wer die Welt bewe­gen will, sollte erst sich selbst bewegen.“ (Zwischenruf des Abg. Scherak.) – Ich glaube, das müssen wir alle gemeinsam tun, und dann können wir auch gemeinsam diesen Beschluss heute feiern, denn es ist ein guter Tag und ein guter Beschluss für die Moder­nisierung und Digitalisierung unseres Landes. (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Sche­rak.) Es ist ein guter Tag für die Wissenschaft und die Digitalisierung der Wissenschaft, und es ist auch ein guter Tag für meine Heimatstadt Linz und für das wunderschöne Bundesland Oberösterreich. (Beifall bei der ÖVP.)

15.44

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist damit geschlossen.

Wünscht die Berichterstatterin ein Schlusswort? – Sie ist nicht da, daher ist das auch nicht der Fall.

Ich darf die Abstimmung wie vereinbart an das Ende der Verhandlungen über die Vorla­gen des Wissenschaftsausschusses legen.