16.46

Abgeordneter Dr. Harald Troch (SPÖ): Ich darf von den Ideen und Punkten, die ich mir zu diesem Tagesordnungspunkt überlegt habe, etwas abgehen und zu meiner Vorrednerin etwas sagen: Es geht hier überhaupt nicht um Belei­digtsein oder Verärgertsein, es geht überhaupt nicht um persönliche Befind­lichkeiten, Frau Kollegin Blimlinger. (Rufe bei der ÖVP: Nein!) Die Kritik, die hier geäußert wurde, war halt, dass im Parlament einiges koordiniert und auch bei kulturellen Aktivitäten miteinander gesprochen gehört. (Beifall bei der SPÖ.)

Wieder zurück zum eigentlichen Thema und noch ein Feedback zu Kollegin Blimlinger, die ja von Unterkünften und Unterkunftsangeboten gesprochen hat: Auch darum geht es nicht, es geht aber tatsächlich um ein Stichwort, das hier schon gefallen ist: die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, vor allem um die Vereinbarkeit von Mutterschaft und künstlerischem Einsatz oder eben Einsatz als Künstlerin. Das ist hier der wesentliche Punkt. Es gibt ja durchaus auch Bundesländer, die da schon Maßnahmen gesetzt haben, allerdings ist Nordrhein-Westfalen leider kein österreichisches, sondern ein deutsches Bundesland, wo es entsprechende Stipendien insbesondere für Mütter, die in der Kulturszene sind, gibt.

Kollegin Kucharowits hat hier schon von der Website der Mica erzählt und zitiert, wenn eben auch Künstler:innen – vor allem Musiker:innen – sagen, wie sehr Frauen in der Musikszene betroffen sind und zurückstecken müssen. Wenn wir doch immer wieder beklagen, dass es einen noch zu geringen Frauenan­teil im Bereich der Kunst- und Kulturschaffenden gibt, dann muss man hier kon­kret den Finger auf die Probleme, die es gibt, legen. Wenn wir den Frauenan­teil erhöhen wollen, dann muss man auch entsprechende Maßnahmen setzen. (Beifall bei der SPÖ.)

Das ist keine Frage der Unterkunft, Kollegin Blimlinger – die Unterkünfte sind ja da –, sondern das ist die Frage von Tourneen, von Vernissagen, die aus­schließlich am Abend stattfinden. Frauen arbeiten jetzt auch nicht nur als Musi­kerinnen, sondern es bewegt sich oft auch ein Tross in der Kulturszene, und da sind auch Tontechnikerinnen und Frauen anderer Berufe betroffen. Da gilt es eben sozusagen Stipendien zu schaffen, um dort entsprechend Frauen mit ihren Talenten zu fördern, damit sie sich nicht entscheiden müssen zwischen ei­nem künstlerischen Beruf und Mutterschaft, sondern gezielt ihre Talente in der österreichischen Kultur- und Kunstszene weiter einsetzen können – sie wür­den uns sonst verloren gehen. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

16.49

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist nun Frau Abgeordnete Neumann-Hartberger. – Bitte.