17.47

Abgeordneter Alois Kainz (FPÖ): Frau Präsidentin! Frau Rechnungshof­präsidentin! Geschätzte Kollegen! Werte Zuseher zu Hause vor den Bildschirmen und auf der Galerie! Arbeit gibt dem Leben eine gewisse Sinnhaftigkeit, sie determiniert den Platz in der Gesellschaft und gibt zugleich dem Alltag eine Struktur.

Meine Damen und Herren, der Rechnungshof überprüfte von August bis November 2019 die überbetriebliche Lehrausbildung, die eine der wichtigsten Ausbildungsmaßnahmen für Jugendliche ist und eine zentrale Maßnahme im Rahmen der Ausbildungspflicht bis zum 18. Lebensjahr darstellt. Bei dieser Prüfung wurde das Hauptaugenmerk auf das Arbeitsmarktservice Ober­österreich und auf das Arbeitsmarktservice Wien gelegt. Die Zielgruppe der überbetrieblichen Lehrausbildungen waren beim Arbeitsmarktservice vorgemerkte Lehrstellensuchende mit abgeschlossener Schulpflicht, die trotz intensiver Vermittlungsversuche keine geeigneten betrieblichen Lehr­stellen finden konnten oder die eine betriebliche Lehre abgebrochen hatten. Es handelt sich daher um eine Auffangmaßnahme, um den Jugendlichen eine alternative Möglichkeit zu bieten.

Die Kosten für diese überbetriebliche Lehrausbildung betrugen im Jahr 2018 173,55 Millionen Euro. Das bedeutet, dass die Auszahlungen seit 2016 um insgesamt 11 Prozent gestiegen sind. Obwohl sämtliche Bedürfnisse der Teilnehmenden berücksichtigt wurden, konnte die Drop-out-Quote nicht auf die gewünschten 20 Prozent gesenkt werden. Die Drop-out-Quote lag 2018 sogar bei 32 Prozent, weit über den eigenen Vorgaben von 20 Prozent. Die Prüfung des Rechnungshofes hat deutlich die regionalen Unterschiede auf­gezeigt: So betrug die Drop-out-Quote in Oberösterreich 26 Prozent, wäh­rend sie in Wien bei 41 Prozent lag. Deshalb ist es unbedingt notwendig, auf die Empfehlungen des Rechnungshofes für eine treffsichere Zuteilung der Teilnehmenden zu achten. Dadurch kann auch die Drop-out-Quote gesenkt werden.

Bei dieser Gelegenheit noch einmal, Frau Präsidentin des Rechnungshofes: Danke für Ihren aufschlussreichen Bericht, der uns sehr in unserer par­lamentarischen Arbeit unterstützt! – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

17.50

Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Ulrike Fischer. – Bitte.