13.56

Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz Johannes Rauch: Herr Präsident! Hohes Haus! Frau Staatssekretärin! Das Freiwilligengesetz, das heute erfreulicherweise mit der Zustimmung fast aller Parteien – bedauerlicherweise nicht mit Zustimmung der FPÖ – beschlossen wird, ist ein wesentlicher Schritt und Fortschritt in der Anerkennung – das ist schon gesagt worden – der freiwilligen Arbeit, die es in dieser Republik Gott sei Dank gibt.

In Österreich sind nahezu 3,7 Millionen Menschen ehrenamtlich tätig und enga-giert. Sie leisten – und das muss man sich vorstellen – pro Woche etwa 24 Millionen Stunden an Einsatz. Das kann man ja nicht hoch genug einschätzen und auch nicht hoch genug bewerten. Freiwilligenarbeit ist allerdings kein Selbstläufer. Das war auch der Grund, warum wir seitens des Ministeriums das Freiwilligengesetz evaluiert haben, einen Bericht dazu erstellt haben und uns jetzt einfach darum kümmern möchten – das tun wir heute –, wie die Rahmenbedingungen so ausgestaltet werden können, dass Freiwilligenarbeit weiterhin gut möglich und gut ausgestattet ist.

Das passiert auf mehreren Ebenen. Die Aufwertung der Freiwilligendienste ist wichtig, weil – und das sei dazugesagt, wir haben auch im vorigen Tages­ordnungspunkt darüber gesprochen – wir einen hohen Bedarf an Nachwuchs in allen Sozial- und Gesundheitsberufen haben. Ich darf Ihnen sagen, dass 75 Prozent derjenigen jungen Menschen, die sich im Freiwilligen Sozialjahr engagieren, anschließend einen Beruf im Bereich der Sozial- oder Gesundheitsberufe ergreifen. Ich war bei der Verabschiedung anlässlich des Abschlusses des letzten Jahrganges dabei. Es war eine wahre Freude, zu sehen, mit welchem Engagement diese jungen Menschen daran teilgenommen haben und welche Perspektiven sie in ihrer beruflichen Zukunft sehen.

An dieser Stelle sage ich vielen Dank der Organisation und Abwicklung, denjenigen, die es möglich machen, dass dieses Freiwillige Sozialjahr stattfinden kann. Die Ausstattung für das Freiwillige Sozialjahr wird jetzt deutlich verbessert: Es gibt das kostenlose Klimaticket; es gibt 500 Euro pro Monat, ein, wie ich finde, attraktives Angebot, um sich diesem Freiwilligen Sozialjahr anzunähern.

Zum Staatspreis einen Satz: Jetzt mag man sagen: Ja, einen Staatspreis auszu­rufen ist ein symbolischer Akt!, und: Was soll das, denn es ist ja nicht viel mehr als ein kleines Zeichen? – Ich kann Ihnen aus meinem Heimatbundesland berichten. Dort gibt es seit 15 oder 20 Jahren eine ähnliche Veranstaltung, zu der schlicht und ergreifend einmal pro Jahr 400, 500, 600 freiwillig Tätige aus allen Bereichen – Blaulichtorganisationen, Vereinen, NGOs – eingeladen und vor den Vorhang geholt werden. Das hat eine enorme Wirkung auf die dort Tätigen, weil sie einfach merken, es gibt dafür die Wertschätzung seitens der politisch Verantwortlichen. Ich würde das als Signal in diesen Bereich hinein nicht unter­schätzen, wenn heute hier im Nationalrat die überwiegende Anzahl der Parteien dem zustimmt: Das ist ein Signal der Wertschätzung! Insofern sage ich auch vielen herzlichen Dank dafür. – Danke schön. (Beifall bei Abgeordneten von Grü­nen und ÖVP.)

13.59

Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Klaus Köchl. – Bitte, Herr Abgeordneter.