21.28

Abgeordnete Dr. Elisabeth Götze (Grüne): Herr Vorsitzender! Noch einmal sehr geehrter Herr Minister! Hohes Haus! Beispiel Öklo – einige von Ihnen werden es vielleicht kennen –: mobile Toiletten, und in diesem Fall eine österreichische Innovation, ein österreichisches Unternehmen, im Weinviertel angesiedelt. Wir haben so eines bei uns auf dem Spielplatz. Man geht hinein und es riecht nach Sägespänen und nicht wie auf anderen mobilen Toiletten relativ unerfreulich.

Anderes Beispiel: Ummadum, eine Mobilitätsplattform, die Menschen zusam­men­bringt, die Carsharing machen sollen. Damit ist es für Gemeinden interessant, für Firmen; die Menschen können Punkte sammeln, und ja, es reduziert den Verkehr.

Das sind nur zwei Beispiele von innovativen jungen Unternehmen. Sie alle haben aber ein Problem: Sie brauchen Geld – Geld, das sie oft von einer Bank nicht bekommen, weil die Banken bekanntermaßen Sicherheiten verlangen. Unterneh­men, die wachsen wollen und die diese Sicherheiten noch nicht haben, bekommen oft schwer Bankkredite, und genau dann braucht es Wagniskapital.

In Österreich ist das aber eine gewisse Mangelware. Wir beklagen auch immer wieder, dass die Eigenkapitaldecke der KMUs zu gering ist, und genau dafür ist dieser neue Wagniskapitalfonds gedacht. (Beifall bei den Grünen.)

Was bedeutet das? – Investorinnen und Investoren können sich beteiligen. Wagniskapital heißt aber auch, sie nehmen ein hohes Risiko auf sich, weil sie im Gegensatz zu einer Bank nicht fixe Zinsen bekommen, sondern im Falle von Erfolg am Unternehmen beteiligt werden und quasi eine Rendite bekommen. Genauso können sie aber auch verlieren. Daher war uns sehr wichtig, dass sich da nicht jeder, jede Kleinanleger:in beteiligen kann, sondern nur solche Inves­toren, die quasi Erfahrung haben. Das sind einerseits institutionelle Anleger wie zum Beispiel Versicherungen, Pensionsfonds, auch große Unternehmen, und andererseits qualifizierte Privatkundinnen und Privatkunden.

Herr Krainer ist jetzt nicht im Saal – oder ist er doch hier? –, aber er hat gewettert, dass nur Große investieren können, aber genau das ist auch der Sinn. Genau das ist der Sinn der Sache, dass nämlich die Investoren da in mög­licherweise interessante Unternehmen investieren, aber ein großes Risiko auf sich nehmen, und wir sind dankbar, wenn sie bereit sind, dieses Risiko einzugehen.

Was hier passiert ist, ist Folgendes: Wir schaffen Rahmenbedingungen, damit es dieses Wagniskapital erstmals auch in Österreich geben kann. Derzeit inves­tie­ren Pensionsfonds bereits auch in Wagniskapitalfonds, nur leider nicht in Österreich, sondern im Ausland. Wir bieten diesen institutionellen Investoren, diesen qualifizierten Anleger:innen jetzt ein Vehikel in Österreich. Ich bin sicher, dass das gebraucht wird. Wie gesagt: Für die Unternehmen ist es gut, weil sie somit Liquidität, quasi Eigenkapital, bekommen, unabhängiger von Banken werden. Insofern ist es gut für beide Seiten und für den Wirtschaftsstandort. Ich bitte um Zustimmung. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

21.31

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Doppelbauer. – Bitte.