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Bundesminister für Finanzen Dr. Magnus Brunner, LL.M.: Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete! Vielleicht ganz kurz zum Start-up-Paket: Das ist ja interessant, Frau Abgeordnete, was Sie da gerade gesagt haben, denn dieses Start-up-Paket ist von der Start-up-Szene begeistert aufgenommen worden, war mit ihr abgesprochen. (Abg. Brandstötter – erheitert –: Begeistert! Ein Feuerwerk!) – Ja, wirklich. Danke, dass Sie das auch so sehen! Ja, Feuerwerk ist der richtige Ausdruck. Also das war mit der Szene abgestimmt und ist begeistert aufgenommen worden. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

Oder ich war bei der falschen Veranstaltung, bei der ich das mit Frau Ministerin Zadić vor zwei Wochen in der Start-up-Szene mit der Start-up-Szene gemeinsam präsentieren durfte. Ich glaube, da reden wir von unterschiedlichen Dingen, aber vielleicht können wir später noch darüber reden.

Über diese Vorlage wurde ja inhaltlich schon vieles gesagt, darum nur ein paar grundsätzliche Anmerkungen: Warum machen wir dieses Gesetz, dieses Wagnis­kapitalfondsgesetz? – Weil österreichische Unternehmen auch im internatio­nalen Vergleich über relativ geringes Eigenkapital verfügen – unsere Unternehmen finanzieren sich zu einem großen Teil natürlich über Fremdkapital, über Fremd­mittel, zumeist über Kredite –, und natürlich hatten auch die Krisen in den letzten Jahren negative Auswirkungen auf die Ausstattung der Unternehmen mit Eigenkapital.

Wir wissen übrigens auch aus Studien, dass die Eigenmittelquote um das Doppelte gesunken wäre, wenn wir als Staat diese Unternehmen in der Krise nicht entsprechend mit finanziellen Hilfsmaßnahmen unterstützt hätten.

Vor dem Hintergrund der Krise und weil wir natürlich auch viel Nachholbedarf in diesem Bereich haben, wollen wir nun eben die Bereitstellung von dringend benötigten Eigenmitteln erleichtern. Wir machen das mit diesem Wagniskapital­fondsgesetz, und das, Kollege Einwallner, natürlich vor allem zugunsten von kleineren und mittleren Unternehmen, die dadurch mehr Zugang und leichter Zugang zu Kapital bekommen. Es wird eben nicht in börsenotierte Unternehmen, wie Sie es dargestellt haben, investiert.

Zu Frau Kollegin Doppelbauer vielleicht auch noch eine Anmerkung: Ja, natürlich kann man mehr machen, das ist überhaupt keine Frage; das kann man immer weiter diskutieren. Ich glaube aber, dass das jetzt wirklich ein guter Schritt ist – überhaupt keine Mogelpackung, sondern ein guter Schritt. Man kann da noch mehr machen, darüber kann man gerne reden, vielleicht im Herbst dann. Es ist auch ein wichtiger Schritt, um die wirtschaftliche Resistenz unserer Unternehmen zu stärken, und deswegen bitte ich trotzdem noch um Zustim­mung, wenn es sich ausgeht. Wir können ja dann im Herbst noch einmal weiterreden. Es ist ein guter erster Schritt. – Danke. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

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