14.14

Abgeordnete MMag. Katharina Werner, Bakk. (NEOS): Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Jeder Einsatz von Antibiotika, egal ob es jetzt im Humanbereich oder eben in der Landwirtschaft, bei Nutztieren oder bei Haustieren ist, fördert laut dem RKI Resistenzen. Werden Bakterien nicht voll­ständig abgetötet, entstehen diese resistenten Keime. Das passiert vor allem dort, wo viele Antibiotika eingesetzt werden – zum Beispiel im Krankenhaus oder eben in der Landwirtschaft, vor allem in der Inten­sivhaltung.

Kollege Stammler hat es schon gesagt: 35 000 Menschen sterben in Europa an diesen resistenten Keimen; in Österreich sind es geschätzt über 250. Wesentlich mehr Menschen sterben unter Beitragung dieser resistenten Keime. Das Ziel, den Antibiotikaeinsatz zu reduzieren, ist absolut nachvollziehbar und richtig.

Jetzt kann man so sein wie die FPÖ und einfach bei seinem Nein bleiben und immer sagen: Nein, das passt nicht und das passt nicht!, oder man kann ins Gespräch gehen, so wie wir es getan haben. Wir haben unsere Bedenken geäußert, wir haben die Bedenken, vor allem jene der Kleintierpraxen, aufgenommen, diese auch im Ausschuss formuliert und konnten so noch einmal sehr viel Klären­des beitragen, weshalb wir nun auch, anders als im Ausschuss, dem Gesetzes­vorschlag zustimmen werden. (Abg. Schmiedlechner: Ja, seids umgefallen?!)

Wir müssen, glaube ich, aber ehrlich bleiben. Die Dokumentation und das Monitoring allein werden noch nicht zu einer Reduktion führen. Eine Reduktion werden wir nur dann erwirken, wenn wir Dinge auch wirklich anders machen. Nachweisbar ist der Einsatz von Antibiotika in Ställen, in denen die Tiere mehr Platz, sauberes Wasser, bessere Luft, eine häufigere tierärztliche Kontrolle haben, wesentlich geringer. Um diesen Weg zu gehen, bräuchte es aber – und das haben wir im Landwirtschaftsausschuss besprochen – eigentlich eine komplette Neuorientierung der Agrarförderung: weg von der Masse, hin zur Qualität. Ehrlich gesagt muss das auch Österreichs Weg in der Landwirtschaft sein.

Österreichs Weg muss Tierwohl sein, weil die österreichischen Landwirte auch nicht mit der Billigproduktion in anderen Ländern mithalten können. Tierwohl muss aber auch bezahlbar sein. Das bedeutet, es braucht für die Landwirte auch zusätzliche Einnahmequellen. Auch das haben wir im Landwirtschaftsausschuss besprochen. Wir müssen die österreichischen Landwirte zu Energiewirten machen: Fotovoltaik, Windkraft, Biogas. Der energieautarke Bauernhof, wie er vom Minister genannt wurde, ist dabei nicht genug. (Abg. Lindinger: Ein erster Ansatz!) Für eine bessere und gesündere Zukunft für uns alle braucht es mehr – auf dieses Mehr hoffe ich in den nächsten Ausschusssitzungen. – Danke schön. (Beifall bei den NEOS.)

14.17

Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dietmar Keck. – Bitte, Herr Abgeordneter.