14.32

Abgeordnete Elisabeth Feichtinger, BEd BEd (SPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Die vorliegende Regierungsvorlage zur Reduktion des Einsatzes von Antibio­tika bei Tieren – das hat schon unser Tierschutzsprecher Didi Keck erwähnt – wird von uns als SPÖ unterstützt.

Das erste bekannte Antibiotikum war das Penicillin, und dieses einsetzen zu können war ein Meilenstein in der Menschheitsgeschichte. Wir waren dadurch endlich in der Lage, Krankheiten auszumerzen, die massive Verluste von Menschenleben gebracht haben, und konnten auch unsere Lebenserwartung steigern. All das war sehr, sehr positiv und auch wichtig.

Meistens werden diese Antibiotika auch gut vertragen; es gibt die einen oder anderen Nebenwirkungen wie Allergien oder auch Störungen der Darmflora, und es gibt natürlich auch Wechselwirkungen. All das nimmt man aber in Kauf, um wieder gesund zu werden. Wichtig ist es auch, die Antibiotika zielgerichtet einzusetzen. Problematisch wird es, wenn Antibiotikaresistenzen plötzlich auf­tauchen. Hauptgrund für diese Antibiotikaresistenzen sind die zunehmenden, gesteigerten Einsätze, einerseits aktiv, wenn man sie sehr oft nimmt, und andererseits, indem wir Nahrungsmittel zu uns nehmen, von denen wir gar nicht wissen, was drinnen ist. Hier sprechen wir ganz klar die Landwirtschaft an, wo Antibiotika aktiv eingesetzt werden, wodurch dann Fleisch auf unserem Teller landet, mit dem wir unbewusst regelmäßig diese Antibiotika zu uns nehmen, weshalb wir dann auch diese Resistenzen entwickeln.

Dabei ist ein wichtiger Punkt, wie mein Kollege schon gesagt hat, dass teilweise auch quasi vorbeugend Antibiotika zum Einsatz kommen, um zu verhindern, dass Seuchen gar nicht erst zum Ausbruch kommen. Daher begrüße ich es sehr, dass es auf europäischer Ebene das Ziel gibt, den Einsatz von Antibiotika zu reduzieren, gerade im tiermedizinischen Bereich, denn nur so können Antibio­tika­resistenzen vermieden werden. Besonders als Mama ist mir das auch wichtig, denn wir haben letztes Jahr im Winter gesehen, dass Antibiotika für Kinder plötzlich Mangelware waren, und man musste von einer Apotheke zur anderen fahren, in der Hoffnung, irgendwo noch ein Antibiotikum für Kinder zu bekommen. Wenn hier dann auch noch die Resistenzen ins Spiel kommen, wird es wirklich sehr, sehr schwierig, das richtige Mittel zu finden.

Ein reduzierter Einsatz dieser hochwirksamen Mittel ist in der Landwirtschaft besonders wichtig. Die EU-Verordnung und diese Regierungsvorlage, Herr Minister, sollen unter anderem ja dazu dienen, dass Antibiotika nur mehr bei Tieren zum Einsatz kommen, bei denen tatsächlich eine medizinische Indikation gegeben ist. Insbesondere sogenannte Reserveantibiotika sollten auf­grund ihrer Bedeutung im humanmedizinischen Bereich nur mehr sehr restriktiv verwendet werden. Ziel ist es natürlich, diese gar nicht mehr zu nutzen.

Wir haben in diesem Bereich also noch viel zu tun, und ich bitte Sie, Herr Minister, gerade auf EU-Ebene die Bewusstmachung der Notwendigkeit des Handlungsbedarfs in diesen Bereichen noch weiter zu forcieren und diese Diskussionen fortzusetzen. Sehr geehrter Minister, ich hoffe auf Ihre Unter­stützung in diesem Bereich. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

14.35

Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner ist Ing. Josef Hechenberger. – Bitte, Herr Abgeordneter.