16.09

Abgeordneter Christoph Stark (ÖVP): Geschätzter Herr Präsident! Herr Staats­sekretär! Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Auch ich darf mich zum Afrikanischen Entwicklungsfonds äußern und möchte all das unterstreichen, was vor mir von meinen Vorrednerinnen und Vorrednern gesagt wurde, möchte aber noch eine Dimension hinzufügen und einen kleinen Bogen spannen.

Wir alle haben in den letzten Tagen furchtbare Bilder gesehen, nicht nur aus dem Gazastreifen, sondern auch aus anderen Ecken dieser Erde. Für mich besonders beeindruckend war eine in den Trümmern sitzende Frau in Afghanistan, die durch ein Erdbeben ihr Haus, ihr Hab und Gut und ihre Zukunft verloren hat – im Wissen, dass da niemand kommt, der hilft, im Wissen, dass da nicht eine Armada an Feuerwehrleuten und Rettungssanitätern kommt, wie es bei uns üblich ist, sondern da kommt wahrscheinlich niemand.

Dieses Leid wird noch einmal durch die Eindrücke aus der Ukraine und natürlich durch die fürchterlichen Eindrücke aus dem Gazastreifen ergänzt. Überall dort werden Menschen ihrer Perspektive beraubt. Überall dort erleiden Menschen unglaubliches Leid, unglaubliche Armut, Schmerzen, und eigentlich wird ihre gesamte Perspektive gekappt.

Das führt mich jetzt zum aktuellen Tagesordnungspunkt, denn mit diesem Afrikanischen Entwicklungsfonds, den wir unterstützen, können wir als Österreich, können wir als Teil von Europa einen Beitrag dazu leisten, dass in 37 Ländern Afrikas, die von besonderer Armut getroffen sind, wieder Perspektive einziehen kann; eine Perspektive – da bin ich bei Kollegen Zarits –, die nicht bei hochtechnologischen Dingen beginnt, sondern bei ganz rudimentären, nämlich bei der Wasserversorgung. Diese Perspektive kann es Menschen möglich machen, in ihrer Heimat zu bleiben. Diese Perspektive kann es Menschen möglich machen, sich nicht auf eine unsägliche Wanderung, auf eine unsägliche Flucht zu begeben, die mit Hunderten Problemen verbunden ist – mit noch mehr Problemen, als die Menschen ohnedies schon haben.

Deshalb können wir froh und stolz sein, dass wir diese Hilfe leisten können. Im europäischen Kontext tun wir das in einem überdurchschnittlichen Ausmaß mit 127 Millionen Euro. Das ist Geld, das wir bestens dafür anlegen, um besonders getroffenen Menschen eine echte Perspektive zu bieten. In diesem Sinne freue ich mich über Ihre Zustimmung. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

16.12