19.11

Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundeskanzleramt MMag. Dr. Susanne Raab: Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete! Werte Zuseherinnen und Zuseher! Ich habe als Frauenministerin das große Glück, dass ich tagtäglich großartige Frauen treffen darf – Frauen, die für unser Land, für unsere Gesellschaft, aber oft auch im Privaten Unfassbares geleistet haben und die für mich persönlich eine große Inspiration sind; Frauen, die aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen kommen: aus der Politik, aus der Wirtschaft, aus der Wissenschaft, aber auch aus Kultur, Kunst, Sport und sozialen Einrichtungen.

Es gibt zahlreiche Vorbilder, die wir sichtbar machen müssen. Es ist so wichtig, dass sie sowohl für unsere Gesellschaft, aber gerade auch für junge Frauen und Mädchen Vorbilder sein können, dass wir alle in ihnen ein Vorbild sehen können.

Um diesem Anspruch gerecht zu werden, haben wir im letzten Jahr den Öster­reichischen Frauenpreis, den Österreichischen Staatspreis für Frauen eingeführt, wo neben dem Käthe-Leichter-Preis auch weitere Preise vergeben werden sollen, und zwar nicht nur in der Wissenschaft, sondern auch in anderen Bereichen wie der Bildung, der Wirtschaft, aber auch der sozialen Einrichtungen.

Ich wollte, dass wir nicht nur Wissenschaftlerinnen auszeichnen, wie wir das mit dem bestehenden Käthe-Leichter-Preis tun, sondern dass wir zusätzlich noch weitere Preise schaffen, damit wir die großartigen Frauen in allen Sparten der Gesellschaft auszeichnen.

Wenn man mir heute hier sagen will – so verstehe ich es zumindest –, dass ich den Käthe-Leichter-Preis abgeschafft hätte, dann erwidere ich: Das ist einfach nicht richtig. Ich weiß das deshalb so genau, weil ich bei der Preisverleihung dabei war, weil ich selbst Preise gestiftet habe und weil ich selbst auch Preise übergeben habe. (Abg. Kucharowits: Staatspreis!) Das ist selbstverständlich auch nachzulesen. So gingen Käthe-Leichter-Preise (Abg. Holzleitner: Staatspreis! – weitere Zwischenrufe bei der SPÖ) im letzten Jahr an großartige Frauen wie Li Gerhalter und Bente Knoll und der neue Käthe-Leichter-Lebenswerkpreis – ein neuer Preis mit einer höheren Dotierung – ging an Irmgard Schmidleithner. (Abg. Disoski: Aber wir reden schon noch vom Staatspreis!) Das sind großartige Frauen aus der Wissenschaft, die es weiter auszuzeichnen gilt.

Ich bin stolz darauf – auch meine Vorrednerin Meri Disoski hat es gerade gesagt –, dass wir es mit einem neuen Staatspreis für Frauen schaffen, mehr Frauen in Österreich auszuzeichnen, um das Ungleichgewicht an Auszeich­nungen für Männer und Frauen ein bisschen sozusagen in die richtige Richtung zu bewegen. (Beifall bei der ÖVP.)

Ich freue mich auf den kommenden Staatspreis für Frauen. Ich freue mich, dass wir neben Käthe Leichter auch eine zweite Namensgeberin für den Österreichischen Frauenpreis haben: Grete Rehor. Als erste Ministerin hat sie natürlich ganz besonders auch für mich etwas getan, aber es wurde bereits gesagt, was sie auch für unser Land und gerade für die Frauen in unserem Land getan hat.

Selbstverständlich gibt es auch weiterhin den Käthe-Leichter-Preis (Abg. Holzleitner: Staatspreis!), denn sie ist eine Pionierin in der Frauenforschung und ihrer gedenken wir natürlich auch als Opfer der Schoah.

Ich freue mich auf rege Beteiligung am Österreichischen Frauenpreis und freue mich, wenn dadurch die großartigen Frauen in unserem Land mehr Sichtbarkeit bekommen. Das wird ihnen und auch den großartigen Leistungen aller Frauen und Mädchen in unserem Land nur gerecht. – Danke. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. Ribo.)

19.15

Präsidentin Doris Bures: Nun gelangt Frau Abgeordnete Romana Deckenbacher zu Wort. – Bitte.