19.15

Abgeordnete Mag. Romana Deckenbacher (ÖVP): Frau Präsidentin! Frau Bundesminister! Hohes Haus! Sehr geehrte Zuseherinnen und Zuseher! Ein Staatspreis ist eine Auszeichnung, die herausragende Leistungen würdigt, anerkennt und fördert. Vor allem die Vergabe von Staatspreisen an Frauen setzt ein ganz wichtiges Zeichen nach außen und holt erfolgreiche Frauen vor den Vorhang. Das soll junge Frauen und Mädchen inspirieren und sie dazu ermuti­gen, auch weiterhin ihre eigenen Ziele zu verfolgen und dabei erfolgreich zu sein.

Es ist gut und richtig, dass es im Rahmen des Österreichischen Frauenpreises heuer eben zwei gleich dotierte, gleichwertige Staatspreise geben wird, die von der Frau Bundesministerin gestiftet und verliehen werden, nämlich den Grete-Rehor-Staatspreis und den Käthe-Leichter-Staatspreis. Das sind zwei Pionierinnen unserer Geschichte, die sich für die Anliegen von Frauen starkge­macht haben und die Vordenkerinnen ihrer Zeit waren.

Das Gedenken an Käthe Leichter, ihre Biografie und ihr Wirken sind weiterhin ein wichtiger Bestandteil dieses Preisformates, auch des neuen Preisformates, das aufgemacht werden soll. Neben dem Käthe-Leichter-Staatspreis gab es auch den Käthe-Leichter-Preis und den Käthe-Leichter-Lebenswerkpreis. Und ich möchte noch einmal betonen, was auch die Frau Ministerin gesagt hat: Der Käthe-Leichter-Preis wurde nicht abgeschafft. (Abg. Holzleitner: Aber der Staatspreis wurde nicht vergeben!) Der Käthe-Leichter-Preis wird auch weiterhin wissenschaftliche Leistungen im Bereich der Frauen- und Geschlechter­forschung sowie Leistungen im Bereich der Gleichstellung in der Arbeitswelt hervorheben.

Der Grete-Rehor-Preis würdigt Leistungen in den Kategorien Bildung, Wissenschaft, Arbeitswelt, Mint, Digitalisierung und Wirtschaft. Ziel ist es, neben dem bisherigen Fokus auf wissenschaftliche Forschung eben auch exzellentes frauen- und gleichstellungspolitisches Engagement in den diversen Bereichen auszuzeichnen. Die Neugestaltung der Preise wurde im Vorfeld allen preisstiftenden Stellen und auch den Jurymitgliedern bekannt gegeben.

Grete Rehor war Gewerkschafterin, sie war Kriegswitwe, Alleinerzieherin und war 1966 die erste Ministerin Österreichs. Sie setzte sich für die Rechte der Arbeiterinnen und Arbeiter ein, besonders im Bereich der Lohngleichheit für Frauen und Männer. 104 Sozialgesetze und Verordnungen tragen ihre Handschrift: vom Arbeitsmarktförderungsgesetz, das heute noch die Grundlage für aktive Arbeitsmarktpolitik ist, bis zum Hausbesorgergesetz, aber auch die Novellierung des Mutterschutzgesetzes.

Alle Preisträgerinnen – die nächste Vergabe wird ja in den nächsten Wochen stattfinden – tragen durch ihre grandiosen Leistungen dazu bei, die Gleichstellung von Frauen und Männern in Österreich weiter voranzutreiben, ganz nach dem Motto: Es ist ein Preis von Frauen unserer Geschichte für Frauen unserer Zeit. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

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