12.33

Abgeordneter Lukas Brandweiner (ÖVP): Frau Präsidentin! Geschätzte Herren Minister! Herr Staatssekretär! Werte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher auf der Galerie und zu Hause vor den Bildschirmen! Lassen Sie mich eingangs besonders eine Gruppe aus meiner Heimat begrüßen, und zwar die Damen aus dem Pflege- und Betreuungszentrum Weitra: Herzlich willkommen im Hohen Haus! (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten von SPÖ, FPÖ und Grünen.)

Ich darf auch eine Gruppe meiner lieben Kollegin Martina Kaufmann aus Graz begrüßen: Seid auch ihr herzlich willkommen! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Ja, ich darf nun das Kapitel Gesundheit abschließen und tue das sehr gerne. In keinem europäischen Land gibt es so viele Ärztinnen und Ärzte wie in Österreich. Im Jahr 2022 waren es rund 49 500 Ärztinnen und Ärzte, das ist seit 1990 eine Verdoppelung. Wir haben gerechnet auf 100 000 Einwohner 541 Ärzte und liegen damit deutlich an der Spitze in Europa. Aber auch was die finanziellen Ausgaben betrifft, sind wir im Spitzenfeld: 2021 haben wir 12,1 Prozent unseres Bruttoinlandsproduktes, knapp 50 Milliarden Euro, in die Gesundheit der Bevölkerung investiert und liegen damit in Europa auf Platz drei.

Also wir haben die Ärzte, wir haben das Geld – und trotzdem Probleme in der medizinischen Grundversorgung. Das merken wir leider auch in meiner Heimatregion, im Waldviertel, speziell in meiner Heimatgemeinde Groß Gerungs: Wir haben drei Kassenarztstellen und sind selbst gerade auf der Suche nach zwei Ärzten. Leider haben mittlerweile zwei Ärzte in eine allgemeinmedizinische Praxis mit Hausapotheke gewechselt, da ist einfach mehr Geld zu verdienen. Auch das im Vergleich zum Kassenarztsystem attraktive Wahlarztsystem macht es schwierig, Ärzte für eine Hausarztstelle zu finden.

Daher werden wir mit diesem Budget auch den niedergelassenen Bereich weiter stärken, sowohl den der Allgemeinmedizin, der Gynäkologie als auch den der Kinder- und Jugendheilkunde. Wir stellen dafür zusätzlich 300 Millionen Euro jährlich zur Verfügung. Damit muss es möglich sein, einen österreichweiten, einheitlichen, attraktiven Gesamtvertrag auf die Beine zu stellen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger fordere ich von den Verantwortlichen der Österreichischen Gesundheitskasse und der Ärztekammer.

Besonders die Ärztekammer, von der wir in den letzten Tagen sehr viel gehört haben, sollte meiner Meinung nach wieder einen konstruktiven Weg einschlagen. 10 Millionen Euro in die Verunsicherung der Menschen investieren zu wollen, halte ich, ehrlich gesagt, für beschämend. Mit diesem Geld könnte sie sicherlich sinnvollere Maßnahmen umsetzen, um ihre Mitglieder, die Ärztinnen und Ärzte, in unserem Land zu unterstützen. Machen Sie Ihre Arbeit und stellen Sie neben den Ärzten auch die Patienten wieder in den Mittelpunkt! Die österreichische Bevölkerung verdient sich eine ordentliche medizinische Grundversorgung. (Beifall bei der ÖVP.)

Lassen Sie mich abschließend aber auch noch Danke sagen: Danke an alle Ärztinnen und Ärzte, aber auch an die Pflegekräfte und -assistenten, die tagtäglich mit viel Herz und Einsatz hart für die Menschen in unserem Land arbeiten.

Erlauben Sie mir auch noch eine ganz kurze Werbeeinschaltung: Nationalratsabgeordneter sucht Hausarzt. Sollten Sie Allgemeinmediziner oder Allgemeinmedizinerin sein und eine schöne Praxis im Waldviertel suchen, melden Sie sich sehr gerne bei mir! (Beifall bei der ÖVP.)

12.37

Präsidentin Doris Bures: Zur Untergliederung Gesundheit liegt mir nun keine Wortmeldung mehr vor. Somit beende ich die Beratungen zu diesem Themenbereich.