16.55

Abgeordnete Irene Neumann-Hartberger (ÖVP): Herr Präsident! Geschätzter Herr Minister! Ich möchte nur einen kurzen Satz zu meinem Vorredner sagen: Ich glaube nicht, dass viele Betriebe nur deswegen aufgehört haben, weil sie wirtschaftlich nicht führbar sind, sondern weil die Bereitschaft nicht mehr vorhanden ist, 365 Tage im Jahr für einen Betrieb da zu sein, seine Tiere zu pflegen, die Felder angesichts der Klima- und Umweltveränderungen zu bewirtschaften, den Anforderungen und Wünschen der Gesellschaft gerecht zu werden, die am Ende aber nicht bereit ist, diese Leistungen auch zu bezahlen. Auch das könnte ein Grund sein, und der hat nicht immer nur etwas mit unserem Budget zu tun. (Beifall bei der ÖVP.)

Das Budget ist eines, das sich sehen lassen kann, und vor allem eines, das abbildet, welch hohen Stellenwert auch die heimische Lebensmittelversorgung, der nachhaltige Umgang mit unserem Lebensraum sowie die Weiterentwicklung unserer ländlichen Regionen für unsere Bundesregierung haben.

Dieses Budget ist sehr wohl ein Budget für die Zukunft. Warum? – Ich möchte nur zwei kleine Punkte herausnehmen: zum einen, weil durch das Impulsprogramm in den nächsten vier Jahren, nämlich durch 360 Millionen Euro, die der Landwirtschaft zusätzlich zur Verfügung stehen, die Landwirtschaft gestärkt wird, für künftige Anforderungen auch anpassungsfähiger wird und vor allem nachhaltig standhafter gemacht wird.

Der zweite Punkt, den ich ansprechen möchte, sind die zusätzlichen 7,8 Millionen Euro für unsere land- und forstwirtschaftlichen Schulen, für die Forschungseinrichtungen und für die Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik. Das betrifft nämlich die Ausbildung – und auch die Weiterbildung – in unserem eigenen Bereich, und die muss gesichert bleiben. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP.)

Uns ist es aber auch seit vielen Jahren ein großes Anliegen, mehr Lehrinhalte über landwirtschaftliche Produktion, Lebensmittel und ihre Verwendung und schließlich auch über die gesunde Ernährung in der allgemeinen Pflichtschule unterzubringen. Unsere Bäuerinnen und Seminarbäuerinnen leisten da großartige Wissensvermittlung in den unterschiedlichsten Formaten, aber immer nur auf Einladung der Schulen, das heißt, angewiesen auch auf den Goodwill der Pädagoginnen und Pädagogen. Junge Menschen brauchen diese Verantwortungsbewusstseinsbildung Richtung Konsumverhalten, Richtung Wertschätzung der heimischen Lebensmittel – das ist wichtiger denn je.

Jetzt gibt es auf Initiative unseres Ministers eine Plattform mit dem Namen landwissen.at – ein großes Danke, Herr Minister, dafür. Durch diese Initiative stehen auf dieser Plattform über 430 Unterrichts- und Informationsmaterialien von 22 geprüften Anbietern gebündelt zur Verfügung – nur für Lehrkräfte, die da zugreifen können, um Wissensvermittlung betreffend alle Bereiche der Landwirtschaft, die Lebensmittelverwendung, die Ernährung und auch den Umgang mit Natur und Umwelt zu entwickeln.

Die Lehrerinnen und Lehrer haben eine weitere tragende Verantwortungsrolle in diesem Bereich, und durch diese Plattform landwissen.at steht ihnen ein großes fachgerechtes Angebot zur Verfügung. Vielen Dank, Herr Minister, für diese Initiative! (Beifall bei der ÖVP.)

16.58

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Lindinger. – Bitte.